2025 feiert die Welt den 110. Geburtstag von Frank Sinatra , dem wohl größten Entertainer des 20. Jahrhunderts. Und Bad Kissingen feiert mit, denn am Ostersonntag, 20. April 2025, tritt ein Entertainer auf, der sich Frank Sinatra und seinem „Rat Pack“ Dean Martin und Sammy Davis jr. verschrieben hat – Tom Gaebel.
Sein Rat Pack an diesem Abend besteht aus Scotty Riggins und Timothy Cotton, begleitet wird das Trio von der 20-köpfigen „Caravan Big Band“, die mit Evergreens wie „My Way“, „New York, New York“ oder „Thats life“ den Sound in bester Las-Vegas-Tradition wiedergeben wird.
Im Interview packt Tom Gaebel aus – und gesteht, dass er manche Instrumente nur rudimentär spielen kann.
Weitere Informationen zum Konzert gibt es unter www.bad-kissingen.de
Herzlichen Glückwünsch zum 50. Geburtstag, auch wenn dieser schon einige Monate zurückliegt, und zum 20-jährigen Bühnenjubiläum. Welches dieser beiden Jubiläen ist Ihnen denn wichtiger und warum?
Mir ist das 20-Jährige wichtiger und auch angenehmer. Da schaue ich gern zurück auf die Anfänge der Band und auch auf viele tolle Erinnerungen, witzige Begebenheiten, da sammelt sich natürlich einiges an!
Bei der 50 denke ich immer an den 50. Geburtstag meines eigenen Vaters, da scheint mir, als ob Welten dazwischen liegen – aber das denkt ja nun jeder, dass er sich nicht wie 50 fühlt. Es ist immer wieder faszinierend, wie sich die Perspektiven verschieben zwischen den verschiedenen Altern.
Ihr Geburtsname ist ja Gäbel. Wieso haben Sie eine andere Schreibweise als Künstlernamen gewählt?
Den Tipp hat mir Berry Lipman gegeben, ein Bandleader, der selbst Friedel Berlipp hiess. Er meinte, mach’ das wie Bert Kaempfert, weg vom „ä“. Eine wirklich minimale Änderung, die natürlich bei der Musik, die ich mache, sehr hilfreich ist. Ich habe ja noch viel Glück mit meinem Namen, bin auch ein echter Tom und kein Thomas. Aber mit zum Beispiel „Hans-Jürgen Brickwedde And His Orchestra“ würde ja nun gar nicht funktionieren!
Sie sind ja nicht nur auf der Bühne bei Live-Konzerten zu sehen, sondern sind auch im Fernsehen sowohl als Sänger als auch als Schauspieler präsent. Was gefällt Ihnen besser?
Mir macht eigentlich gerade die Abwechslung Spaß – auch die Zeiten, in denen ich ganz allein im Studio über neuen Liedern schmore oder Trompete übe. Aber ein gelungenes Konzert ist doch das Beste – diese besondere Energie gibt es nur im Zusammenspiel mit dem Publikum.
Sie spielen ja unterschiedlichste Instrumente, unter anderem Geige, Posaune oder Klavier. Welches ist Ihr Lieblingsinstrument und welches spielen Sie unter Umständen beim Konzert in Bad Kissingen?
Ich spiele einige Instrumente, aber nur rudimentär – für den kleinen Gag auf der Bühne reicht es zumeist! In Bad Kissingen wird es ja ein feines Sinatra/Rat Pack Programm geben, daher werde ich vermutlich nur Singen: für das Publikum sicherlich auch am angenehmsten!
Sie haben ja ein Musikstudium mit Hauptfach „Jazzgesang“ absolviert. War Ihre Liebe zum Swing der 1960er Jahre die Grundlage für die Auswahl des Studiengangs?
Ich habe ja mein Studium als Posaunist und Schlagzeuger begonnen und dann als Sänger abgeschlossen – dazwischen lagen wahnsinnig viele Alben von Sinatra und Co. Ich bin vom Interesse her tatsächlich voll auf die Sängerinnen und Sänger des American Songbooks übergegangen. Hauptsächlich Sinatra, aber natürlich auch Nat King Cole, Mel Tormé, Ella Fitzgerald und all die anderen. Louis Armstrong ist jemand, der mit seiner bizarren Stimme vermutlich nie einen falschen oder schlechten Ton gesungen hat. Solche Erkenntnisse kommen erst mit der Zeit und mit der Liebe zu dieser Musik.
Zur Person: Tom Gaebel, geboren am 13. Januar 1975 in Gelsenkirchen, ist ein deutscher Sänger, Entertainer und Bandleader, bekannt für seine mitreißenden Big-Band-Sounds und Easy-Listening-Musik. Er wuchs in Ibbenbüren in einer musikalischen Familie auf und zeigte früh Interesse an Musik. Seine Ausbildung begann mit Glockenspiel und Flöte, gefolgt von einer zwölfjährigen Geigenausbildung sowie autodidaktischem Schlagzeug- und Posaunespiel. Nach seinem Abitur studierte er am Conservatorium von Amsterdam Jazzgesang und schloss sein Studium 2004 mit einem Diplom cum laude ab. Im Jahr 2004 gründete er seine eigene Big Band. Gaebel ist auch als Fernsehentertainer bekannt und trat in Shows wie „TV Total“, „Die ultimative Chartshow“ und „Willkommen bei Carmen Nebel“ auf. Weitere Informationen unter tomgaebel.com
Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis jr. – Sie haben sich für Ihre Jubiläumstour extravagante US-Showgrößen ausgesucht. Wie kamen Sie zu dieser Auswahl und was fasziniert Sie an diesen drei Entertainern?
Ich liebe die große Zeit der klassischen Entertainer: Das waren alles Menschen, die gesegnet waren mit Talent, sich aber zusätzlich über Jahre hochgearbeitet und -gesungen haben, ihre Fähigkeiten ausprobiert und verfeinert haben. Nur so konnten sie diese Leichtigkeit erzeugen, die man mit ihnen verbindet. Dem nachzueifern ist mir eine große Freude!
Haben Sie die Künstler, die ja in den 90er-Jahren verstorben sind, selbst mal live erlebt? Beziehungsweise gibt es eine aktuelle Künstlerin, einen aktuellen Künstler, mit dem Sie gern mal auf der Bühne stehen würden?
Ich schaue meist zurück, wenn es um die Musik geht, die ich liebe. Da sind alle schon verstorben oder haben ihre Zeiten hinter sich. Es würde mir auch überhaupt nicht darum gehen, mit denen auf der Bühne zu stehen, das wäre ja nur Befriedigung der eigenen Eitelkeit. Ich möchte in die 50er und 60er zurück und einfach mal die originale auf der Bühne erleben zu ihrer Hochzeit.
Es ist ja Ihr erster Auftritt im Regentenbau von Bad Kissingen und damit in einem der besten Konzertsäle Deutschlands – und dies mit einem tollen Orchester und zwei herausragenden Künstlern. Was erwarten Sie von diesem Konzert? Worauf kann sich das Publikum freuen?
Ich bin sehr gespannt auf das Konzert und auch auf das ganze Drumherum – und dass noch ein paar weitere Kollegen mit auf der Bühne stehen, macht es nur umso angenehmer! Da kann ich mich auch mal zurücklehnen und selbst zuhören und genießen – und soweit ich das Programm kenne, wird das jeden begeistern, der Spaß am Rat Pack hat, an Sinatra, an Las Vegas Feeling. Das wird ein Top-Abend, da bin ich mir sicher!
