Im Spätsommer 2020 soll mit dem Anbau des Kinderhortes an der Grundschule Poppenlauer begonnen werden. Der Hort soll Platz für 80 bis 100 Kinder bieten. Architekt Reinhard Seufert ( Poppenlauer ) legte dem Marktgemeinderat den Bauentwurf und die Kostenberechnung vor. Die Kosten betragen insgesamt 2,7 Millionen Euro, davon entfallen 1,6 Millionen Euro auf das eigentliche Bauwerk. Bürgermeister Matthias Klement erwartet einen Zuschuss von 50 Prozent aus dem Finanzausgleichsgesetz.
Nach einer neuen Richtlinie zur Förderung von Investitionen der Betreuungsplätze von Grundschulkindern gibt es pauschal 6000 Euro pro Platz. "Eine genaue Auskunft über die Höhe der zu erwartenden Zuwendung kann allerdings noch nicht getroffen werden", heißt es in der Vorlage für die Marktgemeinderäte. Der Hort hat eine Gesamtfläche von 826 Quadratmeter. Er soll Ende 2021 fertig sein. Der Marktgemeinderat beschloss schließlich, den Anbau des Kindergartens an die Grundschule nach den Plänen des Architekten durchzuführen. Der Zuschussantrag bei der Regierung von Unterfranken ist bereits gestellt. Sobald der Zuschuss genehmigt ist, soll die baurechtliche Genehmigung beantragt werden.
Erste Aufträge
Der Marktgemeinderat ging in Sachen Bau des Kinderhortes noch weiter. Er vergab die Leistungsphasen eins bis drei (Grundlagenermittlung mit Prüfung des Kostenrahmens, Vorplanung mit Kostenschätzung sowie Entwurfsplanung inklusive Kostenberechnung ) für drei Gewerke an drei Firmen. Die Fachplanung für die Starkstrom-, Fernmelde- und informationstechnischen Anlagen erledigt eine Firma aus Knetzgau für 46.000 Euro. Darin ist allerdings die Planung einer Fotovoltaik-Anlage für knapp 20.000 Euro enthalten, über die noch nicht entschieden ist. Die Planung für die Sanitäranlagen erledigt eine Firma aus Bad Kissingen für 19.000 Euro. Die Planung für die Wärmeversorgungs- und lufttechnischen Anlagen wurde für 29.000 Euro an ein Bad Kissinger Unternehmen vergeben. In diesem Betrag ist auch eine Baustellenheizung für knapp 8000 Euro enthalten; ob sie in nötig ist, konnte noch nicht festgestellt werden.
Kein kompletter Neubau
Es bleibt dabei: Die evangelische Kindertagesstätte im Ortsteil Maßbach wird generalsaniert und erweitert, es gibt keinen kompletten Neubau. Der Marktgemeinderat stimmte einstimmig für diese Lösung. Die Verwaltung hatte im Vorfeld dazu Berechnungen angestellt und Informationen eingeholt, hieß es in der Sitzungsvorlage. Nach Auskunft der Bezirksregierung sei die Förderung eines Ersatz-Neubaus nur möglich, wenn dieser im Vergleich zur Generalsanierung nicht unwirtschaftlicher ist. Dies sei nur der Fall, wenn eine Generalsanierung mindestens 80 Prozent eines vergleichbaren Neubaus kostet.
Nach ersten Berechnungen der Regierung betragen die förderfähigen Kosten für eine Generalsanierung rund 2,3 Millionen Euro, für einen Neubau 2,875 Millionen Euro. Ein kompletter Neubau einer Kindertagesstätte kostet pro Gruppe eine Million Euro.
Wirtschaftlichere Lösung
Da fünf Gruppen eingeplant sind, wären fünf Millionen Euro nötig. Außerdem müssten bei einem Neubau zwei bereits erhaltene Zuschüsse anteilig zurückgezahlt werden, da die Zweckbindungsfrist noch nicht abgelaufen ist. Dies bedeutet, dass von 607.000 Euro, die die Marktgemeinde bekommen hat, 417.000 Euro zurückgezahlt werden müssten. Der Marktgemeinderat beschloss deshalb schließlich einstimmig "von einem Ersatzneubau abzusehen und die wirtschaftlichere Lösung in Form der bereits geplanten Generalsanierung und Erweiterung der evangelischen Kindertagesstätte Maßbach weiter zu verfolgen."