„Turbulente zwölf Monate liegen hinter uns“, stellte Bürgermeister René Gerner zu Beginn der Bürgerversammlung fest, für die der mit neuen Sonnensegeln bestückte Festplatz ausgewählt war. Das verwundert nicht, denn die Gemeinde hat sich zahlreiche Projekte vorgenommen, große und kleinere, die sie in den nächsten Monaten und Jahren bewältigen will.
Baumpaten gesucht
Auf dem „Kohlenberg“ werden die Baustellen weiter existieren und sich wahrscheinlich noch vermehren. Vorgesehene Bäume suchen hier nach Baumpaten. Der neue Bauhof ist fast fertiggestellt, er schlägt voraussichtlich mit einer Endsumme von 262.000 Euro zu Buche. Der Kindergarten platzt aus allen Nähten. Ein Anbau und/oder ein Waldkindergarten würden die Situation entspannen. Für den Natur- Kindergarten nannte der Rathausobere die Summe von 300.000 Euro.
Auf dem Solarfeld in der „Lauerbach“ wurden im südlichen Bereich Bodendenkmale gefunden, wahrscheinlich existierte hier eine steinzeitliche Siedlung. Deshalb muss das vorgesehene Solarfeld zwei Hektar Land abgeben. Auf dem verbleibenden Areal von 42 Hektar sollen jetzt 104.000 Photovoltaik-Module Platz finden. Der Baubeginn ist hier auf Ende September terminiert.
Borkenkäfer im Wald
Ein Sorgenkind ist der Wald, in dem das Borkenkäferholz zwar abgefahren wird. Der Hiebsatz liegt wegen der Schädigungen aber schon jetzt über dem Jahreslimit.
Bürgermeister Gerner, der in seiner Begrüßung der Feuerwehr für die Bewirtung, dem Musikverein für die Lautsprecheranlage und vor allem seinem Vorgänger Peter Hart für dessen vorausschauendes Denken und Handeln dankte, konnte jedoch auch Erfolge aufweisen. Nach seinen Worten liege die Gemeinde bei der Digitalisierung „ganz vorne“. Fuchsstadt habe mit Lisa Schaupp und Roland Volpert zwei neue Seniorenbeauftragte. Gefunden sind auch neue Kräfte in der Verwaltung.
Im Nah-Wärmenetz wartet Fuchsstadt auf die Machbarkeitsstudie. Hier könnte möglicherweise Wärme von der Erdfunkstelle verwendet werden, die angeheiztes Wasser ins Netz leiten könnte. Die Freiwillige Feuerwehr erhält in absehbarer Zeit ein neues Fahrzeug, das speziell für Hochwassereinsätze ausgerüstet ist. Die Kosten liegen bei knapp einer halben Million Euro. In Arbeit sind der Erlebnis- und der Entspannungsgarten und die Toilettenanlagen im Pfarrheim und am Festplatz sowie die 100 Kubikmeter fassende Zisterne an der Bushaltestelle.
Anliegerversammlung
Am „Gräfenberg“ gibt es Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Hier kommt auf jeden Fall eine neue Leitung. In einer Anliegerversammlung will Gerner eine Grobplanung vorlegen und das Projekt in Kürze ausschreiben lassen. Es gibt ferner noch viele weitere Maßnahmen, wie er auflistete.
In dem knapp zweistündigen Rechenschaftsbericht des Bürgermeisters und des Gemeinderats ergaben sich auch Fragen der Bürger. Wie steht's mit dem Baugebiet „Hinterm Turm“? Hier sind Grundstücksverhandlungen zu führen. Ist der Einzelparkplatz am Friedhof ein Besucher- oder ein Dauer-Parkplatz? Die Gemeinde will mit einem Zeitlimit reagieren. Der Scheunenabriss in der Oberen Dorfstraße währt zu lange. Dazu verwies der Bürgermeister auf die Aussage des Eigners, der bis Ende Juli mit den Arbeiten fertig sein will.
Ein Beitritt zur Nah-Wärme-Genossenschaft ist derzeit noch möglich. Der Bitte um Geschwindigkeitsmessungen in der „Rosenstraße“ kommt die Gemeinde nach. Für den Solarpark gibt es keine Bürgerbeteiligung , beantwortete Gerner eine Anfrage und fügte hinzu: „Die kommunale Beteiligung ist die beste. Die Kommune erhält 30 Prozent der Einnahmen, die auch den Bürgern zugutekommen. Allerdings muss die Kommune auch investieren“.
Seit sieben Jahren schuldenfrei
Fuchsstadt hat aktuell 2004 Einwohner mit Haupt- und Nebenwohnsitz. Die Geschlechterverteilung ist ausbalanciert, im Dorf leben 1004 weibliche und 1000 männliche Bürger. Im verflossenen Jahr gab es weniger Neugeborene als im Vorjahr, aber auch weniger Sterbefälle. Für 2022 schlagen 20 Eheschließungen zu Buche.
Die höchsten Investitionen leistet die Gemeinde bei den Personalkosten mit 1,3 Millionen Euro, bei der Kreisumlage sind es 1,09 Millionen Euro. Es folgen die Schulverbands- und die Verwaltungsgemeinschafts-Umlage. Die Rücklagen betragen 1,8 Millionen Euro. Fuchsstadt ist seit sieben Jahren schuldenfrei. Der Pro-Kopf- Verschuldung vergleichbarer, bayerischer Gemeinden liegt bei 682 Euro.