
„Sie sind Garanten für die Sicherheit der Menschen in der Region“, lobte MdL Sandro Kirchner die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte der BRK-Bereitschaft Bad Kissingen bei deren Jahreshauptversammlung. Einbezogen in das Lob war die „Blaulicht-Familie“, die mit DLRG, Wasserwacht, THW , Feuerwehr und Polizei vertreten war – für Kirchner „ein Netzwerk, das den Bevölkerungsschutz in Bayern abbildet.“
Begrüßt wurden die Mitglieder und Gäste durch eine musikalische Einlage des Rotkreuz-Orchesters unter der Leitung von Alexander Wachsmann, bevor Bereitschaftsleiterin Dorothea Deeg mit einer umfangreiche Dankesadresse die Einsatzbereitschaft und die Professionalität der Einsatzkräfte würdigte. Auch im Jahr 2024 habe man viele Herausforderungen bei Sanitätsdiensten, bei Notfalleinsätzen oder im Bereich des Blutspendedienstes bewältigen müssen, und es sei absehbar, dass diese Herausforderungen aufgrund von Wetterextremen oder durch die Anforderungen der Digitalisierung nicht weniger werden.
„Nur zusammen schaffen wir das“, war dann nicht nur ein Appell an die haupt- und ehrenamtlichen Helfer, sondern auch ein positiver Blick in die Zukunft. Dorothea Deegs besonderer Dank galt ihrem Vorgänger Robert Weber, der mit seinem Engagement und seiner Führungsstärke, vor allem in der Corona-Zeit, prägend für die Kissinger Bereitschaft gewesen sei.
Im Rahmen der Berichte von Alexander Wachsmann konnte man feststellen: „Das Rotkreuz-Orchester ist ein Teil des kulturellen Lebens in Stadt und Landkreis“. Dies belegte er mit der Aufzählung der Auftritte wie bei den Gesundheitstagen, beim Rakoczy-Fest, beim Lindenfest in Stangenroth oder als „Flash-Mob-Gäste“ für Heißmann und Rassau beim „Weißen Rössl“ in der Comödie Fürth. Für die 15 Auftritte, wobei insgesamt 24 Musikantinnen und Musikanten in unterschiedlicher Besetzung spielten, war man durch 34 Proben gut vorbereitet, und deshalb galt der Dank von Wachsmann den Orchestermitgliedern für „euer Engagement, eure Zuverlässigkeit und eure Flexibilität“.
Helfer vor Ort seit 2010
Für die „HvO Burkardroth“ ( Helfer vor Ort ) berichtete Gruppensprecher Manuel Vorndran. Aufgabe der neun Aktiven sei es, Erste Hilfe zu leisten, bis der Rettungsdienst eintrifft – und dies war im Jahr 2024 insgesamt 133 Mal erforderlich, wobei 5551 ehrenamtlichen Stunden registriert und 5217 Kilometer zurückgelegt zurückgelegt wurden. Seit 2010 existieren die Helfer vor Ort und haben mittlerweile über 80.000 ehrenamtliche Stunden absolviert, wobei die Einsätze über die Marktgrenzen von Burkardroth hinausgehen.
Für die Bereitschaft Bad Kissingen listete Marc Lyon die Einsätze auf. Darunter waren 67 Sanitätsdienste wie bei Faschingsumzügen, Luitpold Open-Air oder Sportveranstaltungen, zwölf Rettungseinsätze wie bei Herz-Kreislauf-Kollaps oder Verkehrsunfällen, 19 Blutspendedienste, Übungen der Sondereinsatzgruppe (SEG) für Technische Hilfeleistungen oder Aufbau eines Behandlungsplatzes, Ausbildungseinheiten und Bereitschaftsabende – in Summe wurden fast 2100 ehrenamtliche Stunden erbracht.
MdL Sandro Kirchner würdige das Bayrische Rote Kreuz mit seinen 430.000 ehrenamtlichen Helfern als „Bayerns größte Hilfsorganisation“ und als unverzichtbaren Akteur auch in Bad Kissingen und dem Landkreis. Steigende An- und Herausforderungen sowohl technisch als auch aufgrund anderer Szenarien wie klimatischen und geopolitischen Situationen müssen bewältigt werden, und der Freistaat stehe an der Seite seiner Hilfsorganisationen. Neben deren materielle Unterstützung werde auch in die Ausbildung mit Zentren für den Katastrophenschutz, für die Bergwacht oder für die Wasserrettung investiert. „Immer vorbereitet sein, weil man nie weiß, was passiert!“ – so sei man gewappnet und könne Schlimmeres verhindern.
Neben den hauptberuflichen Unterstützungskräften seien die ehrenamtlichen Helfer bei den Einsätzen unverzichtbar, so Kirchner und verwies auf die 80.000 Helfer bei der bayerischen Hochwasserkatastrophe im Jahr 2024. Für die Bad Kissinger Helfer hatte er die „Hochwasser-Rettungsmedaille“ des Bundesministeriums des Innern dabei.
Mahnende Worte hatte Michael Rendl als Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes dabei. Der Gesellschaft fehle der Zusammenhalt und das Wir-Gefühl und „all denen wünsche ich einen Abend wie heute, wo die Kameradschaft, das Miteinander spürbar ist“. Lob gab es für die Professionalität der „Blaulicht-Familie“ und für die Ausbildungsbereitschaft, jedoch: „Jeder kann für sich üben, aber nur in der Gemeinschaft erzielt man eine Wirkung.“ Ein Grußwort im Namen der anwesenden „Blaulicht-Familie“ kam von Polizeichef Christian Pörtner , und in Anbetracht des Anschlags von Aschaffenburg lobte er die Einsatzkräfte, „die sich um die Seelen der Opfer gekümmert haben“. Egal, welche Organisation bei einem schlimmen Ereignis als erste vor Ort sei, „deren Einsatzkräfte sind die Game-Changer bei der ersten Hilfe“.
Besondere Leistungen
Umfangreich waren auch die Ehrungen, die die besonderen Leistungen und Einsatzzeiten durch die BRD, durch den Freistaat oder durch die Bereitschaft würdigten. Das Ehrenzeichen am Bande mit Ehrennadel erhielt Dr. Ralph Brath. Er ist Mitglied seit 1999, 2008 hat er das Ehrenzeichen der Bereitschaft in Bronze erhalten, er ist Kreisbereitschaftsarzt im Kreisausschuss der Kreisbereitschaft Bad Kissingen von 2013-2021, aktuell Chefarzt im Vorstand des Kreisverbandes Bad Kissingen . Das Ehrenzeichen erhielt zudem Dr. Mike Mast. Er ist Mitglied seit 1996, seit 2013 Fachdienstführer Information und Kommunikation und mitverantwortlich für die Einführung und Umsetzung des Digitalfunks, seit 2023 stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter im BRK Kreisverband Bad Kissingen .
Die staatliche Hochwasser-Rettungsmedaille erhielten Dorothea Deeg, Lukas Dehn, Sarah Förster und Tina Windberg.
Langjährige Mitglieder
Außerdem gab es Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften im BRK Bad Kissingen . Für 65 Jahre wurde Gerhard Metz und für 60 Jahre wurden Wolfgang Deppisch, Marika Hahn und Elisabeth Metz geehrt. 50 Jahre Mitglied ist Reinhard Kiesel, 35 Jahre Thomas Schreiner, Marco Kiesel, 30 Jahre Thomas Menz , 25 Jahre Dr. Ralph Brath, Dr. Mike Must, 20 Jahre Jan-Peter Schenk, Patricia Fiederling, 15 Jahre Nick Buhrke, Alexandra Borst, 10 Jahre Dr. Martin Mandewirth, Antonia Bötsch, Dorothea Deeg sowie für fünf Jahre Georg Eckart und Marc Lyon.

