Eine in Nordbayern einzigartige 24-Stunden-Einkaufsmöglichkeit für handwerklich hergestellte Metzgerei- und Feinkostprodukte bietet seit über einer Woche das Bad Kissinger Traditionsunternehmen Faber-Feinkost mit seinem innovativen, vollständig digitalisierten Smart Store „Faber24“ in Nüdlingen : Rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche gibt es zur Selbstbedienung im neuartigen Mini-Faber auf dem Grundstück der Bäckerei Peter Schmitt (Kissinger Straße 56) über 1000 Artikel aus mehr als 250 Produktarten bargeldlos zu kaufen. Die offizielle Eröffnung von „Faber24“ ist am Samstag, 10. Juni, ab 13 Uhr mit kulinarischen Kostproben vom Grill.
„Mit dem Thema 'Einkaufen in der Zukunft' haben wir uns schon länger beschäftigt“, erzählt Unternehmer Thomas Faber, in vierter Generation Inhaber der gleichnamigen Handwerksmetzgerei und Feinkost-Manufaktur, die vor 125 Jahren in Bad Kissingen gegründet wurde. „Doch was es zur Zeit an digitalisierten Möglichkeiten gibt – ob Automaten oder Abholstationen – hat unserer Faber-Erlebniswelt nicht entsprochen.“ So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich etwas Eigenes auszudenken. Gemeinsam mit einem Ladenbauer in Oberthulba entwickelte und baute er mit Hilfe regionaler Handwerker seinen Smart Store „Faber24“, der im Erscheinungsbild der Bad Kissinger Firmenzentrale am Ostring ähnelt. „Alles hier trägt unsere eigene Handschrift.“
Ware liegt in Schränken bereit
In dem für Frischwaren notwendiger Kühltechnik ausgestatteten Innenraum werden die beliebtesten Artikel aus Fabers Metzgerei- und Feinkost-Manufaktur in gläsernen Schränken zum Kauf angeboten, ergänzt durch passende Produkte des Herstellernetzwerks „Heimatunternehmen Bayerische Rhön“ und Tiefkühlbackwaren der benachbarten Bäckerei Schmitt. „Schon wegen dieser Angebotsvielfalt war eine einfache Automaten-Lösung gar nicht möglich“, macht Faber auf das Besondere seines Smart Stores aufmerksam. In Nüdlingen werden seine hochwertigen Produkte in gleichwertigem Umfeld präsentiert. Zudem kann man anders als bei Automaten jeden Artikel vor dem Kauf in die Hand nehmen und prüfen.
Die Auswahl der im Smart Store zu kaufenden Produkte basiert auf einer Renner-Penner-Analyse. So findet man bei „Faber24“ die beliebtesten Artikel der verschiedenen Warengruppen, sei es Bratwurst oder Schinken, Grill-Artikel oder Feinkost, sogar küchenfertige Gerichte, aber auch Grundnahrungsmittel wie Milch und Eier, noch ergänzt durch dazu passende Produkte heimischer Hersteller wie Bier aus Stockheim, Eis aus Fladungen oder Müsli aus Nüdlingen .
Registrierung erforderlich
„Das Einkaufen in unserem vollständig digitalisierten Smart Store ist ganz einfach“, betont Ehefrau Johanna Nemeth. „Jeder Smartphone-Besitzer kann hier einkaufen.“ Doch zuvor muss man sich auf der Website faber-24.de als künftiger Smart-Shopper mit Kreditkarten- und Altersangabe registrieren lassen. Ein Mindestalter von 16 Jahren ist Voraussetzung, da es auch Alkohol zu kaufen gibt. Nemeth: „Wir sind auch gern über unsere Hotline bei der Registrierung behilflich.“ Nach Abschluss der Anmeldung bekommt der Neukunde einen QR-Code auf sein Handy geschickt, der ihm nicht nur als Türöffner zum Smart Store dient, sondern mit dem er abschließend auch seinen Einkauf bezahlt. Im Laden selbst, der selbstverständlich video-überwacht und mittels umfänglicher Digitalisierung aller Artikel vor Diebstahl geschützt ist, ist das Shoppen ganz einfach: Man wählt aus dem umfangreichen Angebot, stellt die ausgewählten Artikel an der Kasse in den Zahlschacht und begleicht den angezeigten Betrag durch Scannen mit dem QR-Code. Die dafür notwendigen Schritte werden an der Kasse über Video angezeigt.
Weitere Stores denkbar
Fabers Nüdlinger Smart Store scheint sich schon binnen weniger Tage zu einer Attraktion zu entwickeln: „Obwohl wir kaum Werbung gemacht haben, haben sich über 1000 Kunden registriert, auch erstaunlich viele Senioren.“ Wichtig bei Fabers Standortentscheidung war auch der Durchgangsverkehr auf der Bundesstraße. „Wir haben deshalb schon etliche Kunden aus den Nachbarlandkreisen.“ Die Möglichkeit, rund um die Uhr einkaufen zu können, hat sich ebenfalls bewährt: „Es gab schon Einkäufe nachts um 1Uhr.“ In den kommenden Wochen wollen Thomas Faber und Johanna Nemeth ihre Erfahrungen mit ihrem Smart Store sammeln und die Umsätze in Nüdlingen abwarten. Doch schon jetzt denken beide über weitere Standorte für ihre „Faber24“-Stores nach. Diese sollen dann aber außerhalb des Kissinger Landkreises stehen.
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Aber der gardner hat halt auch ne spezielle Meinung.
Die Idee per Se finde ich sehr gut.
Wobei mir Fabers Ware nicht unbedingt schmeckt. Man muss es ja nicht nutzen.
Aber der Beweis, dass sowas funktioniert, ist doch mal ein positiver Schritt in die Zukunft, weil ja nur noch wenige im Verkauf arbeiten wollen.
was will man an dieser Stelle in Nüdlingen bitte noch verschandeln? Drei ähnlich gelagerte Beiträge machen es nicht besser. Kennen sie die Stelle bzw. den Ort überhaupt?
Natürlich ist das "Bauwerk" kein architektonisches Glanzstück, das gilt aber für alle Supermärkte und auch für die Umgebung in Nüdlingen.
Ich finde es gut, dass sich hier Unternehmer aus der Umgebung zusammentan haben um so etwas zu verwirklichen. Zudem werden zum Teil auch noch regionale Produkte verkauft.
Ganz ohne Risiko ist dieses Projekt sicher nicht. Bad Kissingen liegt gleich nebenan und ob die Bürger das Angebot annehmen steht in den Sternen. Fall nein liegt es bestimmt nicht am Aussehen des Gebäudes.