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MAßBACH
Investor plant Messezentrum
Bei den Maßbachern hat ein interessanter Investor für das „Gewerbegebiet an der Staatsstraße 2281a“ angeklopft.
Foto: Isolde Krapf | Bei den Maßbachern hat ein interessanter Investor für das „Gewerbegebiet an der Staatsstraße 2281a“ angeklopft.
Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:44 Uhr

Für das „Gewerbegebiet an der Staatsstraße 2281a“ bei Poppenlauer gibt es seit dem Jahr 2000 einen Bebauungsplan, doch das Areal ist nur teilweise erschlossen und besteht noch aus Ackerflächen. Das Gros der Grundstücke ist in Privatbesitz, 77 000 Quadratmeter gehören jedoch der Kommune. Diese Fläche könnte bald auf einen Schlag weg sein. Denn Wolfgang Kilian aus dem Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld will dort ein Messezentrum für Dekoartikel, unter anderem aus China, errichten, in dem mehr als 200 Händler aus dem Bundesgebiet ganzjährig ihre Waren anbieten.

Ein Jahr Zeitverlust

Eigentlich wollte der Sulzfelder seine Geschäftsidee in Wülfershausen verwirklichen. Die Verhandlungen mit der Kommune waren auch erfreulich, sagt der 63-Jährige auf Anfrage, denn im Ratsgremium sah man seine Pläne mehrheitlich positiv. Doch das Areal, von dem die Rede war, gehörte mehreren Besitzern. Einer dieser Eigentümer habe sich schwer getan, seinen Besitz herzugeben. „Ich habe fast ein Jahr lang rumgemacht“, so Kilian. Denn der Verhandlungspartner habe gleich mehrere Notartermine platzen lassen.

Schließlich zog Kilian die Reißleine, recherchierte weiter, wo er sein Projekt noch verwirklichen könnte. Möglichst an der Autobahn sollte das Messezentrum liegen. Richtung Thüringen wollte er sein Unternehmen nicht ansiedeln, sagt er. Dann stieß er im Internet auf Maßbach und sei von den Flächen bei Poppenlauer sehr angetan gewesen. Kurz darauf habe er das Gelände zusammen mit dem Architekten begutachtet, denn schließlich müsse man schauen, ob das Projekt so wie geplant umzusetzen ist, sagt er.

Vom Kleinen zum Großen

Das  Gewerbegebiet  ist von der Autobahn 71 nur 800 Meter entfernt. Die Kommune lockt im Internet mit 180 000 Quadratmetern unbebauter Fläche, wobei bislang nur für 15 000 Quadratmeter Baurecht besteht. Im aktuellen Bebauungsplan sind jedoch kleine Bau-Parzellen ausgewiesen, sagt Maßbachs Bürgermeister Matthias Klement im Gespräch mit der Redaktion. Der Bebauungsplan muss also, wenn ein großes Projekt dort umgesetzt werden soll, zunächst geändert werden.

Für Ansiedlungswillige sieht Klement allerhand Vorteile: Der Verkaufspreis sei günstig. Das Gebiet ist unbewohnt, so dass Anlieger keinen Lärm fürchten müssten. Zudem ist es mit Glasfaser-Anschlüssen ausgestattet, so dass es dort ein schnelles Internet gibt, führt Klement an. Weil es an der Autobahn liegt, müssten LKW nicht durch den Ort hindurchfahren, was auch Maßbachern entgegenkomme.

Ihn würde es freuen, wenn das Messezentrum kommt, sagt der Bürgermeister. Denn Kilian habe angedeutet, dass er dort gut 50 Arbeitsplätze ansiedeln will. Darunter sollen sowohl qualifizierte Jobs, aber eben auch einfachere zu finden sein, sagt Klement und sieht diese Mischung als sehr vielversprechend für Arbeitssuchende in der Region an.

Immobilienfirma zur Vermarktung

In der Vergangenheit hatte es immer mal einzelne Anfragen von Interessenten für das Gewerbegebiet an der Staatsstraße 2281a gegeben. Denn der Marktgemeindechef hatte eine Frankfurter Immobilienfirma damit beauftragt, das Gewerbegebiet bei Poppenlauer zu vermarkten. „Ein paar Firmenchefs stellten sich zwar vor, aber dann zerschlug sich alles meist wieder“, bilanziert Klement. Die Pläne des neuen Investors seien jetzt vielversprechender, sagt er.

Anfang Mai stellte Kilian sein Projekt nicht-öffentlich im Gemeinderat vor. „Wir haben es besprochen und der Tenor war grundsätzlich positiv.“ Das Gremium entschied sich dann sogar einstimmig dafür, das Projekt weiterzuverfolgen.

Bereits 400 Bewerbungen

Von den 77 000 Quadratmetern Fläche, die der Geschäftsmann erwerben will, sind 35 000 Quadratmeter als Nutzfläche gedacht, sagt er. Geplant ist eine Halle im Ausmaß von 20 000 Quadratmetern. Dort möchte Kilian 320 Parzellen für 200 bis 220 Händler schaffen, denn manch ein Anbieter will vielleicht mehrere Parzellen belegen, denkt er. Dass seine Pläne aufgehen, daran hat er keinen Zweifel. „Schließlich habe ich schon 400 Bewerbungen.“

 
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