Auch wenn es scheinbar ruhig geworden ist um das Treibhaus-Projekt am Rande der Altstadt, so laufen die Planungen für das Modellvorhaben doch weiter. Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei soll moderner, bezahlbarer Wohnraum entstehen und Teile des Areals renaturiert werden. Leicht ist das allerdings nicht.
„Viele Menschen, die sich dafür interessieren, fragen nach“, sagt Bürgermeister Michael Kastl . „Ich kann nachvollziehen, wenn sie fragen, warum das so lange dauert.“ Es sei ein sehr kniffeliges Thema, vor allem was den Trinkwasserschutz und den Hochwasserschutz angeht, das brauche seiner Zeit, meint das Stadtoberhaupt. Aber er ist überzeugt: „Am Ende kommt etwas sehr Gutes dabei heraus.“
Hohe Förderung erwartet
Münnerstadt war mit dem Treibhaus-Projekt als einzige Kommune in Unterfranken in das Modellprogramm Landstadt Bayern aufgenommen worden, was mit einer hohen Förderung verbunden ist. Dafür müssen allerdings auch bestimmte Regeln eingehalten werden, eine davon war die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs. Anfang November letzten Jahres wurden die Gewinner gekürt, von denen es gleich zwei gab, die sich sehr voneinander unterscheiden.
Zusammen mit dem Büro Schirmer Architekten (Würzburg) und der Städtebauförderung bei der Regierung von Unterfranken werde nun aus diesen beiden Modellen zeitnah ein Siegerentwurf gekürt, erläutert Michael Kastl . Daraus werden dann in mehreren Schritten ein Rahmenplan und schließlich die Bauleitplanung entwickelt.
Das ist aber nur die eine Seite. Auf der anderen werde das Projekt jetzt beworben und versucht, einen möglichen Investor anzusprechen. Die Stadt lasse sich dabei unterstützen, das werde hoch gefördert, sagt der Bürgermeister.
Werbung für Investoren machen
Die Suche nach Investoren mit Bewerbung des Projektes und die Planung des Projektes gehen Hand in Hand. „Die Bauleitplanung fertig zu machen, ohne mit einem Investor gesprochen zu haben, macht keinen Sinn“, ist Michael Kastl überzeugt.
Er weiß, dass viele Menschen auf die Umsetzung des einmaligen Vorhabens warten, bei dem ein städtebaulicher Missstand in ein Modellprojekt verwandelt werden soll. Aber es hat seine Tücken. „Das Bauen auf der grünen Wiese würde meiner Meinung nach leichter sein“, sagt der Bürgermeister. „Wenn man es mit dem Flächensparen ernst meint, muss man sich darüber Gedanken machen.“
Nähe der Gärtnerei zu Münnerstädter Quellbrunnen
Ein Problem an dem Areal der früheren Gärtnerei ist die Nähe zu den Münnerstädter Brunnen. Die eigenständige Trinkwasserversorgung ist den Münnerstädtern extrem wichtig und eine Untersuchung hat ergeben, dass das Wasserschutzgebiet viel zu klein ist. Es muss erheblich erweitert werden, weil das Treibhaus-Areal aber unterhalb der Brunnen liegt, ist es trotz der räumlichen Nähe so gut wie gar nicht betroffen. Von dieser Seite her steht einer Wohnbebauung also nichts entgegen.
Inzwischen hat die Stadt das Areal gekauft. Ein Anbindung ist über bestehende Straßen problemlos möglich. Über einen derzeitigen Garten könnte zudem eine sehr kurze, fußläufige Verbindung zum Durchbruch in der Stadtmauer in der Grube und somit zur Altstadt mit ihren Einkaufsmöglichkeiten geschaffen werden.
Was man noch zu dem Projekt wissen muss: