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Fuchsstadt
Gesundheitsapostel sorgt für Wirbel
In Fuchsstadt begann das neue Jahr mit der Aufführung des Dreiakters „Alles für die G’sundheit“.
Sind die Weiber aus dem Haus, geht so manche Flasche raus. Theo und seine Freunde beschließen einen Ausflug in das „Haus Chantal“.       -  Sind die Weiber aus dem Haus, geht so manche Flasche raus. Theo und seine Freunde beschließen einen Ausflug in das „Haus Chantal“.
Foto: Winfried Ehling | Sind die Weiber aus dem Haus, geht so manche Flasche raus. Theo und seine Freunde beschließen einen Ausflug in das „Haus Chantal“.
Winfried Ehling
 |  aktualisiert: 19.01.2025 02:28 Uhr

Der Jahresbeginn in Fuscht ist traditionell geprägt von der FC-Theater- und Kulturabteilung, die ihre Fans mit Humor und gut gewürzter Unterhaltung in das neue Jahr führt. Dies ist ganz nach dem Geschmack der Einheimischen, die doch so gerne „e Festle“ oder ähnliches feiern - selbstredend mit ausreichend Speis’ und Trank und viel Fröhlichkeit.

Lobenswert ist, dass die Theatertruppe alle Publikums-Altersgruppen einbezieht und damit drei Vorstellungen in gut 24 Stunden bewältigt. Bei der Generalprobe am Samstagnachmittag durften Kinder und Jugendliche das Bühnenstück kostenfrei sehen und für die Generation der Großeltern war am Sonntagnachmittag eine eigene Aufführung anberaumt.

Die Hauptvorstellung, in der 128 Sachpreise im Gesamtwert von 4000 Euro – gesponsert von heimischen und regionalen Geschäfts- und Firmeninhabern – verlost wurden, ging am Samstag über die Bühne und fand erwartungsgemäß eine ausverkaufte Mehrzweckhalle vor. Auch die Seniorensitzung war nach Worten von Regisseur Edgar Stockmann sehr gut besucht.

Seit November geprobt

Zum Dreiakter „Alles für die G’sundheit“, hieß FC-Vorsitzender Thomas Knüttel das Publikum mit Neujahrsgrüßen willkommen, verbunden mit einem Dank an die Laien-Schauspieler und Regisseur Stockmann für ihren Fleiß. Die Proben begannen bereits Anfang November. Ein hohes Lob galt auch den ehrenamtlichen Helfern, die die leibliche Versorgung sicherstellten. Unter den Gästen weilte auch Bürgermeister René Gerner mit seiner Familie.

Klappe, Bühnenbild. Hausmagd Lina (Steffi Gößmann-Schmitt) wäscht den im Rollstuhl sitzenden Opa Willi (Michael Stöth), den Senior der Gaststätte „Eule“. Lina ist die gute Seele des Hauses - wenn auch mit etwas rauer Schale. Allerdings gerät sie wegen des kalten Wassers in der Wärmflasche in Streit mit dem Oldie, der kein warmes Wasser im Behältnis will. Wie sich herausstellte, tat ihm das erkaltete Wasser gut, denn in der Blechflasche befand sich Obstler, der Opa innerlich wärmte.

Seit langem hat die „Eule“ wieder einmal einen Übernachtungsgast, den Herrn „Manni“ (Enrico Jopp), der angeblich nie Kaffee oder Alkohol trinkt und gesundes Essen und Kochen predigt. Ein kommerzielles Frühstück weist er zurück und Lina muss ein „Müsli“-Frühstück zubereiten.

Von Frieda (Semina Weidner), der Hausherrin, und ihren Freundinnen Rosi (Hannah Stockmann) und Wilma (Marina Zahn) wird der Gesundheitsapostel für den neuen Vikar gehalten, den die Damen ob seiner Einstellung zu gesundem Essen umwerben. Doch stellt sich heraus, dass er als Vertreter von Töpfen und Pfannen unterwegs ist.

Gesundes Essen braucht auch entsprechendes Geschirr: Das 36-Teile-Set für nur 6.999 Euro. Und dazu gehört selbstredend auch ein neuer Herd. Eine Gesundheitswoche kommt noch hinzu, die Manni den begeisterten Damen verbrät, die ihm alle einen Blanco-Scheck ausstellen.

Doch vor der Abreise hat Frieda im Haus und der Gaststätte noch „klar Schiff gemacht“, keine Bierlieferungen, keinen Schnaps mehr und nur noch „g’sunds Essen“. Die Damen reisen ab und wie es meist ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch, wenn die Katze aus dem Haus ist. Allerdings gucken die Mäuse jetzt selbst mit feurigen Augen aus dem Kühlschrank der „Eule“. Da fasst der Hausherr Theo (Arnulf Pfülb) den Entschluss, mit seinen Freunden Xaver (Mathias Stockmann), „Schmiermax“ (Mustafa Al Sammari) und Ignaz (Alexander Lebsak) das „Haus Chantal“ in der nahen Kreisstadt zu besuchen und einen „drauf zu machen“. Opa Willi, Lina und Knecht Hannes (Uwe Eichel) – die Willi immer noch versucht zu verbandeln – halten daheim die Stellung.

Die Bezechten, die viel Geld im „Chantal“ ließen, fährt Bardame Lissy (Julia Manninger) nach Hause, wo Knecht Hannes und Lina nach einigen Flaschen Rotwein aus Opas „Geheimfach“ doch zueinander fanden. Und dann geht es Schlag auf Schlag. Opa Willi fühlt sich wieder jung, kann plötzlich wieder laufen und tanzt mit Lissy. Der Heuchler braucht gar keinen Rollstuhl und hatte diesen nur zur eigenen Bequemlichkeit.

In das Chaos platzen die Gesundheitswochen-Damen, die ihren Aufenthalt enttäuscht abbrachen, denn Manni wollte dafür auch noch je 400 Euro.

Erfreulicherweise hat Opa den Braten gerochen und die Blanko-Schecks der Damen sichergestellt. Der Schaden konnte also begrenzt werden. Und das feierten alle gemeinsam mit einem ordentlichen Frühstück ohne Müsli.

Lina (Steffi Gößmann-Schmitt) versorgt den vermeintlich siechen Opa Willi (Michael Stöth) auf ihre etwas robuste Art.       -  Lina (Steffi Gößmann-Schmitt) versorgt den vermeintlich siechen Opa Willi (Michael Stöth) auf ihre etwas robuste Art.
Foto: Winfried Ehling | Lina (Steffi Gößmann-Schmitt) versorgt den vermeintlich siechen Opa Willi (Michael Stöth) auf ihre etwas robuste Art.
Die Damen (v. l.) Wilma (Marina Zahn), Frieda (Semina Weidner) und Rosi (Hannah Stockmann) sind hingerissen von Gesundheitsapostel Manni ( Enrico Jopp).       -  Die Damen (v. l.) Wilma (Marina Zahn), Frieda (Semina Weidner) und Rosi (Hannah Stockmann) sind hingerissen von Gesundheitsapostel Manni ( Enrico Jopp).
Foto: Winfried Ehling | Die Damen (v. l.) Wilma (Marina Zahn), Frieda (Semina Weidner) und Rosi (Hannah Stockmann) sind hingerissen von Gesundheitsapostel Manni ( Enrico Jopp).
 
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