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Großwenkheim
Seltener Totholzkäfer lebt bei Großwenkheim
Im Mittelwald von Großwenkheim ist der Breitschulterbock, eine äußerst seltene Käferart entdeckt worden.
Der Breitschulterbock lebt im Mittelwald von Großwenkheim. Das ist eine Bedsonderheit.       -  Der Breitschulterbock lebt im Mittelwald von Großwenkheim. Das ist eine Bedsonderheit.
Foto: Quelle: Landesamt für Umwelt/Susanne Mader -Speth | Der Breitschulterbock lebt im Mittelwald von Großwenkheim. Das ist eine Bedsonderheit.
Redaktion
 |  aktualisiert: 14.06.2024 11:00 Uhr

Was kriecht und fliegt im Mittelwald? Das wollte die Altrechtliche Waldkörperschaft Großwenkheim über ihren Wald wissen und nahm 2022 an einem Monitoring bestimmter Artengruppen des Biodiversitätszentrum Rhön im Rahmen des Projekts „Lichte Wälder in Franken“ teil. Bei einem Waldgang stellte das Zentrum, das zum Bayerischen Landesamt für Umwelt gehört, die Ergebnisse bei einer Exkursion im Großwenkheimer Mittelwald vor.

212 Nachtfalterarten

Bei der Bestandsaufnahme wurden von April bis September 2022 Tag- und Nachtfalter sowie totholzbewohnende Käfer erfasst. Diese weisen teils hohe Lebensraumansprüche auf und gelten deshalb als sogenannte Zeigerarten: Wenn sie sich wohlfühlen, dann finden auch viele andere Artengruppen gute Lebensbedingungen vor. Dabei konnten insgesamt 38 Tagfalterarten, 212 verschiedene Nachtfalterarten und 146 totholzbewohnende Käferarten nachgewiesen werden, wie Sebastian Vogel vom Biodiversitätszentrum Rhön erläuterte. Darunter befanden sich zahlreiche Arten, die in Bayern auf der Roten Liste stehen.

Neuer Blick auf den Wald

„Seit dem Monitoring gehe ich viel bewusster durch den Wald und habe zahlreiche Arten entdeckt, die mir früher nie aufgefallen sind“, fasst einer der teilnehmenden Waldbewirtschafter den Nebeneffekt zusammen.

Einen Fund hob Sebastian Vogel besonders hervor: den Breitschulterbock (Akimerus schaefferi). Der totholzbewohnende Käfer gilt in Bayern als vom Aussterben bedroht und konnte seit Mitte des 19. Jahrhunderts nur etwa 40 Mal im Freistaat nachgewiesen werden.

Breitschulterbock braucht Eichen

„Der Breitschulterbock ist stark an Eichen gebunden und bevorzugt lichte, wärme getönte Waldgebiete . Er ist ein Beispiel dafür, dass die hohe Artenvielfalt in Mittelwäldern nur durch eine aktive Bewirtschaftung erhalten werden kann“, so Vogel. Wie genau die Mittelwaldwirtschaft funktioniert, durch welche Besonderheiten sie sich auszeichnet und welche aktuellen Erkenntnisse es gibt, erläuterte der zuständige Revierförster des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt, Matthias Lunz. red

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