Wenn Engel reisen, lacht der Himmel, heißt es. Horst Manninger, besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Männix“, ist zwar kein Engel und eher ein Globetrotter, aber er hatte wohl „einen Draht nach oben“, denn der Abend im Rahmen der Hamulissimo-Konzerte blieb – das Wetter betreffend – stabil.
„ Männix“ ist - schon wieder – auf „Hämwärds-Tour“. Das war er schon im vorigen Jahr, aber heimwärts zieht es die Menschen öfter mal, denn „dähemm is dähemm“. Wieder zuhause zu sein bedeutet für den Mundart-Barden ja nicht, dass er seine Karriere beendet. Im Gegenteil. Hier in seiner Geburtsstadt versteht das Publikum die „underfrängische Liedlich“, die in Manningers Wahlheimat Thailand wenig Chancen auf Lacher haben. So gesehen ist der „Homeward bound“ immer ein Spaß für den Musiker und die helle Freude für sein Publikum. Geschätzte 450 Fans fanden sich auf dem Viehmarkt ein.
Als Eingangssong wählte der 63-Jährige „Die Schoppehauer vo Hammelburch“. Bedauerlicherweise solo, denn diese Verse komponierte er mit seinem damaligen Sozius, Walter Graf, der nicht abkömmlich war. „Än woarme Dätscher und g'suffe wird wie immer Wei – un mir komme als drei Dooch nit ins Bedd nei“. Es ging auch im Alleingang und der Viehmarkt applaudierte. Erstaunlich ist, was der Künstler in der „Fanatic“-Jacke an Zuhörern aushebt. Neben den Hammelburgern kommen die Fans aus allen Stadtteilen, aus Fuscht, Aura, Winne, Elferschhause und aus Orten der angrenzenden Landkreise.
Für Speis und Trank war gut gesorgt
Nicht vergessen sei sein Freund „Alaska“, der aus Gauaschach herbeieilte. Gelegentlich fragen Nicht-Einheimische nach einem Biergarten. Auf die erstaunte Antwort „Der ist doch hier“ winken die Besucher ab mit der Begründung: „Ach, diese Sprache verstehen wir nicht“. Verständlich, wenn Männix ein detailliertes Procedere eines Friseurbesuchs in „sool-frängisch“ besingt, in dem er um Vorsicht bittet, weil die Ohren nicht wie Haare nachwachsen. Technisch ist das Konzert recht gut von „DJ Swen“ ausgestattet, die Wirtschaft am Viehmarkt sorgte für den Nachschub an Getränken, und Helfer des TV/DJK Hammelburg brutzelten Steaks und Bratwürste. Auch die CDs von Mannix und den Schoppehauern fanden reißenden Absatz.
Selbstredend stand er für Erinnerungsfotos zur Verfügung. Kulturreferentin Elfriede Böck übernahm die Organisation für das Event, das schon fast legendäre Züge annimmt. Was ein Besucher wie Männix so alles an Brauchbarem auf dem „Michels-Moat“, dem Michaelsmarkt, findet, ist erstaunlich. Das wird alles verarbeitet, wahrscheinlich „Beim Hubert in die Werkstatt“, wie sein neuester Song vermuten lässt. Dort wird so manche Flasche geleert, Schnaps gebrönnt, Musik gemocht und „Bildlich aufghängt“ . Seinem Freund Alaska widmet er einige Verse im „Gäulsmusik-Schtil“, der einem Hillbilly-Song nahe kommt. Und – das ist eisernes Gesetz – werden die Öhrberger natürlich nicht vergessen, der Ort, den der Sänger ins Herz geschlossen hat.
Einer der ersten Lieder, das seinerzeit mit Lachsalven bedacht wurde und eine Auszeichnung beim Unterfränkischen Mundart-Wettbewerb erhielt, taucht auch wieder einmal auf, in dem Männix fragt: „Bou wolle denn unner Küh häut ihr Hee hi ho?“ Für „Hergelaffen“e, des Unterfränkischen Unkundige, singt der Barde auch die Zeile auf Hochdeutsch: „Wo möchten denn unsere Kühe heute ihr Heu hin haben – Ich glebb, unner Küh wolle häut kee Hee hi ha“.
Männix, der „Hero der Viehmarktherzen“ schloss seine Mundart-Balladen-Schmankerln um 22 Uhr vor einem seligen Publikum.