Mit einer Kampfabstimmung von 6:6 Stimmen lehnte es der Marktgemeinderat ab, den Umfang des geplanten Baugebietes „Neuländer Weg“ auf den Entwurf vom September 2022 zu reduzieren. Nun soll es so groß bleiben, wie ursprünglich geplant. Bis aber dort auf einem der 43 Bauplätze gebaut werden kann, wird es noch dauern, denn nun müssen zunächst artenschutzrechtlich notwendige Ersatzmaßnahmen geschaffen werden.
Diejenigen, die dagegen gestimmt hätten, müssten nun verantworten, dass Bauwillige in den nächsten Jahren keine Möglichkeit zum Bauen hätten, ärgerte sich Bürgermeister Peter Bergel. Die zeitliche Verzögerung müsse man in Kauf nehmen.
Zum vierten Mal abgestimmt
Elmar Hofmann deutete an, dass sich der Markt Euerdorf mit der Ablehnung der Reduzierung im Rahmen des Gesetzes bewege und Christian Baumann brachte ein, dass man jetzt bereits zum vierten Mal darüber abgestimmt habe. Man hätte ja vielleicht noch drei oder vier Baugrundstücke dazubekommen können, stimmte auch Michael Röder gegen diese spezielle Variante. „Es ist entschieden, mit den Konsequenzen müssen wir jetzt leben“, so Bergel abschließend.
Gewerbegebiet
Die Träger öffentlicher Belange hätten sich im Großen und Ganzen mit der Änderung des Flächennutzungs- und des Bebauungsplanes „Gewerbegebiet Satzinger“ einverstanden gezeigt und zugestimmt, informierte Klaus Neisser vom gleichnamigen Planungsbüro. Lediglich auf eventuelle Bodendenkmale und auf Leitungen sei zu achten, und auf den Brandschutz wurde hingewiesen. Naturschutzrechtlich gab es keine Bedenken und so stimmte das Gremium den Billigungs- und Auslegungsbeschlüssen einstimmig zu.
Bürgermeister Peter Bergel informierte den Rat über den Vereinbarungsentwurf zum Radweg Euerdorf – Bad Kissingen. Eine Grundstücksverhandlung stehe noch aus, die Gesamtkosten bezifferte Bergel auf rund 4,3 Millionen Euro. Bei einer Gegenstimme sprach man sich für die Vereinbarung in der vorliegenden Fassung aus. Wenn wir auf einen straßenbegleitenden Weg bestanden hätten, wären uns die Kosten für Grunderwerb oder auch für den Winterdienst erspart geblieben, sprach sich Hofmann dagegen aus.
Halteverbot auf der Gehwegseite
Da durch Besucher des Saaleufers oder auch durch Kanufahrer beide Straßenseiten beparkt würden, sei teilweise die notwendige Restdurchfahrtsbreite nicht mehr gegeben. Der Marktgemeinderat beschloss deshalb ein absolutes Halteverbot in Höhe des Saalestrandes auf der Gehwegseite. Außerdem wurde eine Platzordnung für den Bereich Saalestrand einstimmig erlassen. Nach dieser sind Hunde anzuleinen und deren Hinterlassenschaften zu entsorgen, Enten und Gänse füttern sowie offenes Feuer und das Befahren mit Kraftfahrzeugen verboten.
Straße erhielt Namen
Die neu gebaute Straße im Gewerbegebiet Euerdorf wurde als Ortsstraße gewidmet. Für den vorgeschlagenen Namen „Auraer Straße“ gab es keine Mehrheit. Schon im gegenüberliegenden Gebiet habe man sich auf den alten Flurnamen „Siebenäcker“ geeinigt, und so schlug Michael Fell vor, auch hier den alten Flurnamen „Bodes“ herzunehmen. So erhielt die 138 Meter lange Straße den Namen „Im Bodes“.
Das Kommunalunternehmen des Landkreises Bad Kissingen beantragte den Neubau einer Fahrzeughalle. Wie sie sich die Begrünung vorstellen, war hier nicht ersichtlich und soll nachgereicht werden. Jeder Landwirt bekomme hier Auflagen und die Genehmigungsbehörde selbst vergesse den Grünordnungsplan, monierte das Gremium.
Einer Überschreitung der Baugrenze um fünf Meter beim Bau eines Bürogebäudes im Gewerbegebiet Siebenäcker stimmte der Rat nicht zu. Außerdem laufe eine Hochwasserlinie HQ100 durch das Gebäude. Nichts einzuwenden hatte man gegen die Errichtung einer PV-Anlage in der Kissinger Straße. In der heutigen Zeit müsse man gerade für diese Anlagen von der Gestaltungssatzung abweichen, so Bergel.
Planungsfehler beim Tretbecken
Vom Gericht anerkannt wurden die Planungsfehler beim Bau des Tretbeckens, der Vergleich sieht eine Zahlung in Höhe von 30.000 Euro an den Markt Euerdorf vor. Lobend erwähnte der Bürgermeister den neu entstandenen Vorgarten des JuZ und bedankte sich bei den Jugendlichen und allen weiteren Helfern. Der Markt Euerdorf sei außerdem auf der Suche nach einer/einem Seniorenbeauftragten, so Bergel.
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