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BAD KISSINGEN
Im Bratwurstglöckle kocht jetzt Swen Kuttig
rp
 |  aktualisiert: 02.09.2012 15:05 Uhr

Es zieht wieder Leben ein in die Grabengasse: Das Bratwurstglöckle, seit 1890 im damals gebauten Gebäude in der Altstadt von Bad Kissingen etabliert, beendet seinen mehrmonatigen Dornröschenschlaf. Am 12. September eröffnet Swen Kuttig das malerische Traditionslokal neu.

Kuttig ist sei 20 Jahren mit Bad Kissingen verbunden. 1992 kam er aus dem sächsischen Löbau in die Kurstadt, um im Hotel Sonnenhügel Koch zu lernen. Später stand er dann unter anderem im Landhaus Baunach und im Hotel Steigenberger am Herd, war vier Jahre Küchenchef im Hotel Kunzmann in Bad Bocklet und im Kissinger Altenberg-Hotel, kochte in der Weinstube Schubert und zudem auf Schloss Landsberg in Meiningen (Thüringen) und in einem namhaften Fischrestaurant auf der Nordseeinsel Sylt.

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Klein, aber fein werde seine Speisekarte im Bratwurstglöckle sein, kündigt der 36-Jährige an. Vor allem: Alles soll frisch sein. Deshalb schafft er auch Platz in der Küche und behält nur eine der fünf Tiefkühltruhen, die sein Vorgänger hinterlassen hat. Seine Produkte will er überwiegend aus der Region beziehen – vom Wein aus Ramsthal bis zur Bratwurst aus Steinach und dem Bier vom Kreuzberg. Loslegen wird er in knapp zwei Wochen mit einer Küchenhilfe und zwei Servicekräften.

Das Bratwurstglöckle ist seit 2008 in russischer Hand. Gekauft hatte es damals die MyNastya GmbH, hinter der dem damaligen Geschäftsführer, Vassili Ledin, zufolge Moskauer Investoren standen. Im gleichen Jahr hatte die MyNastya GmbH auch das Hotel Weißes Haus in der Kurhausstraße übernommen.

Unbemerkt von der Öffentlichkeit, haben sich die Verhältnisse mittlerweile jedoch verändert: Alleinige Eigentümerin der beiden Häuser und Geschäftsführerin der MyNastya GmbH ist laut Auskunft von Valentina Zabussov (Weißes Haus) seit nunmehr rund eineinhalb Jahren Luibow Matvienko, die auf den Homepages beider Betriebe noch mit ihrem Mädchennamen Yurshevich vermerkt ist. Kuttig ist eigenen Angaben zufolge Angestellter bei der MyNastya GmbH.

Im altfränkischen Stil eingerichtet

Das im altfränkischen Stil eingerichtete Bratwurtsglöckle ist ein typisches Kind des gründerzeitlichen Geschmacks. Erbaut hat es 1890 ein Wirt namens Valentin Kolb. Dessen Tochter heiratete Josef Derreth, den Leibkoch von König Ludwig II., der die Gastwirtschaft 1909 übernahm, den Dachstuhl umbaute und später auch aufstockte. Die weiteren Wirte waren sein Sohn Carl, dessen Tochter Hanni (verheiratete Kuhn) und die Eheleute Krines.

Im „Glöckle“ trafen sich einst Kissinger Bürger zum Stammtisch, waren aber auch zahlreiche Persönlichkeiten aus der Welt der Bühne, des Films und des Fernsehens zu Gast – unter anderem Rudolf Platte, Johanna von Koczian, Josef Meinrad, Attila Hörbiger, Inge Meysel, Max Greger, Gustav Knuth, Lilo Pulver, Hans Joachim Kulenkampff, Karlheinz Böhm, Horst Tappert, Günter Noris, Walter Giller und Nadja Tiller, Curd Jürgens, Margot Werner und Dagmar Koller.

In der Grabengasse war es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger geworden. Das Bratwurstglöckle hatte Ende vergangenen Jahres geschlossen. Auch den Betreibern des Café Flair zwei Häuser weiter war kein Glück beschieden. Die Stellung gehalten haben Emmanuel Papadopoulos mit seinem Restaurant und die Pfannkuchenstube Schlemmerland im früheren Timbalo.

Ins ehemalige Café Flair ist das Kapitel Gastronomie beendet: Dort eröffnet Christian Wolf, Geschäftsführer der GWK Reisen GmbH, am Montag sein neues Reisebüro. Bisher war er damit im deutlich kleineren Nachbarhaus zuhause gewesen.

 
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Kommentare
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  • lbs
    Hier ist dem Redaktion - Chef Pleier ein kleiner Fehler unterlaufen. Das Timbalo ist schon lange nicht mehr in der Grabengasse, sondern ist in der Spargasse umgezogen.

    Im ehemaligen Timbalo in der Grabengasse ist ein Pfannkuchen Bistro eingezogen, dessen Namen ich allerdings nicht liefern kann. zwinkern zwinkern zwinkern zwinkern grinsen grinsen
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  • ... richtig, das ist falsch und tut mir leid ... weiß ich ja alles ... bessere es im Text aus ... Danke für den Hinweis!
    Roland Pleier

    P.S.: Chef bin ich nicht mehr seit Mai.
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