
Es war eine besondere Schulschlussfeier für den Jahrgang ES 2017 an der Hauswirtschaftsschule. Nicht nur die 16 Studierenden wurden verabschiedet und konnten neben dem Zeugnis auch den Titel "Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung" in Empfang nehmen, auch die langjährige Schulleiterin Doris Hartan-Khan wurde in den Ruhestand verabschiedet. Doch sie stellte gleich klar, dass dies nur der formale Rahmen für den Abschied sei, sie sei in den nächsten Wochen noch im Dienst. Ihre Nachfolgerin Christina Weber-Hoch wird offiziell ab 1. September die Schulleitung übernehmen.
Nach einem Gottesdienst mit den beiden Bischofsheimer Geistlichen Pfarrer Manfred Endres von der katholischen Kirche und Pfarrer Matthias Schricker von der evangelischen Kirche, oblag es Behördenleiter Oliver Kröner die viele Ehrengäste zu begrüßen. Gekommen waren Gäste aus Politik und aus den mit der Schule verbundenen Verbänden, sowie zahlreiche ehemalige Kolleginnen und bisherige Amtsleiter. Kröner, für den es der erste Besuch in der Hauswirtschaftsschule war, beglückwünschte die Absolventinnen zum erfolgreichen Schulabschluss und neuen Lebensabschnitt. Die drei Semesterbesten wurden eigens ausgezeichnet: Einen Notendurchschnitt von 1,0 erreichte Kirsten Sommer-Voll (Niederlauer), Martina Stahl (Einraffshof/Schondra) erreichte 1,22 und Irina Koba (Hausen) 1,37. Doris Hartan-Khan oblag es, den Rückblick auf das aktuelle Semester zu geben, das als einsemestriger Studiengang am 19. September 2017 mit 21 Frauen begann. Es waren sieben Frauen aus dem Landkreis Bad Kissingen und 14 aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, aus allen Altersstufen von 25 bis 47 Jahren, mit den verschiedensten Schul- und Berufsabschlüssen im medizinischen, sozialen oder kaufmännischen Bereich, aus unterschiedlichen Lebens- und Familiensituationen, zwei davon aus landwirtschaftlichen Vollerwerbs-Betrieben. Zwei Babys und ihre Betreuerinnen kamen gleich mit und konnten es sich im Sozialraum gemütlich machen, und ein drittes Baby ist noch unterwegs. Nicht alle, die begonnen hatten, konnten dabei bleiben. Für fünf Frauen war es nur ein kurzes "Hineinschnuppern", denn die persönliche und familiäre Situation ließ sich nicht mehr mit dem Schulbesuch vereinbaren. Alle Frauen hatten schon Erfahrung in der Haushaltsführung.
Vielfältiges Aufgabenfeld
In der Schule ging es darum, auf das Bekannte einen anderen Blick zu werfen, sich auf Neues einzulassen, vielleicht Gewohntes umzulernen, Neues zu lernen und weiter zu lernen. "Sie hatten das Ziel, Ihr Wissen und Können auf dem Gebiet der Hauswirtschaft zu erweitern und damit auch Grundlagen für berufliche Veränderungen zu schaffen", hob Hartan-Khan hervor. Ein vielfältiges Aufgabenfeld bot die Hauswirtschaftsschule, so erstreckten sich die Unterrichtsfächer von Familie und Soziales über Haushalts- und Finanzmanagement, Ernährungslehre, Unternehmensführung, Küchenpraxis, Haus- und Textilpraxis bis zum Hausgartenbau. Eine Sonderstellung nahm die Berufs- und Arbeitspädagogik ein, durch die schriftliche und praktische Prüfung haben die Frauen die Ausbildereignung erwerben können. Die Schulschlussprüfung war die fächerübergreifende fachpraktische Prüfung, die die Frauen im März abgelegt haben, und die ihnen schon einen Vorgeschmack auf die praktische Abschlussprüfung in der Hauswirtschaft gab, für die sich 14 angemeldet haben. Ihren Respekt sprach Hartan-Khan den Frauen aus, die sich auf Schulaufgaben, Stregreifaufgaben in allen Fächern und die Prüfungen vorbereiten mussten - und das alles zusätzlich zum Schulbesuch und neben eigenem Haushalt, Familie und Berufstätigkeit . "Ihre Flexibilität war immer wieder neu gefragt, und manches Mal musste auch die Schule zurückstehen, wenn wieder ein Kind krank war oder die Arbeit Vorrang hatte. Sie haben viel geleistet in dieser Zeit, viel Mühe auf sich genommen, viele Kilometer hinter sich gebracht, um unsere Schule zu besuchen und diese Ausbildung zu machen. Da muss einem Hauswirtschaft schon etwas wert sein. Das haben Sie mit Ihrem Einsatz bewiesen."
Vogelhäuschen als Erinnerung
Doch auch die Gemeinschaft kam in der Schule nicht zu kurz, es wurden Erfahrungen ausgetauscht und Freundschaften geschlossen. Der erste Schritt auf dem Weg zur Professionalität in Sachen Hauswirtschaft ist getan, dies wurde den Frauen in den vielen Grußworten und Glückwünschen immer wieder versichert. Die Frauen selbst bedankten sich mit einem Semesterrückblick und einem netten Vogelhäuschen, dass im Garten oder Park der Schule aufgehängt werden möge, um auch in Zukunft an ihren Jahrgang zu erinnern.
Absolventen
Christel Büttner (Nordheim), Nicole Faulstich (Unterweißenbrunn), Anne Frank (Wildflecken), Olga Hartmann (Speicherz), Kathrin Henkel (Hohenroth), Irina Koba (Hausen), Katja Neugebauer (Nordheim), Gabi Pasler (Poppenlauer), Stefanie Ress (Hollstadt), Susanne Richter (Hammelburg), Anne Schlembach (Kleinwenkheim), Dr. Kristin Sommer-Voll (Niederlauer), Martina Stahl (Einraffshof/Schondra), Christine Strom (Albertshausen), Carmen Tanner (Hohenroth) und Nicole Tönjann (Oberweißenbrunn).