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BAD BOCKLET
Interressante Pläne in Bad Bocklet: GmbH kauft Hotel Laudensack
Zukunftsweisende Entscheidung: Die Staatsbad und Touristik Bad Bocklet GmbH will das Hotel Laudensack erwerben. Im Bild Bürgermeister Wolfgang Back, Jennifer und Margrit Kleinhenz vom Hotel Laudensack, sowie Kurdirektor Thomas Beck.
Foto: Isolde Krapf | Zukunftsweisende Entscheidung: Die Staatsbad und Touristik Bad Bocklet GmbH will das Hotel Laudensack erwerben. Im Bild Bürgermeister Wolfgang Back, Jennifer und Margrit Kleinhenz vom Hotel Laudensack, sowie ...
Von unserem Redaktionsmitglied ISOLDE KRAPF
 |  aktualisiert: 09.12.2010 09:11 Uhr

Die Staatsbad und Touristik Bad Bocklet GmbH will zum 1. Januar 2011 das Hotel Laudensack erwerben. Dem stimmte am Dienstagabend auch der Gemeinderat mit 13:2 Stimmen zu. Zwei Arztpraxen und ein Gastronomiebetrieb sollen in dem Traditionshaus inmitten Bad Bocklets unterkommen. Das ist auch im Sinne der bisherigen Besitzerin Margrit Kleinhenz und ihrer Tochter Jennifer. Zur Finanzierung dieses Projekts will der Freistaat einen Zuschuss aus den im Konsortialvertrag für Bad Bocklet ausgehandelten Mitteln herauslösen.

Zur Vorgeschichte gehört auch die aktuelle Situation der ortsansässigen Badeärzte. Weil das Hotel Kunzmann renoviert wird, möchte Dr. Winfried Breitenbach sich örtlich verändern, sagte Bürgermeister Wolfgang Back im Gespräch mit der Main-Post. Da er zunächst keine entsprechenden Räumlichkeiten fand, hatte er offenbar erwogen, Bad Bocklet zu verlassen. Zudem will sich Dr. Dietmar Werner demnächst zur Ruhe setzen. Ein Nachfolger sei laut Back nicht in Sicht gewesen. Jetzt werden die Karten jedoch neu gemischt: Breitenfeld will zusammen mit einem Kollegen, der sich nun doch für die Nachfolge Werners fand, im Obergeschoss des Hotels Laudensack schon zum 10. Januar 2011 eine Gemeinschaftspraxis eröffnen.

Im Erdgeschoss wird Haralambos Papadopoulos möglicherweise schon zu Fasching 2011 einen neuen Gastronomiebetrieb mit gutbürgerlicher Küche eröffnen. Dazu gehört auch der stattliche Biergarten mit 140 Sitzplätzen. Papadopoulos betreibt zudem das Kurgartencafé. Davon verspricht sich Back „Synergie-Effekte“ für eine optimale Bewirtschaftung des Kursaal-Komplexes.

Mehrere drängende Probleme

Die GmbH will künftig auch für das Laudensack'sche Appartementhaus verantwortlich zeichnen, sagte Kurdirektor Thomas Beck. Die dort angesiedelten sieben Kleinwohnungen sowie die große im Obergeschoss will man an Singles oder Senioren vermieten und so zusätzliches Wohnangebot im Ortskern schaffen.

Back und Beck haben sogar noch mehr Visionen: Das derzeit noch von der Sparkasse genutzte Haus daneben soll im Juni 2011 frei werden. Dort könnte man laut Beck ein kleines Einzelhandelsgeschäft mit „touristischem Sortiment“ einrichten. Auch die Senioren im Ort dürfte diese Idee freuen, denn dann haben sie wieder eine Möglichkeit, selbst mal schnell einkaufen zu gehen.

Mit diesen Plänen könnte man in einem Zug mehrere drängende Probleme Bad Bocklets lösen und den Ortskern neu beleben, sagte Back. Denn seit das Hotel Laudensack geschlossen ist, gab es im Innerort kein Gasthaus mehr, in dem sich Einheimische mal beim Schafkopf zusammensetzen und Touristen bequem essen gehen konnten.

Auch die Vereine büßten Räumlichkeiten für ihre Veranstaltungen ein. Die neue Gemeinschaftpraxis werde ebenfalls dazu beitragen, Menschen anzuziehen. Und von einem kleinen Einzelhandelsgeschäft werden nach Backs Ansicht neben den Einheimischen auch die Kurgäste und Touristen profitieren.

Die GmbH alleine könnte den Kauf des Gebäudekomplexes nicht stemmen. Also machten sich Back und Beck daran, nach Zuschüssen Ausschau zu halten. Gespräche bei der Regierung von Unterfranken vor zehn Tagen waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt, sagte Back. Der Erwerb und Betrieb eines leerstehenden Hauses im Ortskern passte in keines der Förderprogramme.

Bekenntnis zu Bad Bocklet

Kurdirektor und Gemeindechef sprachen aber drei Tage später im Finanzministerium in München vor. „Man zeigte sich dort bereit, diese neuen und nicht üblichen Wege mitzugehen“, sagte Beck. Von ministerieller Seite aus habe man einen „Quantensprung“ gemacht, findet der Bürgermeisters, denn schließlich sind die Zuschüsse aus dem Konsortialvertrag nur für staatliche Gebäude gedacht. Und für Beck ist klar: „Man hat uns deutlich gezeigt, wie man zu Bad Bocklet steht.“

Margrit Kleinhenz und Tochter Jennifer freuen sich, dass ihr Familienbesitz in gute Hände kommt. Der notarielle Vertrag soll noch vor Weihnachten unterzeichnet werden.

 
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