Angeln gilt gemeinhin als normales Hobby wie Fußball spielen oder Briefmarken sammeln. Wem ein guter Fang gelingt, darf stolz auf sich sein und seinen Erfolg fotografisch festhalten. Fester Bestandteil dieses Hobbys ist es aber auch, dass ein Tier dabei getötet wird. Je nach Größe des Fisches kann es einige Zeit dauern, bis ihn der Angler an Land zieht – und damit auch der Überlebenskampf des Tiers. 20 Minuten dauerte es, bis ein 25-Jähriger aus Bad Brückenau einen 1,12 Meter großen Hecht aus der Saale gezogen hatte. Deswegen steht er in sozialen Medien in der Kritik. Der Fischereiverband Unterfranken betont, dass sich der junge Angler korrekt verhalten hat. Doch was sagen Tierschützer?
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Auch Fische haben Schmerzempfinden
Angeln mit einer Freizeitbeschäftigung oder Sport gleichzusetzen, lasse völlig unberücksichtigt, dass Fischen beim Angelvorgang Schmerzen und Leiden zugefügt werden, erklärt Leonie Weltgen, Fachreferentin für Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund, auf Anfrage. Dass auch Fische ein Schmerzempfinden haben, könne aufgrund bisheriger wissenschaftlicher Untersuchungen angenommen werden."Je länger der Fangprozess dauert, desto länger empfindet der Fisch natürlich Schmerzen."
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Grundsätzlich betont Weltgen, dass es laut Tierschutzgesetz verboten ist, Wirbeltiere wie auch Fische ohne vernünftigen Grund zu töten beziehungsweise ihnen länger anhaltende Schmerzen zuzufügen. Als vernünftige Gründe gelte zum Beispiel der Nahrungserwerb. Es sei nicht erlaubt, Fische zu töten aus Freude daran, mit ihnen zu kämpfen, bis sie an der Angelschnur ermüden, oder um sich mit anderen Anglern zu messen. Dies könne für den vorliegenden Fall nicht überprüft werden, so Weltgen. Solange der Fisch schnellstmöglich an Land gebracht und dort fachgerecht getötet wurde, sei das Vorgehen grundsätzlich erlaubt gewesen. Daran ändere auch die 20-minütige Dauer nichts.
"Das stolze Präsentieren des Angel-Erfolgs ist allerdings ethisch fragwürdig." Es scheine hier fraglich, ob der Fisch tatsächlich einzig zu Nahrungszwecken gefangen wurde.
Ob es hülfe, wenn man sie schreien hören könnte?
Das ist zwar schade, aber nicht zu ändern.
Übrigens , kein Fleisch essen geht, erstaunlicher Weise!
Nicht jeder wird verzichten, aber wenn der gebrauch auf respektvolle, nachhaltige Weise geschieht. Was spricht gegen Fleisch aus "guten" Quellen?
Angelfischerei zum Nahrungserwerb sichert nicht immer Fisch auf dem Teller..... sogesehen ist Angelfischerei mit Selbstverwertung ein Schritt zum respektvollen Umgang mit Lebensmitteln.
Natürlich empfindet der Fisch Schmerzen. Und natürlich dauert es eine gewisse Zeit, den Fisch zu landen (Dynamitfischen ginge schneller – ist aber hierzulande verboten!).
Einen Fisch zu angeln und zu töten ist eine ziemlich brutale Angelegenheit. Aber wer noch nicht erfolgreich zum Veganertum konvertiert ist, der muss sich ehrlicherweise eingestehen, dass täglich Tiere für ihn sterben – und das in der Regel auf ziemlich üble Art und Weise. Man sieht es nur nicht – und man muss es nicht selbst machen.
Wer also den Anglern ein schlechtes Gewissen machen will, der möge sich bitte mal mit den Zuständen in der Nutztierhaltung, den Schlachthöfen und der gewerblichen Fischerei vertraut machen.
Mir jedenfalls schmeckt eine selbstgefangene Forelle auch im Hinblick auf den Tierschutz allemal besser, als beispielsweise jedes Produkt der Fleisch- oder Fischindustrie!
Hier geht es nicht um Fisch zum essen, da bin ich bei Ihnen.
Hier geht es um "Sportangler".
Es geht im Artikel ganz allgemein um Angeln als Hobby (siehe Überschrift: „Ist Angeln ein grausames Hobby?“ 😉) – und nicht ausdrücklich ums Sportangeln.
Sofern es dem Nahrungserwerb dient halte ich es für legitim.
Das "Sportangeln", also Fisch rauszerren, messen, wiegen und damit angeben halte ich für pervers. Dass der verletzte Fisch an einer Infektion elend verrecken wird ist ja nicht unwahrscheinlich.
Da sind mir die Jäger lieber, die wollen schmerzfrei töten und futtern oder mich futtern lassen.
Stellen wir uns mal das als Sportjagd vor. Beinschuss auf die Wildsau, messen, wiegen, angeben und die Wildsau in die Freiheit hinken lassen.
Dass diese "Jagdethik" zu Zeiten schlechter Aufbewahrungsmöglichkeiten nicht verbreitet war, ist verständlich. Umso wichtiger ist es, dass in der heutigen Zeit den alten Verständnis " ...macht euch die Erde untertan..." etc. mit aller Kraft widersprochen wird.
"Catch und Release" halte ich für ebenso pervers wie Stierkampf etc. aber auch die "Tomatina" im spanischen Brunol, also das werfen von überreifen Tomaten finde ich einem Lebensmittel gegenüber respektlos.
Die Mehrzahl der Angelfischer und Fischer wollen ebenfalls schmerzfrei Nahrung beschaffen und verhalten sich verantwortungsbewusst. Die "schwarzen" Schafe, die es leider überall gibt, versuchen wir zu erkennen und zu belehren bzw. wenn das nicht hilft, zu hindern.