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Bad Brückenau
In Bad Brückenau ist das Leben der alten Römer zum Greifen nah
Beim Projekttag "Dies Romanus" an Bad Brückenaus Franz-Miltenberger Gymnasium wird der Alltag in Rom spielerisch nähergebracht.
Die  Architektur-Gruppe richtet die  Villa ein. Foto: Franziska Gottwalt       -  Die  Architektur-Gruppe richtet die  Villa ein. Foto: Franziska Gottwalt
| Die Architektur-Gruppe richtet die Villa ein. Foto: Franziska Gottwalt
Redaktion
 |  aktualisiert: 18.08.2022 15:40 Uhr

Sum, es, est, sumus, estis, sunt. Die Konjugation des lateinischen Verbs "esse" dürfte wohl jedem Lateinschüler ein Begriff sein. Über die für Schüler nicht selten nervenstrapazierende Grammatik vergisst man leicht, dass das alte Rom weit mehr als nur die lateinische Sprache zu bieten hatte. Aus diesem Grund luden die Zwölftklässler des Projekt-Seminars "Dies Romanus " (wörtlich: römischer Tag) unter der Leitung ihrer Lehrerin Kathrin Schiersch die siebten Klassen des Bad Brückenauer Gymnasiums dazu ein, mit ihnen für einen Schultag lang in das Leben der alten Römer einzutauchen.

Vier Stationen

In vier Gruppen eingeteilt, die nach den römischen Gottheiten Jupiter, Ceres, Mars und Minerva benannt waren und mit der dazugehörigen Standarte ausstaffiert, ging es für die Schüler los. Der Reihe nach durchliefen sie vier Stationen, die die Oberstufenschüler während des letzten Schuljahres im Rahmen ihres P-Seminars ausgearbeitet hatten. Ziel war es dabei, den Siebtklässlern möglichst spielerisch nahezubringen, wie sich der Alltag im alten Rom gestaltete.

So lernten sie beim Thema Wellness und Körperpflege Rituale, wie Schminken, Frisieren oder den Thermenbesuch kennen. Überrascht stellten die Schüler fest, dass in der sonst so männerdominierten Gesellschaft der Römer auch Frauen das Recht hatten in die Therme zu gehen. Mit der Unterstützung der Zwölftklässler ging es nun an das Flechten römischer Frisuren, die Herstellung von Badesalz oder das Anrühren von Masken und Peelings nach römischer Rezeptur. Wer jetzt glaubt, dass diese Station nur etwas für Mädchen war, der irrt sich gewaltig. Denn auch die Jungen waren mit Feuereifer dabei und schreckten beim Selbstversuch weder vor leicht klebrigen Peelings mit Zucker und Honig, noch vor - eben je nach Haarlänge - komplexen Flechtfrisuren, zurück.

Römische Baumeister

Gepflegt und frisiert ging es nun beim Themengebiet Architektur weiter. Hierfür war das Modell einer "villa urbana" bereitgestellt worden. Eine Villa, wie sie die Reichen Bürger Roms besaßen. Mit viel kreativer Energie statteten die Siebtklässler das noch leerstehende Modell mit selbstgebasteltem Mobiliar aus. So wurden zum Beispiel Küche, Schlafzimmer oder das Atrium nach römischem Vorbild gestaltet. Auch schwierigere Aufgaben, wie der Bau eines Kessels über der Feuerstelle wurden gemeistert und so trug jede der vier Gruppen ihren Teil zu der nun einzugsfertigen Villa bei.

Rechnen und Schreiben

Für unterhaltsame Abwechslung sorgte die Station Schule und Spiel. Mit selbst gedrehten Kurzfilmen erhielten die Siebtklässler zunächst eine kurze Einführung über das Schreiben im alten Rom und die römischen Zahlen, das Rechnen mit dem Abakus (Rechengerät mit verschiebbaren Kugeln) und die Vielfalt der Spiele im Alltag. Anschließend durften sie selbst auf Wachstafeln schreiben und mit dem Abakus rechnen. Beim Deltaspiel, wo es darum ging, die Nüsse von der Startlinie aus in ein möglichst hoch beziffertes Feld zu werfen, mussten sie schließlich ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen.

Bei diesem vielseitigen Programm blieb natürlich auch der Hunger nicht aus. Daher war es praktisch, dass sich bei der vierten Station alles rund ums Essen drehte. Nach einem kurzen Theorieteil zur Tischkultur, in den auch ein Bilderquiz über Nahrungsmittel der Römer integriert war, ging es an die selbstständige Zubereitung einer Mahlzeit. Unter kompetenter Anleitung schnippelten die Schüler eifrig die Zutaten für Moretum, eine Art Kräuterquark, der zusammen mit "Panis militaris" (deutsch: Militärbrot) verzehrt wurde, weshalb es kurz darauf im ganzen Schulhaus nach Knoblauch "duftete".

Gestärkt ging es nun in die finale Runde. Unter dem Motto "Erklimme den Olymp" mussten die vier Gruppen der siebten Klassen mit ihrer jeweiligen "Gottheit" versuchen, über eine am Boden aufgeklebten Leiter in den Olymp zu gelangen. Mithilfe ihres über den Tag gesammelten Wissens konnten sie die Fragen beim Endspiel "Eins, zwei, oder drei" beantworten und entsprechend Punkte sammeln und mit diesen dem Olymp näher zu kommen. Nach einem anfänglichen Kopf-an-Kopf-Rennen konnte aus der 7b die Gruppe der Gottheit Ceres das Spiel für sich entscheiden.

Franziska Gottwalt

 
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