
Wenn die Renovierungsarbeiten alle abgeschlossen sind, wird die Stadtpfarrkirche Maria-Magdalena in Münnerstadt ein Schmuckstück. Das zeigte sich bei einem Infoabend auf der „ Baustelle “, an dem auch Jürgen Emmert vom Kunstreferat der Diözese Würzburg teilnahm.

Pater Markus Reis erläuterte gemeinsam mit dem Architektenteam des Büros Grellmann, Kriebel, Teichmann & Partner (Würzburg) die weitere Vorgehensweise. 2019 hätten die Renovierungsarbeiten begonnen, nun stehe der zweite Bauabschnitt an. „Es zeigt, sich dass es doch keine unendliche Geschichte wird,“ meinte der Geistliche. Klar sei, dass bei den anstehenden Arbeiten im Kirchenraum auch Veränderungen vorgenommen werden.
Noch keine Arbeiten im rechten Seitenschiff
Architekt Christian Geldner erinnerte an die Baumaßnahmen vor vier Jahren, als auf dem Seitenschiff ein neues Dach aufgebracht und weitere Sicherungsmaßnahmen getroffen wurden. Wand- und Kirchenfenster wurden gereinigt und neue Schutzgitter angebracht. Auch eine neue Elektroinstallation war notwendig.
Hingewiesen hat der Architekt auf das rechte Seitenschiff, wo noch keine Arbeiten vorgenommen wurden. In diesem Zusammenhang sprach er von einer notwendigen Wandtemperierung und Sicherung der historischen Grisaille-Malereien.

Aus beiden Seitenschiffen werden die Bänke entfernt und es wird wieder einen Mittelgang geben.
Freier Blick auf Riemenschneider Altar
Pater Markus sagte dazu, dass in den 1970er Jahren in vielen Kirchen die Bänke zusammengerückt wurden, „vermutlich damit der Priester nicht in einen leeren Gang schauen muss.“ An Weihnachten habe sich in Münnerstadt gezeigt, dass die Seitenschiffe kaum besetzt waren. Das sei dann auch mit der Ausschlag gewesen, die Bänke zu entfernen, um die Gemeinde in die Mitte mit direktem Blick zum Altar zu bekommen.
210 Sitzplätze wird es künftig geben, sagte der Pater. Es sei für ihn selbst wieder schön, wenn er durch den Mittelgang zum Altar ziehen könne, außerdem sei damit der Blick auf den Chorraum mit dem Riemenschneider Altar wieder frei.

Gläubige sitzen näher am Altar
An den Stellen, an denen die Bänke auseinandergenommen werden, können die Seitenteile des Gestühls von den Seitenschiffen verwendet werden. Der Mittelgang hat eine Breite von knapp zwei Metern. Für Pater Markus ist es auch wichtig, den Abstand der Gläubigen zum Altar zu verringern, weshalb im vorderen Bereich eine Bankreihe dazu kommen wird.
Jürgen Emmert sagte, dass mit den neuen Maßnahmen der Riemenschneider Altar noch besser zur Geltung kommt. Der Volksaltar wird vom Tisch her, etwas kleiner und im vorderen Bereich neugestaltet, das gilt auch für den Ambo.
Die Madonna an einer Säule wird ebenfalls einen „ihr gebührenden Platz“ erhalten. Auf die Frage, ob weiterhin Kerzen an der Marienstatue angezündet werden dürften, sagte Pater Markus, dass dies so bleiben wird. „Wir wollen ja, dass die Menschen, die in die Kirche kommen, innehalten, eine Kerze anzünden und beten.“

Entwickelt wurde von den Architekten ein spezielles Lichtkonzept für das historische Gotteshaus. Strahler sorgen nicht nur für genügend Helligkeit für die Gläubigen, sondern setzen auch die Wandmalereien und Kunstwerke ins rechte Licht. Dies gelte vor allem für den Hochaltar, der dadurch eine Aufwertung erfährt, erklärte Emmert.
Pater hofft auf Spendenbereitschaft
Die Kosten lagen anfangs laut Pater Markus bei 3,2 Millionen Euro. Durch die Erhöhungen im Bausektor seien sie aber auf 4,4 Millionen angestiegen. Nach wie vor trage die Diözese Würzburg den Löwenanteil. Zuschüsse erwartet man sich vom Landesamt für Denkmalpflege, der Stadt Münnerstadt sowie weiteren Zuschussgebern. Vor allem baut der Geistliche auf die Spendenbereitschaft der Münnerstädter. Die hätten ihm gesagt: „Markus mach dir keine Sorgen, das kriegen wir schon hin.“
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