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Schwärzelbach
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Wegen seiner Verletzung stieg Marathonläufer Reinhart Vogler um aufs Rad. Bei der Rhön-300 Tour belegte er in seiner Altersklasse den zweiten Platz.
Trotz Verletzung errang Reinhart Vogler den zweiten Platz in der Seniorenklasse.  Foto: Gerd Schaar       -  Trotz Verletzung errang Reinhart Vogler den zweiten Platz in der Seniorenklasse.  Foto: Gerd Schaar
| Trotz Verletzung errang Reinhart Vogler den zweiten Platz in der Seniorenklasse. Foto: Gerd Schaar
Gerd Schaar
 |  aktualisiert: 19.08.2022 10:05 Uhr
Der unermüdliche Marathonläufer Reinhart Vogler ist den meisten Leuten aus der Region ein Begriff. Viele Medaillen und Titel gewann der bald 67-jährige Sportler schon. Doch zwingt ihn eine nur langsam abheilende Verletzung im Oberschenkelbereich seit Mai zur Wettbewerbspause beim Laufen. Die geplanten Laufveranstaltungen für heuer hat Vogler alle abgeschrieben. "Doch mit dem Radfahren geht es noch", hatte Vogler festgestellt. Kurzerhand entlieh er das Carbon-Fahrrad seines Sohnes und nahm an der 300 Kilometer langen Rhönausfahrt (Rhön-300) teil, die vor einer Woche (Mitte August) in Schondra startete. Prompt belegte er den zweiten Platz in seiner Seniorenklasse (ab 60) nach Sieger Bernd Hüfner aus Kothen. "Wenn das Laufen momentan nicht wie gewohnt klappt, muss ich trotzdem etwas für meine körperliche Bewegung tun", sagt Vogler.
Im Frühjahr war Vogler im Trainingslager in Portugal. "Da habe ich es überzogen", meint er. Es habe Probleme mit dem Bein gegeben, die er zunächst nicht auskuriert habe. "Mit dem Radeln geht es besser als das Laufen, aber es reicht nicht für Spitzenleistungen", sagt Vogler. Morgens um 6.15 Uhr ging es los in Schondra. Es habe geregnet. Die Strecke führte durch Oehrberg und über Geroda-Platz in die Schwarzen Berge, wo eine große Schleife gefahren wurde. Runter ging es nach Oberbach, weiter nach Steinach und Sandberg Richtung Kreuzberg rauf. Dann über Bischofsheim wieder hinunter und nach Gersfeld erneut hoch zur Wasserkuppe. Aus dem hessischen Hilders führte die Strecke in die thüringische Rhön. Weitere Stationen waren Fladungen, Ostheim, Bad Neustadt, Bad Kissingen, Hammelburg, Diebach, Neutzenbrunn, Seifriedsburg, Gemünden, Burgsinn, Gräfendorf, Wartmannsroth, Heiligkreuz, Weißenbach, Ruppboden, Bad Brückenau, Dreistelz, Modlos und schließlich wieder Schondra.
"Nach etwa zwölf Stunden bin ich im Ziel angekommen", sagt Vogler. Das entspreche einer Durchschnitts-Geschwindigkeit von fast 25 Stundenkilometer. Zusammen gerechnet habe die Tour Rhön-300 rund 4500 Höhenmeter geboten, die es zu überwinden galt. "Ich habe viel getrunken", so Vogler. Denn ohne genügend Flüssigkeit sei das nicht zu schaffen. Außerdem habe es unterwegs drei Verpflegungsstationen fürs Essen und zum Auffüllen der Trinkflaschen gegeben. Während der Pausen sei die Stoppuhr aber unbarmherzig weiter gelaufen. Das habe auch für ihn als ältesten Teilnehmer dieses Wettbewerbs gegolten, so Vogler. Die Jüngsten seien gerade mal 18 Jahre alt gewesen.
"Mein Vorteil ist die Ausdauer, die ich seit zwei Jahrzehnten durch die Bergläufe erworben habe", verrät Vogler sein Energiegeheimnis. Seine Kraft in den Beinen und sein leistungsfähiges Kreislaufsystem seien ihm jetzt wieder zugute gekommen. Etliche Jüngere hätten bei dieser Tour schlapp gemacht oder das Zeitlimit der Etappen nicht erreicht, hatte Vogler beobachtet. Von 154 Startern seien rund 30 bis 40 im Ziel angekommen. "Ich war im vorderen Drittel", bestätigt er. Trotzdem muss er zugeben: "Auf die letzten Kilometer habe auch ich mich gequält". Klar, im Vorfeld sei es nicht ohne Training und bewusster Ernährung gegangen. "Auch Magnesium und Mineralien sind wichtig", sagt Vogler. Sonst bestehe die Gefahr von Krämpfen. "Kein Alkohol, aber viele Kohlenhydrate wie Nudeln und Kartoffeln", so Voglers Speiseplan. Mental hatte er die Strecke schon vor dem Start im Kopf.
Für ziemlich gefährlich hält Vogler Nebel und Regen. Denn wenn man mit hoher Geschwindigkeit hinuntersause, müsse man die nächste Kurve rechtzeitig im Griff haben. Voglers Fazit: "Ich war mit dem Ergebnis und mir sehr zufrieden". Er hofft, im kommenden Jahr wieder beim Laufen anzutreten.
 
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