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BAD KISSINGEN
Im Vergleich der deutschen Städte und Kreise eher durchschnittlich
Ausstellung Varga       -  _
Foto: Farkas (MainPost)
Siegfried Farkas
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:06 Uhr

Wenn Kissinger sich ein Bild vom deutschen Durchschnitt machen wollen, müssen sie sich nur eingehend selbst betrachten. Die Region landet beim vergleichenden Blick auf Wirtschaftsleistung, Bevölkerungsentwicklung oder Lebensbedingungen oftmals im Mittelfeld der deutschen Landkreise und kreisfreien Städte. Spiegel Online hat das jüngst statistisch belegt.

Sechs Kriterien

Die Nachrichten-Website stellte Vergleiche der insgesamt 402 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte nach sechs verschiedenen Kriterien zusammen. Grundlage waren jeweils Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, beziehungsweise des Statistischen Bundesamts. Aus Sicht der Nachrichten-Website bestätigen die Zahlen aber nicht immer, was man üblicherweise vermuten würde, nämlich dass „die Metropolen boomen“ und das Land ausstirbt. „Deutschland ist nicht homogen“, lautet der einfache Schluss.

Durchschnittsalter 45,7 Jahre

Bei Kriterium Nummer eins, dem Durchschnittsalter der Bürger zum Stand 2015, landet der Bäderlandkreis nach Rechnung der Statistik relativ weit vorne. 45,7 Jahre war der Durchschnittskissinger 2015 alt. Der Landkreis steht damit im Bundesvergleich auf Rang 92. In der Region weisen die Kissinger damit das höchste Durchschnittsalter auf. Der Nachbarkreis Rhön-Grabfeld kam mit einem Durchschnittsalter von 44,3 Jahren auf Platz 172. Der durchschnittliche Würzburger (Stadt) ist mit 42,4 Jahren (Rang 347) in Unterfranken am jüngsten.

Im hinteren Viertel landet der Kreis Kissingen beim Blick auf den Anteil von Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. 4,5 Prozent beträgt dieser Anteil nach den Angaben auf Spiegel Online. Damit nimmt der Bäderkreis in Deutschland Platz 323 ein. Noch ein Stück geringer war der Ausländeranteil 2015 in Rhön-Grabfeld, nämlich 3,7 Prozent. Den höchsten Anteil an ausländischen Staatsbürgern, 13,8 Prozent, verzeichnete die Statistik in der Region für die Stadt Schweinfurt. Bundesweit am höchsten lag der Anteil übrigens mit 33,6 Prozent im hessischen Offenbach.

Nachbarn sind bei Arbeitslosenquote besser

Dass die Zählrichtung von niedrig nach hoch oder umgekehrt keinen Hinweis auf eine Wertung gibt, wird beim Vergleich der Arbeitslosenquote 2016 deutlich. Da ordnet die Nachrichten-Website den Kreis Kissingen mit 3,8 Prozent auf Rang 289 ein. Rhön-Grabfeld mit 3,1 Prozent auf Platz 346 oder gar der Landkreis Würzburg mit 2,3 Prozent auf Platz 391 stehen noch weiter hinten, aber in dieser Hinsicht eigentlich noch ein Stück besser da.

Rang 252 beim Bruttoinlandsprodukt

Dass der Kreis Kissingen auch wirtschaftlich eher durchschnittlich ist, macht der Vergleich beim Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2014 deutlich. Als Bruttoinlandsprodukt (BIP) gilt laut Online-Enzyklopädie Wikipedia der Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die in einem Jahr innerhalb der betreffenden Volkswirtschaft als Endprodukte hergestellt wurden. Für den Kreis Kissingen betrug dieser Wert 2014 laut Statistik 27 400 Euro je Einwohner. Das bedeutete im Bundesvergleich Rang 252. Schon Rhön-Grabfeld steht mit 33 200 Euro pro Einwohner und Rang 142 besser da. Richtig glänzend schneiden die Städte Schweinfurt (Vierter mit 93 900 Euro pro Kopf) und Würzburg (24./58 400 Euro pro Kopf) ab.

Günstig wohnen

Dass es sich im Kreis Kissingen vergleichsweise günstig wohnen lässt, belegt die Statistik zu den Mietpreisen. 5,06 Euro je Quadratmeter standen hier im Schnitt 2016 bei den Angebotsmieten zu Buche. Das bedeutet Rang 343 und ist auch regional ein günstiger Wert. Den höchsten Wert bundesweit verzeichnete die Statistik mit 15,65 Euro je Quadratmeter bei den Angebotsmieten in der Landeshauptstadt München.

Weniger Einwohner

Trotz dieser günstigen Bedingungen beim Wohnen gehört der Bäderkreis beim sechsten und letzten Kriterium eher zum hinteren Bereich. Die Einwohnerzahl im Landkreis ist in den Jahren von 2000 bis 2015 um 5,6 Prozent zurückgegangen. In Rhön-Grabfeld sank sie sogar um 7 Prozent. Zum Vergleich: In München ist die Einwohnerzahl im selben Zeitraum um 20,5 Prozent gestiegen.

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