
Ein großes Projekt in dem kleinen Dorf zog eine stattliche Menge Publikum an. In der außerordentlichen Bürgerversammlung informierten die Repräsentanten der Firma IBC Solar AG über eine Photovoltaik-Freiflächenanlage, die am „Trimberger Weg“ entstehen könnte. Initiator des „ Solarparks Aura“ ist der heimische Bio-Landwirt Roland Brand , der die Experten aus Bad Staffelstein an die Saale holte.
Beweidung ist möglich
Schon in der Gemeinderatssitzung angedeutet, ist auf rund 34 Hektar in der Gemarkung „Frankenfeld“ eine PV-Fläche ins Auge gefasst, die mit mehr als 65.700 Modulen ausgestattet ist und eine Nennleistung von 37.500 Kilowattpeak (kWp) erreicht. Die Module der gerammten (nicht einbetonierten) Stahlkonstruktion haben nach Information der beiden Fachleute Christian Sinne und Michael Kaufhold einen Anstellwinkel von 20 Grad und sind in drei Meter Höhe montiert. Das macht eine Beweidung möglich. Das Projekt ist mit einer kompletten Rückbau-Verpflichtung belegt.
Regionale Energieversorgung
Angestrebt wird eine Bürgerbeteiligung . „Wir wollen niemand überreden, Beteiligungen sind selbstverständlich freiwillig“, betont Initiator Brand . Der Gemeinde fallen bei Realisierung Gewerbesteuereinnahmen von ca. 1,5 Millionen Euro in 20 Jahren und Kommunalabgaben zu. Der Solarpark ist eine effiziente, nahezu emissionsfreie Energieerzeugung und eine Beitrag zur regionalen Energieversorgung. Sitz der Betreiber-Gesellschaft ist Aura.
In einem Werbeclip stellte sich die Firma den rund 100 Besuchern vor. IBC Solar verfügt demnach über 40 Jahre Erfahrung mit netzgekoppelten PV-Anlagen (Dächer) mit Großprojekten ab fünf Megawattpeak und mit Geschäftsmodellen auf Kooperationsbasis. Markenpartner sind bekannte Firmen wie „GoodWe“, „Sungrow“ oder „Longi“. IBC verfügt laut Präsentation über ein eigenes Testlabor, einer weltweit einzigartigen Testanlage und arbeitet mit System- und Komponenten-Qualität sowie strengen Warenkontrollen. Beispiele der von IBC entstehenden PV-Großanlagen stehen im ungarischen Söjtör (44,68 Megawatt) und Gerjen (50,98MW).
Bis die Anlage steht, dauert es
Natürlich entsteht ein solches Projekt nicht in einigen Monaten. Üblicherweise wird ein Solarpark in vier Phasen abgewickelt. Ein bis zwei Jahre nimmt die Projektentwicklung in Anspruch, beim Investment Management sind ein bis drei Monate eingeplant. Für die Planung und Realisierung werden bis zu sechs Monaten gerechnet. Die Technische Betriebsführung ist ca. 30 Jahre angesetzt.
Keine Kosten für die Gemeinde
Für die Gemeinde entstehen bei der Errichtung des Solarparks keine Kosten. Ohnehin wies Bürgermeister Thomas Hack darauf hin, dass die Gemeinde nur durch den Ratsbeschluss für den fälligen Bebauungsplan integriert ist.
Größe wurde kritisiert
Die Bürger hatten die Möglichkeit Fragen zu stellen oder ihrem Für oder Wider Ausdruck zu geben. Manfred Schmitt war vom Flächenverbrauch nicht erbaut. „Das ist eine Fläche von ungefähr 43 Fußballfeldern . Strom kann man nicht essen“ , kritisierte er mit dem Hinweis, die Fläche zu verkleinern und stattdessen Windkraft-Anlagen zu erbauen. Das jedoch sei in Aura nicht möglich, bestätigte der Bürgermeister. Die Fragen nach Ausgleichsflächen oder Artenschutz sind beim aktuellen Stand noch nicht zu beantworten. Dazu müssen sich erst die Träger öffentlicher Belange und die Bürgerschaft äußern.
Strom fließt nach Fuchsstadt
Das Areal wird nach drei Jahrzehnten wieder in seinen Vor-Zustand zurückgeführt. Biodiversitäts-Einschränkungen konnte der Rathausobere nicht erkennen. Auf Anfrage stellte Michael Sinne fest: „Wir wollen die Anlage nicht betreiben, wir bauen sie. Transformatoren bezahlt der Betreiber“. Der erzeugte Strom fließt nicht ins Auraer Netz, sondern wird über eine Leitung nach Fuchsstadt oder Eltingshausen transportiert.
Initiator eventuell auch Betreiber
Klar ist, dass Verluste beim Jagdpachtschilling vom Betreiber ausgeglichen werden, so Brand auf die Frage von Martin Kaiser . Bebaute Felder können als solche noch zwei bis drei Jahre bestehen bleiben und abgeerntet werden. Auf Anfrage vom Markus Hack erklärte der Initiator, dass die Resonanz für das Projekt überwiegend positiv ist. Gefragt, ob er als Betreiber in Frage kommt, antwortete Roland Brand : „Das wäre schon möglich“.
Bevor man abschiesst, sollte man nochmal korrekturlesen…
Nix für ungut.
Diejenigen, die dagegen sind: betreibt ihr Landwirtschaft und seid ihr am Start.
Ansonsten klappe halten und machen lassen.
Und vielleicht noch in einer Frischluftschneiße ?
Freut euch im Sommer auf ca. 1 - 2 Grad mehr.
Weil man den erzeugten Strom nicht speichern kann.
Weil nachts und bei starker Bewölkung nix erzeugt wird.
Weil an sonnigen Tagen der Strom ins Ausland verschenkt wird.
..und nutzlos, weil an sonnigen Tagen vorhandene WKA,s dann abgeschaltet werden.
...und dass Schafe darunter weiden können macht die Zerstörung der Lanschaft auch nicht besser. Fahrt doch mal nach Ramsthal....
Hoffentlich fehlen irgendwann diese Flächen der Landwirtschaft, es gibt genug andere flächen , als diese der Landwirtschaft zu entziehen
Beziehen Sie selbst auch Strom aus dem Netz oder wird der Solarpark nur für ihre Nachbarn benötigt?
Übrigends kann man erzeugten Strom sehr wohl speichern, schon mal was von Batteriespeichern und Pumpspeicherkraftwerken gehört?
Auch bei starker Bewölkung wird sehr wohl was erzeugt, nur Nachts nicht. Aber wieviel Strom brauchen Sie denn Nachts?
Der Strom wird ins Ausland zum gleichen Preis verkauft wie im Inland. Wenn das die Preise senkt, dann sinken auch die Preise für die Endkunden. Verschenkt wird Strom doch allenfalls an wolkenlosen Wochenendtagen nachmittags im Hochsommer.
Windräder machen den meisten Strom im Winterhalbjahr und Solaranlagen im Sommerhalbjahr.
Stromerzeugung ohne Zerstörung von Landschaft gibts so gut wie nicht, wobei mir die Zerstörung durch Solarparks immer noch lieber ist als die durch andere Arten der Stromerzeugung.
Ausser Langenprozelten kenn ich kein einziges! Oder vielleicht doch der Ellertshäuser See??
Wann begreifen sie, dass mit volatiler Emergieerzeugung OHNE entsprechender Speichermöglichkeit keine Energiewende funktioniert.
Und sie wohnen wohl in der Stadt. Da kann ihnen die Zerstörung der Landschaft ja egal sein.
@mainmainsch meint, wenn er abends sein Nachttischlämpchen ausknipst, braucht Dtl. keinen Strom mehr....
Alls Stahlwerke, Zementwerke, die chemische Industrie usw., usw. produzieren rund um die Uhr. Auch Züge fahren nachts und demnächst sollen Millionen Autos noch nachts geladen werden (was sowieso nicht geht, weil es die Stromleitungen in den Straßen gar nicht hergeben).
Nochmal zum Mitschreiben: elektrische Energie ist NICHT in nennenswertem Umfang speicherbar und deshalb werden wie NIE auf konventionelle Kraftwerke verzichten können.
Außer unserer Regierung kommt auch niemand auf der Welt auf diese Idee.