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Garitz
In einem Bauernschrank fing alles an
Vor 40 Jahren öffnete die katholische öffentliche Bücherei - sie begann in einem Bauernschrank. Heute hätte das Team gern mehr Platz für die Medien.
Sylvia Ammersbach am Computer. Seit 40 Jahren ist sie die Seele der katholisch-öffentlichen Bücherei Garitz.       -  Sylvia Ammersbach am Computer. Seit 40 Jahren ist sie die Seele der katholisch-öffentlichen Bücherei Garitz.
Foto: Klaus Werenr | Sylvia Ammersbach am Computer. Seit 40 Jahren ist sie die Seele der katholisch-öffentlichen Bücherei Garitz.
Klaus Werner
 |  aktualisiert: 17.08.2022 00:50 Uhr

Ein stilles Jubiläum feiert die Katholische öffentliche Bücherei in Garitz . Seit 40 Jahren gibt es die Anlaufstelle mit fast 7000 Medien im Garitzer Pfarrzentrum, "aber gemeinsames Feiern lässt die aktuelle Situation nicht zu", so Leiterin Sylvia Ammersbach.

Bei einem runden Geburtstag geht oft der Blick zurück auf die Anfänge. Mit 170 Büchern in einem stabilen Bauernschrank und viel Engagement startete man am 29. November 1981, daneben gab es noch einige Spiele und eine Phonothek - sprich: Musikkassetten. Aus diesen kleinen Anfängen entwickelte sich eine florierende Institution, die sonntags und dienstags geöffnet ist und mittlerweile ein umfassendes Angebot aufweist: vom Kinderbuch über die ganze Belletristik hinweg bis zu Zeitschriften aus allen Lebensbereichen, Spiele für alle Altersstufen und DVD´s für Kinder und sonstige Stilrichtungen. Mehrere hundert Regalmeter sind damit in der kleinen Bücherei , im Flur und im angrenzenden Pfarrsaal gefüllt - ergänzt um einige Rollgestelle als Krabbeltisch.

Von Anfang an trägt Sylvia Ammersbach die Verantwortung und organisiert die Verwaltung der registrierten Leser und Medien sowie die Ausleihe/Rückgabe der Bücher und Spiele über einen kleinen Schreibtisch. Unterstützung hat sie von ihrem Team mit Hedwig Schäfer (seit 1994), Kristian Krell (2006), Ursula Werner (seit 2007), Stefan Ammersbach (2011), Angelika Kiesel (2016), Monika Koch (2017), Felicitas Böhrer (2019) und Annett Zink (2021).

Über viele Jahre hinweg wurde dies händisch und mit Köpfchen organisiert. Karteikärtchen zu den Medien und zur Leserschaft waren die Grundlage der Verwaltung und dies musste auf dem neuesten Stand sein. Natürlich war ein Computer schon im Einsatz, aber die Hauptarbeit wurde bis Herbst 2018 noch manuell erledigt.

Im Hintergrund gab es zwar für die KÖB schon ein Programm, aber dieses musste angepasst und natürlich mit allen erforderlichen Daten gefüttert werden. Mit Monika Koch kam der erhoffte EDV-Wind ins Team und nach 18 Monaten intensiver Arbeit war die stabile Bibliotheksverwaltungssoftware mit Online-Katalog, die von Katholischen Büchereifachstelle der Diözese Würzburg zur Verfügung gestellt wird, der gewünschte Stand der Technik.

Strichcode für jedes Buch

Voraussetzung hierfür war, dass alle Medien mit einem Strichcode versehen werden, der dann mit Hilfe eines Scanners eingelesen und verarbeitet wird. Neben einem modernen Computer ist mittlerweile auch das Smartphone wichtiges Arbeitsmittel, denn damit wird unter anderem die Personalplanung für die Sonntags- bzw. Dienstagstermine erledigt. "Aufwändig war das Erfassen aller Daten , aber vieles funktioniert nun einfacher und schneller", so Sylvia Ammersbach und nennt als Beispiele das Erfassen der Medien über das Einscannen des Strichcodes oder die statistische Auswertung als Nachweis gegenüber der Büchereifachstelle.

Trotz dieser Umstellung ist noch die Arbeit vieler Hände erforderlich und natürlich das Gefühl für die Wünsche der Leserschaft, das Erspüren neuer Trends auf dem Bücher- und Spielemarkt. Dabei helfen die Fortbildungsangebote der Büchereifachstelle oder die Zeitschrift des Sankt-Michaelsbundes mit seinen Buchbesprechungen und Empfehlungen: "Aber letztlich muss man seine Leser kennen, um das richtige anzubieten", so die KÖB-Leiterin.

Viele Helfer im Hintergrund

Das Lob für die gutsortierten Medien und deren übersichtliche Präsentation gibt sie gerne an ihre Mitstreiter weiter. Auch wenn man nur knapp drei Stunden pro Woche geöffnet habe, so seien im Hintergrund doch 20 Helferstunden pro Woche erforderlich. Die Helfer unterstützen aber nicht nur im Rahmen der Ausleihe, sondern engagieren sich auch bei den zweimal pro Jahr stattfindenden Bücherflohmärkten unter den Arkaden der St.-Elisabeth-Kirche. Gut und gerne eine Tonne Bücher werden auf zahlreichen Themen-Tischen angeboten und finden ihre Liebhaber. Das eingenommene Geld fließt dann in die Anschaffung neuer Medien - doch leider musste man hier Corona-bedingt zurückstecken.

Dank der Zuschüsse von Pfarrei, Diözese , Sankt-Michaelsbund, Stadt sowie privater Sponsoren und so manchem "Strafgroschen", der fällig wird, wenn man den Rückgabetermin versäumt, sei man jedoch trotzdem gut über die Runden gekommen.

Auch wenn Sylvia Ammersbach mit dem Verlauf der 40 Jahre zufrieden ist, so wünscht sie sich allgemein mehr Platz, um "ihre Schätze angemessen präsentieren zu können". Der Pfarrsaal wird zwar genutzt, muss aber bei Bedarf geräumt werden, zum Beispiel für Veranstaltung, Chorproben oder für den angrenzenden Kindergarten.

 
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