Züntersbach
Im Sommer ist noch geöffnet
Wie geht es mit dem Café Sonnenkanzel weiter? Hannelore Baier will verkaufen. Über 40 Jahre war der Betrieb in Familienbesitz.

Viel idyllischer kann ein Café kaum liegen. Naturnah, mit einem überwältigenden Ausblick und viel Platz in einem verwunschenen Garten zum Sitzen und die Abendsonne genießen. Das alles inklusive bekommen die Gäste von Hannelore Baier im Café Sonnenkanzel, das seit über 40 Jahren im Familienbesitz ist. Nun ist es bald vorbei damit. Baier hat beschlossen, zu verkaufen. Doch noch ist sie den letzten Schritt nicht gegangen.
Die Wandersaison hat gerade erst begonnen, und im Sommer dürfen sich die Gäste noch auf hausgemachten Kuchen, Vesper und eine reichliche Teeauswahl freuen. Die Gäste, sie kommen aus der gesamten Region, meint Baier. Aus Fulda genauso wie von der bayerischen Seite. Vor allem am Wochenende ist das Café ein beliebtes Ausflugsziel.
Die Pension wird ganzjährig betrieben, die Vermietungen laufen oft über das Internet auf bekannten Unterkunftsportalen, erklärt die gebürtige Züntersbacherin, doch die goldenen Zeiten seien vorbei.
Die Eltern von Hannelore Baier bauten das Haus im Jahr 1975, am Rande von Züntersbach, neu und betrieben es als Gastwirtschaft und Pension, bis der Vater krank und pflegebedürftig wurde. Im Jahr 1986 übernahm die Tochter schließlich den elterlichen Betrieb und führt ihn bis heute alleine und "als Einzelkämpferin", wie Baier mit einem Lachen sagt. Damals liefen Gastwirtschaft und Pension sehr gut. Grund dafür war das in den 1970er Jahren in Züntersbach ansässige Rudolf-Dreikurs-Institut mit einer bestimmten psychologischen Ausrichtung, das beispielsweise Stotterer therapierte. Die Patienten suchten Übernachtungsmöglichkeiten sowie Halbpension und bekamen in der Pension, wonach sie suchten. Vor etwa zehn Jahren zog das Institut allerdings um, und so fielen für Familie Baier auch die Gäste weg. Nach wie vor nutzen viele Skandinavier die Pension bei ihrer Reise vom Norden in den Süden für eine einmalige Übernachtung, aber das lohne sich nicht sehr, da die "Eintagsfliegen", wie Baier sie nennt, viel Arbeit machen. Und es kommen auch Übernachtungsgäste, die Patienten im nahegelegenen Staatsbad besuchen oder dort auf Konzerte gehen. Aber den Restaurantbetrieb habe sie einstellen müssen, es habe sich nicht mehr gelohnt.
Heute hat sie täglich von 14-19 Uhr geöffnet, außerdem gibt es ein Frühstücksbuffet, das auch gerne von auswärtigen Gästen in Anspruch genommen wird.
Die Spezialität des Cafés ist der selbstgebackene Kuchen, für den die Gäste gerne kommen. Eine Sauna, die viel von Einheimischen genutzt wird, ein Tennisplatz und Ayurvedische Behandlungen kamen nach und nach ins Angebot mit rein. "Doch irgendwann ist die Luft einfach raus", sagt sie müde, nach 45 langen Jahren der Berufstätigkeit, den geopferten, freien Tagen und der vielen zusätzlichen Arbeit, die eine Pension so mit sich bringt, wenn man sie alleine
betreibt.
"Ich glaube, dass ich gut loslassen kann. Es wird immer mehr zur Belastung", sagt sie. Grund dafür ist ihre große Leidenschaft: Das Reisen. Das ist auch in ihrem Garten zu erahnen.
Dort finden sich hier und da Mitbringsel aus den verschiedenen Ländern, wie beispielsweise der geschnitzte Kopf aus Afrika. Eine besonders starke Verbindung habe sie nach Sri Lanka. Auch ihre Ayurveda-Ausbildung fußt auf dieser Erfahrung.
Sie möchte abschließen mit dem Kapitel Sonnenkanzel. Auf die Konflikte mit dem benachbarten Staatsbad angesprochen, winkt sie lächelnd ab. Damit habe sie zwar abgeschlossen, aber es habe Substanz gekostet. Sie könne bis heute die Vorgehensweise der bayerischen Seite nicht verstehen. Aber dafür sei es jetzt auch zu spät.
Hierbleiben möchte sie nach dem Verkauf nicht, aber die Rhön solle es schon sein. Am besten nahe Frankfurt, damit sie schnell am Flughafen ist. Dann kann sie endlich mal das Nordkap sehen. Das fehle ihr noch in ihrer Reise-Erfahrung.
Die Eltern von Hannelore Baier bauten das Haus im Jahr 1975, am Rande von Züntersbach, neu und betrieben es als Gastwirtschaft und Pension, bis der Vater krank und pflegebedürftig wurde. Im Jahr 1986 übernahm die Tochter schließlich den elterlichen Betrieb und führt ihn bis heute alleine und "als Einzelkämpferin", wie Baier mit einem Lachen sagt. Damals liefen Gastwirtschaft und Pension sehr gut. Grund dafür war das in den 1970er Jahren in Züntersbach ansässige Rudolf-Dreikurs-Institut mit einer bestimmten psychologischen Ausrichtung, das beispielsweise Stotterer therapierte. Die Patienten suchten Übernachtungsmöglichkeiten sowie Halbpension und bekamen in der Pension, wonach sie suchten. Vor etwa zehn Jahren zog das Institut allerdings um, und so fielen für Familie Baier auch die Gäste weg. Nach wie vor nutzen viele Skandinavier die Pension bei ihrer Reise vom Norden in den Süden für eine einmalige Übernachtung, aber das lohne sich nicht sehr, da die "Eintagsfliegen", wie Baier sie nennt, viel Arbeit machen. Und es kommen auch Übernachtungsgäste, die Patienten im nahegelegenen Staatsbad besuchen oder dort auf Konzerte gehen. Aber den Restaurantbetrieb habe sie einstellen müssen, es habe sich nicht mehr gelohnt.
Spezialität: Selbstgebackenes
Heute hat sie täglich von 14-19 Uhr geöffnet, außerdem gibt es ein Frühstücksbuffet, das auch gerne von auswärtigen Gästen in Anspruch genommen wird.
Die Spezialität des Cafés ist der selbstgebackene Kuchen, für den die Gäste gerne kommen. Eine Sauna, die viel von Einheimischen genutzt wird, ein Tennisplatz und Ayurvedische Behandlungen kamen nach und nach ins Angebot mit rein. "Doch irgendwann ist die Luft einfach raus", sagt sie müde, nach 45 langen Jahren der Berufstätigkeit, den geopferten, freien Tagen und der vielen zusätzlichen Arbeit, die eine Pension so mit sich bringt, wenn man sie alleine
betreibt. "Ich glaube, dass ich gut loslassen kann. Es wird immer mehr zur Belastung", sagt sie. Grund dafür ist ihre große Leidenschaft: Das Reisen. Das ist auch in ihrem Garten zu erahnen.
Dort finden sich hier und da Mitbringsel aus den verschiedenen Ländern, wie beispielsweise der geschnitzte Kopf aus Afrika. Eine besonders starke Verbindung habe sie nach Sri Lanka. Auch ihre Ayurveda-Ausbildung fußt auf dieser Erfahrung.
Sie möchte abschließen mit dem Kapitel Sonnenkanzel. Auf die Konflikte mit dem benachbarten Staatsbad angesprochen, winkt sie lächelnd ab. Damit habe sie zwar abgeschlossen, aber es habe Substanz gekostet. Sie könne bis heute die Vorgehensweise der bayerischen Seite nicht verstehen. Aber dafür sei es jetzt auch zu spät.
Endlich zum Nordkap
Hierbleiben möchte sie nach dem Verkauf nicht, aber die Rhön solle es schon sein. Am besten nahe Frankfurt, damit sie schnell am Flughafen ist. Dann kann sie endlich mal das Nordkap sehen. Das fehle ihr noch in ihrer Reise-Erfahrung. Themen & Autoren / Autorinnen