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Züntersbach
"Übler Aasgeruch": Ehepaar aus Züntersbach entdeckt Tintenfischpilz in Garten
Manchmal verirren sich seltsame Gewächse in Rhöner Gärten. So wie das übelriechende Gebilde, das die Familie Müller aus Züntersbach dieses Jahr nach längerer Zeit wieder heimsuchte.
Exotischer Fund in Züntersbach: Ehepaar entdeckt Tintenfischpilz in Garten       -  Diesen übelriechenden exotischen Tintenfischpilz entdeckte Familie Müller aus Züntersbach in ihrem Garten.
Foto: Brigitte Müller | Diesen übelriechenden exotischen Tintenfischpilz entdeckte Familie Müller aus Züntersbach in ihrem Garten.
Steffen Standke
 |  aktualisiert: 17.08.2022 03:55 Uhr

Bald 20 Jahre ist es her, dass Brigitte und Klaus Müller aus Züntersbach ein seltsames Gebilde in ihrem Garten bemerkten: ein schwammiges Ding, mit hellem "Kopf" und langen roten "Armen", ähnlich einem Kraken. Wenn sie es übersehen hätten, "überrochen" hätten es die Züntersbacher nicht. Denn das Gebilde - ein Pilz, wie sie später lernten - stank zum Himmel. "Es war ein übler Aasgeruch", beschreibt es Brigitte Müller.

Dieses Jahr beehrte der Pilz die Familie Müller wieder für zwei Wochen mit seiner Anwesenheit - und mit seinem intensiven Geruch. Mitten auf der Wiese im Garten hatte er sich breitgemacht.

Tintenfischpilz in Züntersbach gefunden: "Es war ein übler Aasgeruch"

Seine krakenähnliche Form dürfte für seinen Namen verantwortlich sein. "Der Tintenfischpilz (Clathrus archeri oder auch Anthurus archeri) ist eine Pilzart aus der Gattung der Gitterlinge", heißt es auf der Internet-Plattform www.wikipedia.de (Gitterlinge sind übrigens den Stinkmorcheln verwandt).

Der Tintenfischpilz war demnach ursprünglich in Australien, Tasmanien, Neuseeland und den Malayischen Inseln heimisch, möglicherweise auch in China, Süd- und Ostafrika sowie auf St. Helena. Woll- oder Militärtransporte brachten ihn anfang des 20. Jahrhunderts nach Europa, wo er erstmals 1913 in den französischen Vogesen nachgewiesen wurde. In Deutschland fand man ihn zum ersten Mal 1934 bei Karlsruhe. Seitdem hat er sich in West- und Mitteleuropa weiter ausgebreitet.

Doch wie gelangte der Tintenfischpilz in Müllers Garten in Züntersbach ? "Vor 20 Jahren haben wir mal Abfallholz zum Verfeuern von einer regionalen Firma bekommen; das haben sie uns in die Wiese geschüttet. Später kam es dann in die Holzhalle und wurde später verbrannt", berichtet Brigitte Müller.

Stinkender Pilz verschwindet von selbst

Offensichtlich blieben ein paar Sporen in der Wiese zurück, denn wenig später war der Pilz da. Und dieses Jahr wiederholte sich das nach Verwesung riechende Schauspiel. Entfernen wollten die Müllers das Gewächs aber deswegen nicht. "Das sieht so selten und interessant aus. So etwas lässt man stehen."

Inzwischen hat sich das (Geruchs-)Problem von selbst erledigt: Vor Kurzem ist der Tintenfischpilz in sich zusammengefallen. Doch er wird wohl zurückkehren ...

 
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