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Bad Kissingen
Corona trotz Impfung: Acht "Impfdurchbrüche" im Kreis Bad Kissingen
Gesundheitsamt meldet 16 neue Infektionsfälle. Inzidenzwert nur noch knapp unter 100. Auch im Burkardus-Wohnpark kam es trotz Impfungen zu Infektionen.
Der Pflegebereich des Burkardus-Wohnparks bildet seit Kurzem einen Schwerpunkt des Corona-Geschehens im Landkreis.   
Foto: Thomas Pfeuffer | Der Pflegebereich des Burkardus-Wohnparks bildet seit Kurzem einen Schwerpunkt des Corona-Geschehens im Landkreis.   
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 19.02.2024 18:58 Uhr

Es scheint nur noch eine Frage von Tagen zu sein, bis im Landkreis Bad Kissingen die kritische 7-Tage-Inzidenz von 100 überschritten wird. Nachdem das Gesundheitsamt am Donnerstag erneut 16 neue Infektionsfälle, darunter einen Mitarbeiter der Reha-Klinik Bad Bocklet, gemeldet hatte, stieg der Wert von 94,9 am Mittwoch auf nunmehr 97,8. Da am Freitag elf Fälle aus der Statistik fallen, würden 14 neu registrierte Corona-Fälle ausreichen, die Grenze zu überschreiten.

Während die Zahlen steigen, kommen die Impfungen nur allmählich voran. Wie das Landratsamt meldet, wurden bisher insgesamt 11 430 Landkreis-Bürger erstgeimpft. Das entspricht, bezogen auf 103 235 Einwohner, einer Impfquote von 11,07 Prozent. Bei 5534 Personen (5,36 Prozent) wurde inzwischen auch die zweite Impfung durchgeführt. Vor zehn Tagen, am 15. März, lag die Zahl der Erstimpfungen bei 10 035, die der Zweitimpfungen bei 4177 Personen. 

Teil der Infizierten war geimpft

Allerdings scheint eine Impfung nicht immer vor einer Infektion zu schützen. Infiziert sich eine Person später als zwei Wochen nach der zweiten Impfung mit Corona, spricht man von einem "Impfdurchbruch". Acht solcher Impfdurchbrüche sind im Landkreis bislang bekannt, informierte eine Sprecherin des Landratsamtes auf Nachfrage der Redaktion. Grob gerechnet sind das etwa zwei von Tausend. Allerdings seien die Verläufe in diesen Fällen wesentlich milder. Einen Todesfall habe es bei den Betroffenen bislang nicht gegeben. Einige dieser Impfdurchbrüche haben sich im Burkardus-Wohnpark ereignet. Wie dessen Leiter, Ralf Grosch, auf Nachfrage erklärte, sei ein Teil der infizierten Bewohner nicht geimpft gewesen, andere hätten die zweite Impfung bereits länger hinter sich gehabt.

Bisher sind im Landkreis insgesamt 2596 Coronafälle bestätigt, was etwas mehr als 2,5 Prozent der Landkreisbevölkerung entspricht. Als gesund gelten inzwischen 2339 Personen. 85 Personen, die positiv auf COVID-19 getestet waren, sind gestorben. 340 Kontaktpersonen befinden sich aktuell in Quarantäne, stationär behandelt werden momentan 16 Personen. Laut der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) waren (Stand Donnerstagnachmittag) von den insgesamt 45 zur Verfügung stehenden Intensivbetten im Landkreis drei mit Covid-19-Patienten belegt. Einer davon musste invasiv beatmet werden.

Aktuell sind nach den Angaben des Landratsamtes 172 Menschen mit dem Virus infiziert, gegenüber dem Vortag sind acht Personen genesen. Die Zahl der aktuell Infizierten teilt sich wie folgt auf die Altlandkreise auf: Bad Kissingen (127) Hammelburg (23), Bad Brückenau (22). 

Gründlich lüften schützt

In der derzeit angespannten Corona-Lage weist der Leiter Gesundheitsamts, Dr. Ingo Baumgart, noch einmal darauf hin, dass man die AHA-Regeln plus Lüften unbedingt beherzigen sollte. Offensichtlich werde das immer häufiger vernachlässigt. Gerade jetzt, wo es wärmer werde, könne das Fenster ja öfter mal "aufgerissen" werden. Tatsächlich sei es wichtig, das Fenster nicht nur kurz zu kippen, sondern wirklich eine Stoßlüftung durchzuführen. Dies könne helfen, das Risiko einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 über Aerosole zu verhindern. Entsprechend lautet die Aufforderung:  "Bitte (weiterhin) regelmäßig und gründlich lüften!"

 
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Kommentare
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  • K. S.
    ausreichend Personal schützt, aber wo es nicht da ist. Reichts nicht mal für die Händehygiene. Das ist selbst dem Personal nicht klar. Wie dann dem Betreiber?
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  • M. S.
    Zitat: Allerdings scheint eine Impfung nicht immer vor einer Infektion zu schützen. Infiziert sich eine Person später als zwei Wochen nach der zweiten Impfung mit Corona, spricht man von einem "Impfdurchbruch". Acht solcher Impfdurchbrüche sind im Landkreis bislang bekannt, informierte eine Sprecherin des Landratsamtes auf Nachfrage der Redaktion. Grob gerechnet sind das etwa zwei von Tausend"

    Trotzdem sehr bedenklich, immerhin sind ja noch nicht besonders viele Menschen geimpft und die Krankheit tritt ja auch eher selten auf!
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  • P. K.
    Übrigens behaupten die Impfmittelhersteller nicht, dass Impfung vor der Infektion schützt. Aber das geimpfte Immunsystem wird dann locker mit der Infektion fertig.
    Das ist bei allen Impfungen so.
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    Dem Leiter den Gesundheitsamtes fällt nichts weiteres ein, als den Bürgern das Lüften zu empfehlen.
    Das kommt einer Bankrotterklärung gleich.
    Wie wäre es, wenn er sich um ausreichende Tests und intelligente Nachverfolgungskonzepte kümmern würde. Man muss nicht darauf warten als Modellstadt ausgewählt zu werden, man kann auch Eigeninitiative zeigen. Falls man mit diesem Begriff noch etwas anzufangen weis.
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    Wenn das so einfach wäre ...
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