Mit großem Jubiläumskonzert und Kabarettist Fredi Breunig als Stargast wird das beliebte Rhöner Mundart-Trio Spilk am 1. Oktober in der Bad Neustädter Stadthalle sein zehnjähriges Bestehen feiern. Bei einem Best-of-Programm, einem Multimedia-Rückblick und "neuesten Hinterfotzigkeiten" wollen die drei Musiker Frank Schmitt, Martin Reinhard und Joachim Bühner endlich wieder "voll in die Vollen" gehen.
Vorsorglich wird vor der Stadthalle eine Corona-Teststation aufgebaut, denn drinnen gilt für alle Fans die 3G-Regel. Auch das Trio wird sich natürlich dieses Themas annehmen: "Wir schimpfen nicht auf die Corona-Maßnahmen, haben aber alles kritisch beobachtet und werden manches durch den Kakao ziehen", gibt Frontmann Frank Schmitt einen kleinen Vorgeschmack auf das aktuelle Programm.
Seit 2011 leisten die drei urigen Typen des beliebten Mundart-Trios nach eigener Aussage "als unbeugsame Rhöner erbitterten Widerstand gegen die Bevormundung von Bajuwaren und anderen Eindringlingen". Mit ihren kabarettistisch-bissigen Texten spotten sie über die große Politik und karikieren Zeitgenossen, machen sich aber auch lustig über Geschicke und Missgeschicke und regionale Eigenheiten ihrer eigenen Landsleute.
Erste Auftritte als Duo
Eigentlich hatten Frank Schmitt und Martin Reinhard, erinnert sich Schmitt immer noch gern, schon fünf Jahre früher "an einem sehr feucht-fröhlichen Abend bei der "Waldberger Scheuer" die Idee gehabt, musikalisch gemeinsam zu arbeiten. Aber erst vier Jahre später folgten erste Auftritte als Duo, bei denen sie eigene kabarettistische Texte auf altbekannte Melodien sangen. Erst 2011 holten sie den Bassisten Joachim "Chopper" Bühner mit ins Boot, der schon damals vielen als "schärfster Bariton der Rhön" bekannt war.
Ihre Premiere als Mundart-Trio Spilk war im August beim Hüttenfest in der Gemündener Hütte, dem sie seitdem in dankbarer Erinnerung alljährlich treu geblieben sind. Schmitt: "Danach wurden wir gleich schnell bekannt." Ihren ersten Medienkontakt hatten die drei Volksmusiker beim Neuschter Mundart Grand Prix mit Kabarettist Fredi Breunig , mit dem sie bis heute befreundet sind. Danach gab es Jahr für Jahr etwa 30 Auftritte auf Dorf- und größeren Stadtfesten wie dem Bad Kissinger Rakoczyfest .
Überregional bekannt
"Was wir bekommen haben, haben wir gemacht", erinnert sich Frontmann Schmitt an diese erste Zeit. Doch schnell stieg die jährliche Zahl der Anfragen auf 90, so dass die Drei sorgsam auswählen mussten, damit es bei 30 Auftritten pro Jahr bleibt. "Schließlich arbeiten wir auch noch nebenbei."
Auf der Erfolgsleiter ging es immer höher und Spilk wurde überregional bekannt. Auftritte bei Parteien und Verbänden folgten, dann lud erst das Radio, später auch das bayerische Fernsehen zu Auftritten ein.
Nach drei "Närrischen Weinproben " (2015 - 2017) schien der Aufstieg zur " Fastnacht in Franken ", dem kabarettistischen Olymp im bayerischen Fernsehen , nur noch ein kleiner Schritt. Aber daraus wurde dann doch nichts. "Wer weiß, wozu es gut ist", denkt Schmitt darüber nach. Bei dieser Sendung werde man doch in ein bestimmtes Konzept gezwängt. "Das ist nicht unser Ding. Uns kommt es auch nicht in erster Linie auf die Gage an."
Atmosphäre und Wertschätzung
Dem Mundart-Trio geht es vielmehr um die zwischenmenschliche Atmosphäre und Wertschätzung des Publikums. Statt gezielt "in die weiteren Untiefen des hoheitlichen Bayerischen Rundfunks vorzudringen", wollen Schmitt, Reinhard und Bühner lieber die Wertschätzung ihres Publikums auf offener Bühne in Festzelten zu spüren bekommen.
Deshalb findet man Spilk trotz einjähriger Auftrittspause auch nicht in den sozialen Netzwerken . Schmitt: "Wir haben ein gespanntes Verhältnis zu Social Media , was auch unsere Liedtexte und Moderation widerspiegeln. Wir können als Live-Band nichts unterstützen, was Zwischenmenschlichkeit und persönlichen Kontakt immer mehr zerstört."
Mentalität und gesellschaftliches Leben hätten sich negativ verändert, meinen die drei Musiker , soweit es Gemeinschaft, Kultur, Geselligkeit und dörfliches Leben angeht. "Es wäre also paradox, über die Zersetzung durch soziale Netzwerke zu singen und diese gleichzeitig als Werbeplattform zu nutzen."
Deshalb freuen sich die drei Volksmusiker , nach einjähriger Corona-Pause beim Jubiläumsfest in der Bad Neustädter Stadthalle am 1. Oktober mit ihrem Publikum endlich wieder gemeinsam lachen und singen und dabei "jede Menge angestauten Irrsinn" auf die Bühne bringen zu können.
Jubiläumskonzert "10 Jahre Spilk", Freitag 1.Oktober, 20 Uhr, Stadthalle Bad Neustadt; Vorverkauf: Tel. 09771/ 631 03 30, E-Mail: info@stadthalle-bad-neustadt.de