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Bad Kissingen
Oberbürgermeister Vogel: „Sisi gehört zur DNA von Bad Kissingen“
Die Filmszenen für den Kinofilm „Sisi & ich“ entstehen in Bad Kissingen. Die Vorpremiere im Universum Kino-Palast gibt erste Einblicke
Nadja Keller als Sisi vor dem Filmplakat bei der Vorpremiere.       -  Nadja Keller als Sisi vor dem Filmplakat bei der Vorpremiere.
Foto: Klaus Werner | Nadja Keller als Sisi vor dem Filmplakat bei der Vorpremiere.
Klaus Werner
 |  aktualisiert: 29.05.2024 17:25 Uhr

„Sisi“ und Bad Kissingen – diese besondere Beziehung spielt zwar im Film „Sisi & Ich“ eine untergeordnete Rolle, aber mit ihren historischen Kulissen rund um Regentenbau und Wandelhalle passt die Saalestadt sehr gut zum Mythos der Kaiserin von Österreich. Mit einer „Vorpremiere“ des Films lockte der Universum Kino-Palast zahlreiche Neugierige in den großen Saal, die damit einen anderen Blick auf das von Romy Schneider geprägte Bild erhielten.

Eine Woche vor dem offiziellen Kinostart am Donnerstag, 30. März präsentierte Kinobetreiber Peter Hofmann das über zweistündige Werk in einer „Vor-Premiere“. Von der Idee bis zur Realisation dauerte es drei Wochen, so Hofmann, wobei er dem Berliner Verleih für die reibungslose Zusammenarbeit dankte. Bad Kissingen sei nicht automatisch ein Kino-Standpunkt, an dem ein solcher Film präsentiert werde. Deshalb sei er für die Unterstützung von Staatsbad GmbH und Stadt dankbar.

Auch habe er hinter den Kulissen noch keinen Blick in das Filmmaterial werfen können, so dass auch er nicht weiß, „was von Bad Kissingen im Film zu sehen ist“. Nachdem mittlerweile keine Filmrollen mehr hin und her geschickt werden und alles digital läuft, werde der Film auf seinem Server gespeichert und erst am Tag der Aufführung erhalte man ein Codewort, das den Film freigibt.

Foto vor dem Bühnenvorhang mit (von links) Museumsleiterin Annette Späth, Kurdirektorin Sylvie Thormann, Nadja Keller als Sisi, Kinobetreiber Peter Hofmann und Oberbürgermeister Dirk Vogel.       -  Foto vor dem Bühnenvorhang mit (von links) Museumsleiterin Annette Späth, Kurdirektorin Sylvie Thormann, Nadja Keller als Sisi, Kinobetreiber Peter Hofmann und Oberbürgermeister Dirk Vogel.
Foto: Klaus Werner | Foto vor dem Bühnenvorhang mit (von links) Museumsleiterin Annette Späth, Kurdirektorin Sylvie Thormann, Nadja Keller als Sisi, Kinobetreiber Peter Hofmann und Oberbürgermeister Dirk Vogel.

Filmteam drei Wochen da

Auch Kurdirektorin Sylvie Thormann ist gespannt, „wie Bad Kissingen im Film zur Geltung kommt“. Für die Dreharbeiten in den historischen Räumlichkeiten war die Drehgenehmigung vom Freistaat erteilt worden und so war 2021 das Filmteam für drei Wochen in Bad Kissingen . Drehorte waren Regentenbau mit Foyer und Grüner Saal, der Schmuckhof und die Wandelhalle, wobei die Räumlichkeiten mit viel Aufwand umdekoriert wurden.

Stadtoberhaupt Dirk Vogel freute sich mit Blick in den vollen Kinosaal über die sehr gute Resonanz, was kein Wunder sei, „denn Sisi gehört zur DNA von Bad Kissingen “.

Inkognito zur Kur

Über das unkonventionelle, berührende Leben der als „Elisabeth von Wittelsbach, Herzogin in Bayern“ am 24. Dezember 1837 geborenen Person der Zeitgeschichte berichtete Museumsleiterin Annette Späth. Deren Beziehung zu Bad Kissingen begann 1862, als Sisi im Alter von 25 Jahren und inkognito nach Bad Kissingen zur Kur kam – im Jahr darauf offiziell mit Kaiser Franz Joseph und danach jährlich bis 1865. Erst 1897 kommt sie wieder nach Bad Kissingen und wohnte im königlichen Kurhaushotel, 1898 am Altenberg in der Villa Monbijou. Am 10. September 1898 wurde Sisi in Genf erstochen.

Besondere Beziehung

Nadja Keller verkörpert beim Rakoczy-Fest die historische Figur „Elisabeth, Kaiserin von Österreich“ und zeigte sich am Premiere-Abend im rauschenden Festkleid – für viele Sisi-Fans ein begehrtes „Selfie-Motiv“. Im Film ist von der mondänen Umgebung des europäischen Hochadels nichts zu sehen. Vielmehr zeigt der Film „Sisi & Ich“ episodenhaft die besondere Beziehung von Hofdame Irma Gräfin von Stáray und Elisabeth.

Beginnend auf der griechischen Insel Korfu gewährt das Werk einen intensiven Einblick in die Seelenwelt dieser beiden Frauen – großartig gespielt von Susanne Wolff als Sisi und Sandra Hüller als Hofdame. Gekonnt verbindet der Film historische und autobiographische Elemente mit zeitgenössischen Aspekten, setzt Kontrapunkte mit moderner Musik und schwelgt in wunderbaren Landschaftsaufnahmen.

Düstere Träume

Im Mittelpunkt aber stehen die expressiv lebende Monarchin, die sowohl Menschen anzieht wie auch vor dem Kopf stößt und einen selbstzerstörerischen Lebenswandel führt, und ihre Hofdame, die in ihrer Liebe die düsteren Träume der Angebeteten aufnimmt - und wahrwerden lässt? Interpretationsfähig bleibt so der Schluss des Films, der auf der Genfer Strandpromenade mit dem Attentat auf die Kaiserin endet.

 

 
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