Begeisterung und Stolz begleiteten das letzten April-Wochenende im Stadtteil. Das neue Feuerwehrhaus wurde seiner Bestimmung übergeben, genug Grund zum Feiern. Denn es ist fast ein Menschenleben her, dass die Oberthaler Floriansjünger einen solchen Anlass bejubeln konnten.
Das alte, 1952 erbaute Gebäude vor der Spenglerei Georg Brust genügte schon lange nicht mehr den Bedürfnissen einer heutigen Ortsfeuerwehr.
Das kleine, unscheinbare Häuschen konnte gerade noch das Fahrzeug aufnehmen. Beim Rangieren kratzen manchmal die Außenspiegeln an den Mauern. Geschweige denn, dass es einen Lagerraum für Utensilien oder Umkleideräume gab.
Ganz anders die Verhältnisse im Neubau am oberen Ende des Festplatzes, der über eine ausreichende Fahrzeughalle, Umkleideräume und Toiletten für Frauen und Männer sowie ein Kommandantenbüro verfügt.
Im Untergeschoss befinden sich ein großer, heller Seminarraum, ein Lager und ein Technikraum. Die Nutzfläche beträgt 355 Quadratmeter auf zwei Ebenen. Hier lässt es sich effizient arbeiten, planen und trainieren.
Kirchenparade und Segnung des Neubaus
Begonnen hatte der Festtag mit einer Kirchenparade, in die sich zahlreiche Feuerwehr- und Fahnenabordnungen aus der Umgebung einreihten. Die Obererthaler Musikanten sorgten für den musikalischen Rahmen. Auf dem Vorplatz des Gerätehauses erfolgte im Rahmen einer Andacht die Segnung des Neubaus durch Stadtpfarrer Thomas Eschenbacher und Diakon Manfred Müller .
„Wer anderen hilft und sich selbst dabei in Gefahr bringt, dem wird auch Gott helfen. Die Leidenschaft zu helfen braucht aber eine Erdung, die sie in Form der Kameradinnen und Kameraden hat“, so Pfarrer Eschenbacher.
Als Gastgeschenk hatten die kirchlichen Repräsentanten ein Kruzifix mitgebracht, das sie der Obererthaler Wehr übergaben. Die Fürbitten trugen Jungen aus der Jugendfeuerwehr vor.
Im Festzelt hieß der Obererthaler Kommandant Simon Sitzmann die Gäste willkommen. Er skizzierte den Ablauf der Projektarbeiten mit der Feststellung, dass das Alt-Gebäude nicht mehr geeignet und zeitgemäß war.
Einige Arbeiten stehen noch an, so die Beschilderung an der Straße und ein Vordach für das neue Haus. Der Dank des Kommandanten galt dem Bürgermeister nebst Stadtrat sowie Stadtbaumeister Detlef Mohr, Ortssprecher Michael Schneider und seinen Vorstandskollegen.
Gesamtkosten 1,6 Millionen Euro
Bürgermeister Warmuth stellte in seinem Grußwort fest: „Stadt und Bürger haben viel bezahlt bei dieser Maßnahme. Doch wenn es um Menschenleben geht ist kein Preis zu hoch“.
Die Gesamtkosten summieren sich auf rund 1,6 Millionen Euro. Das war mehr als veranschlagt, bedingt durch gestiegene Baukosten und Zusatzleistungen zum Beispiel für den Straßenbau. Zuschüsse zur Pflichtaufgabe der Kommune kamen von der KfW und der Regierung von Unterfranken .
Im Anschluss nannte stellvertretender Landrat Gotthard Schlereth die Zusammenarbeit der Wehren „hervorragend“. Dies sei das „A und O“ in den Allianz-Gemeinden.
Bei einer Führung mit Kommandant Sitzmann konnten sich die Besucher über das „Innenleben“ des neuen Gerätehauses informieren, das die Wehrler mit Architekt Thomas Ruser und Stadtbaumeister Mohr abgesprochen hatten.
Nachmittags gab es ein Kinderprogramm, und abends richteten die Wehrler noch den Maibaum auf.
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