
„Wir freuen uns auf Netto, ein Plus für unsere Region“, schreibt Elmar Schmidt aus Sulzthal auf Facebook . Der neue Discounter „steigert die Attraktivität des Einkaufserlebnisses“, ergänzt Florian Wahler aus Ramsthal, fügt aber auch an: „Ich persönlich bräuchte keine weiteren Discounter beziehungsweise Vollsortimenter auf so kleinen Dörfern.“ Das Nachsehen könnten aus Wahlers Sicht die letzten verbliebenen kleinen Läden im Ortszentrum haben. „Danach wird dann drüber diskutiert, wie man die Innenstädte beziehungsweise Dörfer revitalisieren kann, die man vorher mit solchen Projekten bewusst geschwächt hat“, fürchtet der Wirt.
„Sehr gut gewählter Standort“
Als „sehr gut gewählten Standort “ und Alternative zum gegenüberliegenden Rewe-Markt bezeichnet Sandra Deißenberger den Netto-Markt, der kommenden Dienstag, 14. November, eröffnet wird. „ Euerdorf bringt es wenigstens auf die Reihe, eine ordentliche Gewerbefläche anzubieten“, schreibt der Hammelburger Christoph Leurer und mutmaßt, dass es in anderen Kommunen im Landkreis nicht gewollt sei, „dass sich Unternehmer ansiedeln, was sich auch positiv auf zukünftige Arbeitsplätze auslegen würde“. Er sieht die Gemeinde Euerdorf als Vorbild. Allerdings kommentieren andere User mit viel Ironie, dass noch Aldi , Lidl und Penny fehlen.
Kunden profitieren
Groß ist die Freude auf die Eröffnung auch beim Euerdorfer Bürgermeister Peter Bergel. „Es scheint ja ein Trend zu sein, dass immer mehrere Märkte auf einen Haufen gebaut werden“, sagt er. Der gemeinsame Standort ziehe offenbar mehr Leute an, und die Kunden würden durch den Wettbewerb vor Ort profitieren. Der Standort in Sichtweite zur Bundesstraße zwischen Hammelburg und Bad Kissingen sei jedenfalls sehr gut. Das sei auch daran abzulesen, dass es für die restlichen fünf Grundstücke in dem Gewerbegebiet bereits Reservierungen gebe. Eigentümerin sei allerdings bislang noch die Gemeinde.
Netto übernahm die Initiative
Lediglich das Netto-Grundstück sei bisher Privateigentum. Das hänge mit den ehemaligen Eigentumsverhältnissen zusammen: Die Flächen hatten zwischenzeitlich einer Bank gehört. Netto kam als erstes auf die Gemeinde zu. Bei den anderen Grundstücken müssten nun zunächst die Erschließungskosten abgerechnet werden, um Grundstückspreise nennen zu können. Zuletzt wurde unterhalb des Gewerbegebietes noch eine Löschwasserzisterne gebaut. Bergel hofft, dass bis Jahresende alle Rechnungen vorliegen. „Dann gehen wir an die Interessenten ran und schauen, ob sie die Grundstücke noch kaufen wollen.“
Stichstraße hat Namen
Die Gemeinde hat mittlerweile auch die Stichstraße ins neue Gewerbegebiet benannt: Ursprünglich lautete der Arbeitstitel für das Gewerbegebiet „Auraer Straße“. In der Beratung habe ein Gemeinderat jedoch angemerkt, dass die Äcker dort immer mit „im Bodes“ bezeichnet wurden. Deshalb hat der Euerdorfer Netto-Markt jetzt auch die Anschrift „Im Bodes 1“.
Die „ Netto Marken-Discount Stiftung“ hat die Eröffnung des Euerdorfer Marktes für den 14. November angekündigt. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben deutschlandweit mittlerweile mehr als 4300 Filialen und rund 84.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In Euerdorf stehen auf rund 1035 Quadratmetern Verkaufsfläche mehr als 5000 Artikel in den Regalen, davon laut Ankündigung bis zu 400 Bio-Produkte.
Schon ab 7 Uhr geöffnet
Zum Angebot gehören frische Backwaren, Obst und Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren sowie mehr als 1000 Drogerieartikel. Netto hat nach eigenen Angaben auch mehr als 390 Eigenmarken-Produkte. Bei Getränken gebe es einen großen Mehrwegbereich. Vor dem neuen Markt stehen laut Netto 75 Pkw-Stellplätze zur Verfügung. Geöffnet ist der Markt Montag bis Samstag jeweils von 7 bis 20 Uhr. Die Leitung des benachbarten Rewe-Marktes war für Nachfragen zur Ansiedlung eines Mitbewerbers bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.
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Leute lasst mal die Kirche im Dorf! Herr Wahler hat es richtig angemerkt. Was ist mit den anderen Läden
Geben die Menschen dadurch mehr Geld aus? Jetzt teilen sie dem Einkauf auf! Das ist Kanibalisierung! Man hat den Euro nur einmal zum ausgeben!
Und einen Discounter als Erlebnis zu bezeichnen trifft wohl bei den wöchentlichen Angeboten zu.
Wie wird es weitergehen.
Machen. Eide in Euerdorf soviel Gewinn, dass sie überleben? Was passiert mit den kleinen Läden in den Orten?
Der Bürgermeister fußt seine Euphorie auf Konjunktive. Mit Weitblick hat das nichts zu tun! Kurzfristig €€ in den Augen!
Hoffentlich geht der Schuss nicht nach hinten los!
Denn gebraucht hätte es den Markt nicht!