Die Augen werden frei. Die Sicht ist klar in der neuen Ausstellung in der Galerie des Münnerstädter Deutschordensschlosses. Uwe Harreck, freischaffender Maler mit Wohnsitz in Weimarschmieden bei Fladungen, könnte sich einreihen in die Gilde der Expressionisten, Fachleute würden sich sicher darüber streiten, doch die Sehenden, der vom 27. Mai bis zum 18. Juni sehr gut präsentierten Arbeiten , blicken auf Gefälligkeit, auf Stillleben und pflanzlicher Wildnis.
Vielleicht erkennen sie ein wenig rauschendes Blattgrün oder die Verschwommenheit morgendlicher Naturlandschaft. Auf jeden Fall sind viele Arbeiten eine spannende Angelegenheit, eine, die immer wieder den Blick auf Details herausfordert und anregt.
Ausbildung zum Maler
Uwe Harreck (55) ist in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) geboren, hat Anfang der 1990er-Jahre in München eine Ausbildung zum Maler absolviert und anschließend bis 1998 in Berlin Kunstgeschichte und Philosophie studiert. Er ist Mitglied der Berliner Künstlergruppe Meshulash.
Den Arbeiten , die er in Münnerstadt zeigt, ist eine gewisse Zeitschiene vorgegeben. Die ist nicht einfach zu erkennen, doch auf Nachfrage, bestätigte Uwe Harreck, dass wenige Arbeiten aus den Nullerjahren und die anderen erst in letzter Zeit entstanden sind.
Uwe Harreck malt in Öl und auch Acryl, wenn es der Maluntergrund notwendig macht. Das geht manchmal auf Kosten des Lichts. Logisch, das das gewollt ist, denn das Motiv bestimmt die Ausstrahlung.
Gefühllosigkeit bis Herzenswärme
Georg Seifried, der künstlerische Leiter des Veranstalters Museumsfreunde Münnerstadt beschreibt in seiner Vorstellung des Malers die Vorgehensweise: „ Es ist nicht das sensationelle Thema oder Motiv, das für Furore sorgt, sondern die Intensität der Malerei, spontan-vital und ungekünstelt...“
Eine große Präsentation im ersten Raum nimmt „der nackte rote Mann“ ein, eine Serie von vier Bildern, bei der die anfängliche Gefühllosigkeit zu einer Art Herzenswärme führt. Das Motiv lässt sich auch als Unsicherheit hin zur Emotionalität deuten.
In kantigem Schwarz
Die Konturen vieler Arbeiten von Uwe Harreck werden in einem kantigen Schwarz gehalten, die Formgebung wird mitunter rustikaler, spricht aber mehr für die Ausdeutung des Motivs.
Die Ausstellung im Deutschordensschloss ist bis zum 18. Juni jeweils Freitag, Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Am 18. Juni ist Uwe Harreck persönlich anwesend und geht für interessierte Besuchende genauer auf seine Werke ein.
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