Auch in diesem Jahr bot die Hammelburger SPD ein Kabarett-Programm zum Politischen Aschermittwoch. Dritte Bürgermeisterin Rita Schaupp begrüßte mit Robert Griess " die frechste Klappe von Köln" ( Kölner Stadt-Anzeiger ) und betitelte ihn als Triple-A-Kabarettisten. Griess amüsierte die Zuhörer mit seinem Programm "Hauptsache, es knallt" - darunter viele Themen, die sonst eigentlich nicht zum Lachen sind.
Zum Song "Amerika" betrat er die Bühne im Bocksbeutelkeller und stieg ein mit "Let's make Hammelburg great again", und die SPD könne auch etwas davon gebrauchen. Trump interessiere der Mond oder der Mars nicht mehr, er wolle gleich zur Sonne fliegen. Dass es dort zu heiß sei, hätte er mit den Worten ignoriert: "Egal, wir landen nachts."
Zum Brexit solle die EU doch etwas Restwürde zeigen. Man solle die Briten verabschieden und wenn sie es sich irgendwann anders überlegen, könnten sie sich gerne wieder hinten anstellen.
Tante, Hai und Seepferdchen
Auch mit der deutschen Politik und der Parteienlandschaft landete er viele Knaller. So sei auf "Mutti" die "Tante" gefolgt, und Merkel sei auf jeden Fall ein Phänomen. Eine Konstante von ihr sei, dass sie Ministerinnen und Minister stets gegen deren Begabungen einsetze. Auch Ursula von der Leyen sei - bevor sie in ihr Amt, zu dem sie gar nicht aufgestellt war, gewählt wurde - eigentlich schon erledigt gewesen. Unter ihrer Amtszeit wäre die Bundeswehr nicht in der Lage gewesen, einen Angriff der Hells Angels auf Bad Brückenau abzuwehren. Seehofer - Minister für Heimatfilme - schwimme immer als Weißer Hai los und komme als Seepferdchen an.
Als Fahrer von Griess
In Bayern der SPD anzugehören sei wie in München zu wohnen und Fan von St. Pauli zu sein. Auch glaubte er nicht, dass der Höhenflug der Grünen an Greta liege, sondern vielmehr am Frauentyp Robert Habeck . Er sei schließlich der erste deutsche Politiker, der es auf das Titelblatt der "Brigitte" gebracht habe.
Schlag auf Schlag ging es nach der Pause weiter. In seiner Rolle als "Fahrer von Griess" zog er wieder alles in den Kakao. Er stamme vom Kölner Assi-Adel ab, Hartz IV gebe es nun schon 15 Jahre, und er könne von sich behaupten "ich bin von Anfang an dabei". Er habe nur einen Anzug - seinen Jogging-Anzug. Dieser sei beschriftet mit "Sex-Coach - Probestunden kostenlos". Im Privatfernsehen würde er nur vorgeführt und die erwarteten dann noch, dass er seine letzten Flocken ausgebe für deren Werbeartikel. Auch Urlaub sei gestrichen, da bleibe nur noch "Münz-Malle" - das Sonnenstudio.
Sein Sohn Kevin-Fernando sei mit einem geklauten Fahrrad nach Hause gekommen. Da hab ich ihn gefragt: "Wieso klaust du ein Fahrrad und kein Mofa?"
Im Osten würde man Fremdenfeindlichkeit ausüben, obwohl es dort kaum Fremde gebe - hielt er der AfD den Spiegel vor. Zum Schluss gab er dem Publikum noch einen Ratschlag mit nach Hause: "Wenn du eins sein willst im Hier und Jetzt - Zehn Kölsch und du hast es."
Termine
Bürgermeisterkandidat Norbert Schaub bedankte sich mit einer guten "roten" Flasche Wein bei Robert Griess und verwies auf die SPD-Veranstaltung am 5. März im Feuerwehrhaus und die Erst-Wähler-Veranstaltung am 7. März.