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Bischofsheim an der Rhön
Innenentwicklung mit dem Apfel(saft)
15.000 Flaschen Apfelsaft sollen mit einem speziellen Etikett versehen werden, auf dem über Förderprogramme, Immobilien und überhaupt über die Innenentwicklung informiert wird.
Apfel und Apfelsaft sollen beim neuen Projekt der Kreuzbergallianz, das den Titel 'Ortsaft' trägt, eine wichtige Rolle spielen. Foto: Marion Eckert       -  Apfel und Apfelsaft sollen beim neuen Projekt der Kreuzbergallianz, das den Titel 'Ortsaft' trägt, eine wichtige Rolle spielen. Foto: Marion Eckert
| Apfel und Apfelsaft sollen beim neuen Projekt der Kreuzbergallianz, das den Titel "Ortsaft" trägt, eine wichtige Rolle spielen. Foto: Marion Eckert
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 17.08.2022 03:35 Uhr

Ein großes Lob, neue, innovative Projekte und vor allem eine interessante Marketing-Offensive - die Bürgermeister der Kreuzbergallianz und Sebastian Schneider vom Büro Toponeo, das die Umsetzungsbegleitung übernommen hat, stellten den Stadt- und Gemeinderäten von Bischofsheim, Oberelsbach, Sandberg und Schönau in einer gemeinsamen Sitzung die neuen und alten Schwerpunkte vor.

Das Lob kam von Manfred Grüner (Städtebauförderung, Regierung Unterfranken ), der der Kreuzbergallianz einmal mehr ihre Vorreiterposition in Sachen Innenentwicklung aber auch insgesamt bescheinigte.

Überblick über Entwicklungspotenziale

Denn ein wichtiger Schwerpunkt ist und bleibt die Innenentwicklung. Die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und die notwendige Dokumentation, um die Inhalte stets auf dem aktuellen Stand zu halten, wurden optimiert. Schneider erläuterte Details der aufwendigen Verwaltungsarbeit, die jedoch notwendig sei, um den Überblick über die vorhandenen Entwicklungspotenziale zu behalten. So könne bei Anfragen schnell und unbürokratisch gehandelt werden.

Unbürokratisch sollen auch die Innenentwicklungslotsen arbeiten. Für jede Gemeinde konnten Personen aus der Bevölkerung gefunden werden, die für das Thema Innenentwicklung als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Sie sind keine Immobilienmakler und keine Baufachleute, sie sollen vielmehr mit interessierten Eigentümern ins Gespräch kommen. Es gehe dabei um Bewusstseinsbildung für das Thema. Vertrauenspersonen sollen es sein, die voll und ganz hinter der Botschaft der Innenentwicklung stehen.

Auf die Bevölkerung ausgerichtet

Um diese Botschaft noch stärker und noch breiter in der Bevölkerung zu verbreiten, wird ein neues Projekt mit dem Titel "Ortsaft" aufgelegt. Als Kooperationspartner konnte die Fruchtsaftkelterei Söder aus Sandberg gewonnen werden. Geplant ist 15.000 Flaschen Apfelsaft mit einem speziellen Etikett zu versehen, auf dem über Förderprogramme, Immobilien und überhaupt über die Innenentwicklung informiert werde. Aber nicht nur Apfelsaftflaschen sollen beschriftet werden auch Bierdeckel und weitere Werbematerialien. Über das Genussmittel Apfelsaft soll die Bevölkerung in der Gastronomie und lokalen Getränkehandel erreicht werden.

Förderung von der Regierung

Auch Schulen und Kindergärten werden in das Projekt einbezogen. Auf kindgerechte Weise könne am Apfel und einem Wurm aufgezeigt werden, wie wichtig Innenentwicklung sei und so schon in frühen Jahren Bewusstsein geschaffen werden. Dieses innovative und neue Projekt fördere die Regierung von Unterfranken . Insgesamt werde mit Kosten in Höhe von 57.731 Euro gerechnet (27.511 Euro Bestückung der Kästen , 20.015 Euro Gestaltung, 10.204 Werbemittel). Über die Städtebauförderung gibt es 34.000 Euro, so dass 23.731 Euro als Eigenmittel von den Kommunen aufzubringen sind. Sie werden je nach Einwohnerzahl umgelegt.

Manfred Grüner machte deutlich, dass die Regierung nicht den Apfelsaft an und für sich fördere, sondern nur die Gestaltungselemente rund um die Thematik Innenentwicklung. Die Fruchtsaftkelterei Söder werde an dem Projekt nicht zusätzlich verdienen, betonte Sandbergs Bürgermeisterin Sonja Reubelt, sondern eher einen Mehraufwand haben. "Wir sind froh, sie als Kooperationspartner gewonnen zu haben und die Infrastruktur des Unternehmens nutzen zu können."

Schönaus Räte mehrheitlich dagegen

Die Abstimmung allerdings ergab, dass sich die Schönauer Gemeinderäte für das Thema nicht erwärmen konnten. Zuvor hatte zwar Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb schon versucht, ihnen die Angst zu nehmen, dass ein solches Projekt eine mögliche Stabilisierungshilfe nicht Gefahr bringe. Im Gegenteil, Innenentwicklung sei ein von der Regierung gewolltes Thema, das weniger Flächenverbrauch und damit auch weniger Kosten für eine Gemeinde mit sich bringe, so Erb. Dennoch stimmten die Schönauer Gemeinderäte mehrheitlich gegen die Werbeinitiative "Ortsaft". Wie diese Entscheidung nun bei der Gestaltung der Werbemittel vermittelt werde, müsse nun neu überlegt werden, bedauerte die geschäftsführende Beamtin der Stadt Bischofsheim, Ulla Sippach. Denn nun könne der Name "Kreuzbergallianz" wohl nur noch schwer verwendet werden.

"Flächenbewusste Kommune"

Zu den weiteren Projekten im Bereich Innenentwicklung gehören der Sanierungspreis, der für besonders gelungene und herausragende Sanierungen ebenfalls fortgeführt werden soll.

Die Kreuzbergallianz bewarb sich beim Wettbewerb "Flächenbewusste Kommune" um ein Gütesiegel. Das Ergebnis müsse noch abgewartet werden.

Die App "Digitale Dörfer" mit den News der Kreuzbergallianz sei ein Medium, um mit der Bevölkerung zu kommunizieren. Vereine, Organisationen und Kommunen können ihre Themen einstellen und auf sich aufmerksam machen. 494 registrierte Nutzer gebe es bereits, betonte Schneider. "Es ist ein super Medium, einfach zu bedienen aber definitiv noch ausbaufähig. Dazu braucht es noch mehr Werbung."

 
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  • I. R.
    Schneider bezeichnet die FunkApp Digitale Dörfer, hier seit einem Jahr als KreuzbergApp, mit nur 494 registrierten Nutzern als „definitiv ausbaufähig“, die übliche Formulierung für „kein wirklicher Erfolg“. Wenn ich mangels Information beispielhaft schätze, das seien 10 % der erwünschten Anzahl für mind. eine in den meisten Haushalten z.B. für eilige Funks, dann ist das - fast nichts! Was ist die Ursache? Registrierung ist nicht dasselbe wie aktive Nutzung. Das führt meist dazu, dass es zu wenig interessante Nachrichten, zu viele Monologe gibt, eine Abwärtsspirale. Seine lapidare Verniedlichung „ausbaufähig“ mit der Schlussfolgerung, es brauche mehr Werbung, ist definitiv zu kurz gesprungen. Vor allem: Toponeo-Landschaftsarchitekten haben die Einführung der App vor einem Jahr beworben und begleitet. Was war denn ihr Einführungsplan, wenn man das Defizit erst jetzt bemerkt? So spät nachzukarten führt meistens zu deutlich höherem, oft doppeltem Aufwand und Kosten. Deshalb: zurück auf Go!
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