Die Stadt wird noch in diesem Jahr das ehemalige Gärtnereiareal in Münnerstadt erwerben. Dort soll nach städtischen Plänen ein zukunftsweisendes Baugebiet mit Mehrfamilienhäusern und modernen Wohnstrukturen entstehen. Die Grundlagen dafür werden gerade im Rahmen des Wettbewerbs „Landstadt Bayern“ geschaffen.
Ein in diesem Rahmen ausgetragener Architektenwettbewerb hat mittlerweile stattgefunden und gleich zwei Sieger gekürt. Was bedeuten aber zwei 1. Preise für die Fortführung des Projekts? Warum hat sich das Preisgericht nicht für ein Modell entschieden?
Bewusste Entscheidung
Bürgermeister Michael Kastl und Kilian Düring vom Stadtmarketing sehen in der Entscheidung keine Unentschlossenheit, sondern die Chance, dass die Planung für dieses Areal dadurch noch einmal optimiert werden kann.
Hoffen auf mehr Spielraum
Jedes Architekturbüro hätte in seinen Modellen in Teilen das abgebildet, was sich in einem vorausgegangenen Bürgerworkshop an Wünschen herauskristallisiert hatte, so Kastl. Neben den Vorgaben zum Städtebau und zur Einbindung in den Landschaftsraum sei das Eingehen auf diese Vorschläge ein wichtiges Bewertungskriterium gewesen. Mit der Kürung zweier Favoriten sieht er die Möglichkeit noch stärker auf die örtlichen Bedürfnisse einzugehen. Das sei auch die Meinung der Jury gewesen, so Kastl. In dieser saßen neben städtischen Vertretern auch viele Fachleute.
Das Optimum herausholen
Um das Optimum für das Gebiet aus beiden Modellentwürfen herauszuholen, sind am 8. Dezember nochmals die Bürger aufgerufen, an einer Veranstaltung teilzunehmen. Dort werden die Siegerbüros ihre Modelle detailliert vorstellen. Gleichzeitig haben die Bürger erneut die Möglichkeit, sich zu den Entwürfen zu äußern und eigene Anregungen und Kritikpunkte anzubringen.
Kilian Düring macht in diesem Zusammenhang auf die laufende Ausstellung im Rathaus aufmerksam. Dort werden die Modelle des Architektenwettbewerbs präsentiert, darunter die beiden Preisträger. Wer sich im Vorfeld der Info-Veranstaltung mit den Siegermodellen auseinandersetzen will, hat dazu die Möglichkeit und kann eigene Anregungen bei der Stadt einreichen.
Ideen und Kritik weiter erwünscht
Auch online besteht auf der städtischen Homepage die Möglichkeit, sich die Planungen anzusehen. Den Dialog mit den Bürgern bezeichnen Kastl und Düring als einen wichtigen und ihrer Meinung nach innovativen Teil des gesamten Verfahrens im Rahmen des Wettbewerbs „Landstadt Bayern“. „Es sollen sich alle mitgenommen fühlen“, so Michael Kastl .
Nochmals Gespräche
Mit den Ergebnissen aus der laufenden Bürgerbefragung und aus dem Bürgerworkshop vom 8. Dezember wird die Stadt nochmals Gespräche mit den Siegern aufnehmen. Der Idealfall wäre, so die Verantwortlichen im Rathaus, wenn es gelänge, beide Architekturbüros an einen Tisch zu bringen, um aus den beiden Siegerentwürfen und den Anregungen der Bürger eine überarbeitete Entwurfsplanung zu kreieren, die möglichst viele der gewünschten Aspekte erfüllen kann. Ob das realistisch ist, werden die Gespräche zeigen.
Weitere Herausforderung
Gibt es den endgültigen Entwurf, kann die Stadt in die Rahmenplanung gehen und in der Folge auch einen Bebauungsplan aufstellen. Dieser sei nochmals eine Herausforderung, erklärt Kastl. Denn in diesem Verfahren wird die Feinabstimmung mit den Behörden erfolgen. Dabei erst wird klar, welche Vorgaben die Behörden machen werden, beispielsweise in Bezug auf den Wasserschutz.
Wie geht es weiter?
Mitte Januar steht zudem die Entscheidung in München an, ob die Stadt Münnerstadt mit dem Treibhausprojekt im Wettbewerb „Landstadt Bayern“ verbleibt und in die nächste Runde kommt. Der Verbleib würde die weitere finanzielle Unterstützung des Vorhabens gewährleisten. Diese Bezuschussung war bislang die Voraussetzung dafür, dass sich Münnerstadt einem solchen innovativen Projekt widmen konnte.
Sicherer Zuschuss
Bürgermeister Kastl ist optimistisch, dass auf der Gärtnereibrache künftig gewohnt werden kann. Sollte dies wider Erwarten nicht gelingen, könnte mit dem Kauf der Gewerbebrache durch die Stadt zumindest ein städtebaulicher Missstand beseitigt, erklärt Michael Kastl . Dafür gebe es Zuschüsse.
Termin für Info-Veranstaltung
Die Info-Veranstaltung, in der die Stadt die beiden Siegermodelle für das Treibhausprojekt vorstellt, findet am Freitag, 8. Dezember, um 16 Uhr in der Alten Aula statt. Vertreter der beiden Büros werden ihre Entwürfe erläutern und mit den Anwesenden darüber diskutieren. Klaus Kiesel von der Regierung von Unterfranken hält zudem einen Kurzvortrag über unterschiedliche Fördermöglichkeiten im Wohnungsbau. Anwesend ist auch Thomas Wirth, Mitglied des Preisgerichts.
Lesen Sie zum Thema auch