Investitionen im Bad Kissinger Kurgebiet
Seit Jahren schrumpft die Zahl der Gästebetten im Staatsbad. Aktuelle Projekte könnten diesen Abwärtstrend endlich umkehren.

Die Staatsbad GmbH meldet in ihrer Gästestatistik nicht nur seit Jahren hohe Übernachtungszahlen über der 1,6-Millionen-Marke, sondern auch stetig sinkende Betten-Zahlen: 355 Betriebe waren im Jahr 2000 noch mit 9631 Betten auf dem Markt. Ende 2017 waren es nur noch 6893 Betten, also Minus 2738 Betten oder 28,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2000. Bei den Beherbergungsbetrieben war der Rückgang noch deutlicher: Ihre Zahl halbierte sich in den 17 Jahren auf 171. Auch wenn die vorhandenen Betten immer besser belegt sind, zeichnet sich eine Grenze für das Wachstum ab. Allerdings gibt es Anlass zur Hoffnung.
Wer etwa auf dem Altenberg steht, sieht jede Menge Kräne in der Stadt. Viele davon stehen im 2016 neu festgelegten Sondergebiet Kurgebiet. Ein besonderer Motor ist dabei das Parkhotel "Cup Vitalis": Mehr als 18 Millionen Euro hat der Bremer Investor Holger Pentzke bereits investiert: 2013 wurde das Haupthaus mit 288 Betten wieder eröffnet. Im Dezember wurde ein zweites Schwimmbad fertig. Heuer und im kommenden Jahr werden laut Hotel-Manager Pascal Muller für weitere 10,6 Millionen Euro ein Anbau mit 170 Betten in 85 Zimmern, eine Tiefgarage und ein zweites Restaurant errichtet.
Zwei Straßen unterhalb das Cup Vitalis wird aktuell das Hotel "Villa Elsa" saniert. "Bis März soll die neue Schwimmhalle fertig sein", berichtet Bauherr Vassili Ledin. Der Mit-Inhaber des Columbia Bowling-Centers glaubt an den Standort: "Bad Kissingen entwickelt sich", sagt er. Das Hotel mit 35 Zimmern, neuem Spa-Bereich und neuem Aufzug soll zur Jahresmitte eröffnen. "Ich will es selbst als Direktor leiten", kündigt Ledin an. Bislang habe er meist nur den Bau der Projekte betreut, aber das Vier-Sterne-Superior-Hotel reize ihn so sehr, dass er erstmals auch den Betrieb eines Hotels übernehmen wolle.
Parallel dazu startet unter Ledins Leitung der Ausbau der ehemalige Kurpension "Villa Albert" in der Rosenstraße.Bereits 2012 wurden acht Ferienappartements in dem denkmalgeschützten Gebäude genehmigt. Die neue Kurgebietssatzung lässt seit Anfang 2016 die Umwandlung von zwei Appartments in Eigentumswohnungen zu. Aktuell stehen Container vor dem Gebäude, der Umbau steht noch am Anfang.
Auf der anderen Straßenseite steht das ehemalige VdK-Kurzentrum seit vier Jahren leer. 1972 wurde das 120-Betten-Haus erbaut. "Die Mitglieder haben es zu wenig genutzt", begründet ein VdK-Sprecher die Schließung damals. Der Sozialverband mit 1,9 Millionen Mitgliedern deutschlandweit, davon rund 670 000 in Bayern habe sich aufs Kerngeschäft Sozialrechtsberatung konzentriert. Nun hat der VdK endlich einen Käufer gefunden: "Besitz und Lasten gingen zum 1. Januar über", teilte der Verband auf Anfrage mit. Die neuen Eigentümer machten auf Anfrage dieser Zeitung keine Angaben, sie wollen zunächst ein Konzept ausarbeiten, bevor sie an die Öffentlichkeit gehen.
Noch in der Konzeptphase ist auch ein mögliches Großprojekt ganz in der Nähe: Ein unbekannter Investor hat im Rahmen einer Bauvoranfrage 9500 Quadratmeter "kurbezogener Nutzung" auf dem Areal der ehemaligen Brauerei Wahler in der Schönbornstraße beantragt. Bereits entkernt wird zudem die ehemalige Pension "Haus Herbert" in der Maxstraße.
"In einer Stadt müssen Kräne stehen, sonst ist sie tot", freut sich der Bad Kissinger Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) über die Investitionen - vor allem weil es so viel Kritik an den strikten Auflagen der Stadt gibt: "Ich sehe uns in der Novelle des Sondergebiets Kurgebiet bestätigt", sagt der OB mit einer Portion Genugtuung. Die Möglichkeiten des Kurgebiets würden immer noch unterschätzt, deshalb hoffe er jetzt auf möglichst viele Nachahmer: "Wenn andere sehen, dass es geht, werden sie hoffentlich nachziehen." Er habe bereits vielversprechende Gespräche zu weiteren Projekten geführt. Wichtig sei ihm dabei, dass die Qualität der Hotels passe: "Nicht jedes Bett, das nicht mehr da ist, fehlt einem auch, aber wir brauchen in der Zukunft wieder mehr", fasst er die Situation zusammen.
Besonders freue ihn selbst die Cup-Vitalis-Erweiterung: "Da entsteht ja eigentlich ein mittelgroßes Hotel", kommentiert er die geplanten 85 neuen Zimmer. Trotzdem weiß auch Blankenburg um die Leerstände von Apolant über Sanatorium Winterstein bis Rixen.
Weitere 10,6 Millionen Euro
Wer etwa auf dem Altenberg steht, sieht jede Menge Kräne in der Stadt. Viele davon stehen im 2016 neu festgelegten Sondergebiet Kurgebiet. Ein besonderer Motor ist dabei das Parkhotel "Cup Vitalis": Mehr als 18 Millionen Euro hat der Bremer Investor Holger Pentzke bereits investiert: 2013 wurde das Haupthaus mit 288 Betten wieder eröffnet. Im Dezember wurde ein zweites Schwimmbad fertig. Heuer und im kommenden Jahr werden laut Hotel-Manager Pascal Muller für weitere 10,6 Millionen Euro ein Anbau mit 170 Betten in 85 Zimmern, eine Tiefgarage und ein zweites Restaurant errichtet.
Zwei Straßen unterhalb das Cup Vitalis wird aktuell das Hotel "Villa Elsa" saniert. "Bis März soll die neue Schwimmhalle fertig sein", berichtet Bauherr Vassili Ledin. Der Mit-Inhaber des Columbia Bowling-Centers glaubt an den Standort: "Bad Kissingen entwickelt sich", sagt er. Das Hotel mit 35 Zimmern, neuem Spa-Bereich und neuem Aufzug soll zur Jahresmitte eröffnen. "Ich will es selbst als Direktor leiten", kündigt Ledin an. Bislang habe er meist nur den Bau der Projekte betreut, aber das Vier-Sterne-Superior-Hotel reize ihn so sehr, dass er erstmals auch den Betrieb eines Hotels übernehmen wolle.
Parallel dazu startet unter Ledins Leitung der Ausbau der ehemalige Kurpension "Villa Albert" in der Rosenstraße.Bereits 2012 wurden acht Ferienappartements in dem denkmalgeschützten Gebäude genehmigt. Die neue Kurgebietssatzung lässt seit Anfang 2016 die Umwandlung von zwei Appartments in Eigentumswohnungen zu. Aktuell stehen Container vor dem Gebäude, der Umbau steht noch am Anfang.
Auf der anderen Straßenseite steht das ehemalige VdK-Kurzentrum seit vier Jahren leer. 1972 wurde das 120-Betten-Haus erbaut. "Die Mitglieder haben es zu wenig genutzt", begründet ein VdK-Sprecher die Schließung damals. Der Sozialverband mit 1,9 Millionen Mitgliedern deutschlandweit, davon rund 670 000 in Bayern habe sich aufs Kerngeschäft Sozialrechtsberatung konzentriert. Nun hat der VdK endlich einen Käufer gefunden: "Besitz und Lasten gingen zum 1. Januar über", teilte der Verband auf Anfrage mit. Die neuen Eigentümer machten auf Anfrage dieser Zeitung keine Angaben, sie wollen zunächst ein Konzept ausarbeiten, bevor sie an die Öffentlichkeit gehen.
Großprojekt auf Brauereigelände
Noch in der Konzeptphase ist auch ein mögliches Großprojekt ganz in der Nähe: Ein unbekannter Investor hat im Rahmen einer Bauvoranfrage 9500 Quadratmeter "kurbezogener Nutzung" auf dem Areal der ehemaligen Brauerei Wahler in der Schönbornstraße beantragt. Bereits entkernt wird zudem die ehemalige Pension "Haus Herbert" in der Maxstraße.
"In einer Stadt müssen Kräne stehen, sonst ist sie tot", freut sich der Bad Kissinger Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) über die Investitionen - vor allem weil es so viel Kritik an den strikten Auflagen der Stadt gibt: "Ich sehe uns in der Novelle des Sondergebiets Kurgebiet bestätigt", sagt der OB mit einer Portion Genugtuung. Die Möglichkeiten des Kurgebiets würden immer noch unterschätzt, deshalb hoffe er jetzt auf möglichst viele Nachahmer: "Wenn andere sehen, dass es geht, werden sie hoffentlich nachziehen." Er habe bereits vielversprechende Gespräche zu weiteren Projekten geführt. Wichtig sei ihm dabei, dass die Qualität der Hotels passe: "Nicht jedes Bett, das nicht mehr da ist, fehlt einem auch, aber wir brauchen in der Zukunft wieder mehr", fasst er die Situation zusammen.
Besonders freue ihn selbst die Cup-Vitalis-Erweiterung: "Da entsteht ja eigentlich ein mittelgroßes Hotel", kommentiert er die geplanten 85 neuen Zimmer. Trotzdem weiß auch Blankenburg um die Leerstände von Apolant über Sanatorium Winterstein bis Rixen.
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