
Michelsberg 2 – wer diese Adresse sucht und findet, steht buchstäblich im Wald. Nahe der Zufahrtsstraße zum Thoraxzentrum auf dem Michelsberg haben die Mitglieder des Imkervereins Münnerstadt und Umgebung ihr Domizil aufgeschlagen.
Das Bienenhaus mit Lehrbienenstand ist Treffpunkt für Versammlungen und Schulungen, es ist aber auch ein beliebtes Ausflugsziel und ein viel gebuchter Ort für Familienfeiern. Vier Wochen lang waren die Türen jetzt wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, die in dieser Form gar nicht vorgesehen waren. Aber jetzt ist es geschafft, am Sonntag öffnet das Bienenhaus wieder seine Pforten.
Unübersehbare Risse waren im Boden
„Geplant war eigentlich nur, den Boden herzurichten, das lag mir schon seit Jahren im Bauch“, sagt Dieter Schölzke, der viele Jahre den Imkerverein geleitet hat und jetzt stellvertretender Vorsitzender ist. Die Risse im Boden waren unübersehbar gewesen, also entschlossen sich die Verantwortlichen, das Haus für vier Wochen zu schließen.
Noch bevor es richtig losging, ist dann die alte, holzgetäfelte Theke kaputtgegangen. „Die war 50 Jahre alt, da gibt es keine Ersatzteile mehr“, sagt Dieter Schölzke. „Also haben wir eine neue Theke bestellt.“
Küche kam auch noch dran
Dann kam die Küche an die Reihe. Dort wollte Dieter Schölzke eigentlich auch nur die Fließen erneuern, an die sie rankommen, die Küchenschränke sollten stehen bleiben. Aber seine Imkerkollegen überzeugten ihn, es richtigzumachen, also die Möbel auszubauen. Doch dabei sind die 30 Jahre alten Küchenschränke auch über den Jordan gegangen. „Wir haben eine neue Küche bestellt, aber die kommt erst im April“, sagt er. So lange behelfen sich die Imker mit einem Provisorium. Die neue Spülmaschine ist aber schon da.
Aber dabei blieb es nicht. Erst vor zwei Jahren hatten die Imker die Wände ihres Domizils frisch gestrichen. Doch nun, als der Küchenschrank ausgebaut war, hat man das natürlich auch an der Wand gesehen. Also ist die Küche frisch gestrichen worden, und weil sie nun ohnehin schon dabei waren, die anderen Räume gleich mit.
Zwei neue Heizkörper installiert
Bei dieser Gelegenheit konnten sie gleich zwei Altlasten beseitigen. Weil nun auch der kleine Gastraum ausgeräumt war, konnten sie dort zwei neue Heizkörper installieren. Und es sind jede Menge Gasleitungen ausgebaut worden. Erst Ende der 1990er Jahre war das Bienenhaus ans Stromnetz angeschlossen worden. Bis dahin lief alles über Gas. Die Lampen, die Heizung, die Öfen – einfach alles. Die Leitungen waren noch immer vorhanden. „Jetzt gibt es nur noch eine Leitung vom Gastank bis zur Therme“, so Dieter Schölzke.
Inzwischen sind die Zimmer wieder eingeräumt, letzte Handgriff werden erledigt. Dieter Schölzke ist Veronika und Eugen Katzenberger, Christian Krapf, Wolfgang Wagner sowie Uwe Bieber und weiteren Helfern unendlich dankbar. „Ohne sie wäre ich aufgeschmissen gewesen“, sagt er.
Kosten sind gestiegen
6000 bis 7000 Euro hatten die Imker für die Renovierung vorgesehen, jetzt sind daraus rund 16.000 Euro geworden. Dabei handelt es sich um reine Materialkosten , die Arbeiten wurden allesamt von Mitgliedern erledigt.
Ein Zuschussantrag ist vom Stadtrat schon bewilligt worden, wofür Dieter Schölzke und seine Mitstreiter sehr dankbar sind. Die Stadt übernimmt die in so einem Fall obligatorischen zehn Prozent der Kosten.
Geöffnet ist wieder ab 3. März 2024
Ab Sonntag, 3. März, können die Gäste nun wieder das Bienenhaus besuchen. Geöffnet ist immer am Donnerstag und am Sonntag von 14 bis 19 Uhr. „Wir haben auch sehr viele Anfragen für Familienfeiern“, sagt Dieter Schölzke. Ob Hochzeiten, Geburtstage oder Trauerfeiern – das Bienenhaus wird immer wieder gerne gebucht. „Weil es fast nichts mehr in der Stadt gibt.“
Jetzt sind die Renovierungsarbeiten beendet, doch die nächste Aufgabe wartet schon. „Wir müssen die Außenfassade herrichten“, meint der stellvertretende Vorsitzende. Aber jetzt haben sie erst einmal genug Geld ausgegeben.
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