Leichtathletin Iris Heid vom TSV Münnerstadt hat bei den Deutschen Meisterschaften der Senioren Gold im Hochsprung der Altersklasse W55 gewonnen. Zudem gab es für die 56-Jährige auch noch Bronze im Weitsprung . In Mönchengladbach kürten die Leichtathletik-Masters – so nennt man jetzt die Senioren und Seniorinnen – ihre nationalen Titelträger.
Als Favoritin angereist
Iris Heid war als Favoritin im Hochsprung angereist und wurde dem voll und ganz gerecht. Bereits beim Sportfest in Rottershausen sprang sie mit 1,43 Meter einen neuen Bayerischen Rekord (W55). Die dreifache Mutter aus Stadtlauringen musste sich bei den Meisterschaften gegen sechs weitere Konkurrentinnen, die sich für den Hochsprungwettbewerb qualifiziert hatten, auseinander setzen. Als die TSVlerin bei 1,32 Meter in den Wettkampf einstieg, waren bereits die ersten Frauen ausgeschieden. Um jeweils drei Zentimeter wurde jetzt die Latte höher gelegt. „Ich habe die ersten drei Höhen ohne Fehlversuch gemeistert. Das gab mir die nötige Sicherheit, um auch die 1,41 Meter gleich im ersten Durchgang zu überspringen“, berichtet sie. Lediglich Sabine Heerink war bei dieser Höhe da noch im Wettbewerb um Gold. Als bei der Springerin vom Moerser TV im dritten Versuch die Hochsprunglatte erneut zu Boden fiel, stand der Sieg von Iris Heid bereits fest. Dennoch wagte sich die neue Deutsche Meisterin der W55 noch einmal an die nächste Höhe von 1,44 Meter.
Bei den ersten beiden Versuchen scheiterte Iris Heid da noch knapp. Aber im dritten Versuch klappte alles und sie verbesserte mit dieser Höhe ihren eigenen Bayerischen Rekord um einen Zentimeter. Auf die folgende Höhe von 1,47 Meter verzichtete sie dann schließlich. „Ich hatte im Sprungfuß minimal Schmerzen und wollte daher keine Verletzung riskieren.“ Als Jugendliche startete Iris Heid für den TSV Unsleben, da sprang sie sogar knapp 1,70 Meter hoch. Bei den Europameisterschaften der Masters, die im September in Italien ausgetragen werden, wird sie ihre Teamgefährtin Martina Greithanner, die in Mönchengladbach nicht dabei war, nicht begleiten.
Verzicht auf den Saisonhöhepunkt
„Da kann ich keinen Urlaub nehmen, begründet die Erzieherin, die im Kindergarten von Ballingshausen beschäftigt ist, ihren Verzicht auf den internationalen Saisonhöhepunkt. „Mein Ziel ist die Teilnahme an der Weltmeisterschaften im nächsten Jahr, die bereits Mitte August in Göteborg stattfinden werden“, blickt Iris Heid schon mal voraus.
Im Weitsprung hatte Iris Heid Glück, dass sie nach zwei ungültigen Versuchen, im dritten Anlauf noch einen gültigen Sprung in die Grube brachte. Dieser Sicherheitssprung, bei dem sie deutlich vor dem Balken absprang, reichte aber dennoch, um sich für den Endkampf der besten Acht doch noch zu qualifizierten. Da stand ich kurz vor dem Aus und habe ganz schön gezittert“, gibt sie zu. Der sechste und letzte Sprung sollte dann ihr Bester sein. Der wurde mit 4,06 Meter gemessen und bescherte Iris Heid immerhin Bronze. Siegerin Katja Hasselberg vom SV Leonardo-da-Vinci Nauen siegte.