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Bad Kissingen
Erfolgreicher Schreiner-Nachwuchs
Sechs Gesellenstücke werden in den nächsten Wochen in der Sparkasse ausgestellt.
Von links Anja Broux mit den Gewinnern Maurice Eirich, Simon Fischer, und Erik Friesen       -  Von links Anja Broux mit den Gewinnern Maurice Eirich, Simon Fischer, und Erik Friesen
Foto: Klaus Werner | Von links Anja Broux mit den Gewinnern Maurice Eirich, Simon Fischer, und Erik Friesen
Klaus Werner
 |  aktualisiert: 20.08.2024 02:45 Uhr

Kreativität und handwerkliches Geschick gibt es in den nächsten Wochen in den Räumlichkeiten der Sparkasse Bad Kissingen zu bestaunen. Die nüchterne Schalterhalle für diverse Bankgeschäfte bilden die Kulisse für sechs Gesellenstücke aus dem Schreinerhandwerk und darunter sind die Werkstücke von Maurice Eirich, Erik Friesen und Simon Fischer, die im Rahmen des Schreiner-Wettbewerbs „Die Gute Form“ prämiert wurden.

Elf Auszubildende im Schreinerhandwerk absolvierten im Sommer 2024 ihre Gesellenprüfung. Neben dem schriftlichen Teil müssen die Prüflinge innerhalb von 80 Arbeitsstunden ein Werkstück in ihrem Ausbildungsbetrieb fertigen. Was dabei entsteht, ist eine Entscheidung des Prüflings. Jedoch sind beim Prüfungsausschuss eine Fertigungszeichnung und ein maßstabgetreues Modell vorzulegen, die dann kritisch betrachtet, besprochen und abgesegnet werden. Dabei müssen mindestens zehn vorgegebene Kriterien erfüllt sein, und Holz, massiv oder furniert, muss die Grundlage des Werkstücks sein. Außerdem soll es den Stand der Technik bei den Scharnieren oder Verschlussmöglichkeiten widerspiegeln.

Arbeitsprobe und Fachgespräch

Zur Bewertung werden die Werkstücke in der Aula der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen präsentiert, und zusätzlich müssen die Nachwuchskräfte eine einheitliche Arbeitsprobe erstellen. Hierzu haben sie sieben Stunden Zeit, wobei das Material vorgegeben ist. Im Rahmen dieser Arbeitsprobe müssen sie ihr handwerkliches Geschick ebenso beweisen wie den richtigen Umgang mit CNC-, Hobel oder Fräsmaschine. Ein Fachgespräch ergänzt die umfangreiche Prüfung, und alles zusammen entscheidet über die Abschlussnote in der Gesellenprüfung und damit über „Bestanden“ oder „Nicht bestanden“.

Da nicht alle Ausbildungsbetriebe Mitglied in der Schreinerinnung sind, waren nur sechs Gesellenstücke für den Design-Wettbewerb „Die Gute Form“ zugelassen. Diese Werkstücke wurden durch eine fünfköpfige Jury bewertet, der nicht nur Fachleute angehörten, sondern auch Personen, die den „Kunden-Blick“ repräsentierten. Schon traditionell ist es, dass die Werkstücke in den Räumlichkeiten der Sparkasse Bad Kissingen ausgestellt werden und in diesem Rahmen auch die Wertung bekanntgegeben wird. Begrüßt wurden die Gäste durch den Hausherrn Roland Friedrich , der am Samstag auch als Juror fungierte und bekannte: „Es war keine leichte Entscheidung.“

Mit Blick auf die „Künstliche Intelligenz“ zeigte er sich überzeugt, dass „KI“ den Fachmann mit seiner handwerklichen Kunst und seiner Kreativität nicht ersetzen werde. Auch stellvertretender Landrat Emil Müller lobte den Wettbewerb „Die Gute Form“ als großartige Plattform für die Nachwuchskräfte und ihre Gesellenstücke. Diese zeigten in ihren Arbeiten nicht nur die ganze Vielfalt der Ausbildung, sondern der Wettbewerb sei auch der Übergang von der „Schonwelt des Auszubildenden“ hin zur beruflichen Alltagswelt, in der man für seine Arbeit auch die Verantwortung trägt.

Er dankte den Ausbildungsbetrieben für ihr Engagement und auch der Sparkasse Bad Kissingen , „die für die Leistungen der Schreiner-Azubis den passenden öffentlichen Rahmen zur Verfügung stellt“. Dem Nachwuchs wünschte er, dass „der Beruf ein Leben lang Spaß macht, dann ist es keine Arbeit“.

Die Sieger

Anja Broux als Vorsitzende des Prüfungsausschusses erläuterte den Gästen die umfangreichen Prüfungsteile und betonte, dass eine moderne Formensprache und das Design für den Kunden immer wichtiger werde. Der Wettbewerb werde aber nicht nur auf Innungsebene ausgetragen, sondern die Sieger nehmen auch auf Landes- und Bundesebene daran teil. Unter ihrer Moderation konnte jeder Prüfling sein Werkstück vorstellen und auf die Besonderheiten wie Materialauswahl oder technische Funktionalität eingehen.

Den ersten Platz errang Maurice Eirich mit einem Sideboard aus Ami-Nussbaum und Ahorn. Ausbildungsbetrieb ist die Möbelschreinerei Johannes Brand ( Bad Kissingen-Garitz ), und als Belohnung gab es nicht nur eine Urkunde, sondern auch ein Preisgeld – gestiftet von der Sparkasse Bad Kissingen . Zweitplatzierter war Erik Friesen, der einen „Katzenkratzbaum“ aus Esche und Kirschbaum fertigte. Ausbildungsbetrieb ist Hanse Haus GmbH (Oberleichtersbach). Neben einer Urkunde gab es ein Preisgeld, das die Fa. Holz-Kraus (Schweinfurt) zur Verfügung stellte.

Auf dem dritten Platz kam Simon Fischer, der bei Paltian Treppenbau GmbH ausgebildet worden war. Sein Gesellenstück war ein Weinschrank in Nussbaum, der ebenfalls mit einer Urkunde und einem Preisgeld von der Fa. Krönlein (Schweinfurt) honoriert wurde.

1. Platz: Maurice Eirich baute ein Sideboard.       -  1. Platz: Maurice Eirich baute ein Sideboard.
Foto: Klaus Werner | 1. Platz: Maurice Eirich baute ein Sideboard.
2. Platz: Erik Friesen fertigte einen Kratzbaum für Katzen.       -  2. Platz: Erik Friesen fertigte einen Kratzbaum für Katzen.
Foto: Klaus Werner | 2. Platz: Erik Friesen fertigte einen Kratzbaum für Katzen.
3. Platz: Simon Fischer baute einen Weinschrank.       -  3. Platz: Simon Fischer baute einen Weinschrank.
Foto: Klaus Werner | 3. Platz: Simon Fischer baute einen Weinschrank.
 
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