„Widerstand gegen Großprojekt“ lautete kürzlich eine Schlagzeile in dieser Zeitung. Es ging dabei um das Gewerbegebiet Poppenlauer . Einige Kritiker fürchten, dass es viel zu groß dimensioniert sei und dass die Infrastruktur der Marktgemeinde dadurch völlig überfordert werde. Beim Maßbacher Neujahrsempfang nahm nun Bürgermeister Matthias Klement ( CSU ) dazu Stellung. Zumindest indirekt unterstützte ihn auch Landrat Thomas Bold ( CSU ). Allerdings wurde auch hier nicht der Name des Unternehmens genannt, das hier bauen will.
Logistikunternehmen soll es sein
Welches Logistikunternehmen siedelt sich auf der im Gewerbepark dafür vorgesehenen Fläche von rund 20 Hektar an? Seit geraumer Zeit wird über diese Frage viel spekuliert, eine eindeutige Antwort gab es bisher nicht und auch beim Neujahrsempfang der Marktgemeinde Maßbach hat Bürgermeister Matthias Klement ( CSU ) lediglich angekündigt, dass der Investor bald genannt wird. Mehr war bisher nicht zu erfahren.
Schweigepflicht
Auch auf erneute Nachfrage schweigt sich Matthias Klement über den Namen aus. Wenn eine solche Gewerbeansiedlung entsteht, dann gebe es Vereinbarungen, sagt das Gemeindeoberhaupt. „Je größer die Firma ist, umso schwieriger wird es.“ Es seien Schweigepflichtvereinbarungen getroffen worden, so Matthias Klement . An die halte er sich. Nicht einmal der Marktgemeinderat sei bisher informiert worden.
Zuerst erfahren die Kommunalpolitiker den Namen des Logistikers, dann werde die Öffentlichkeit informiert. Der Bürgermeister geht davon aus, dass es nicht mehr allzu lange dauert, bis der Namen genannt wird.
So viel verrät Matthias Klement aber dann doch: „Die Firma, die immer genannt wird, ist es nicht.“ Auf konkrete Nachfrage bestätigt er, dass es nicht die Firma Amazon sein wird, auch Ikea (der Namen kam auch auf) sei nicht der Investor, ebenso nicht Otto.
Dieses Jahr noch der Spatenstich
Wenn niemand etwas weiß, könnten die Einwohner dann nicht auch spekulieren, dass auf dem riesigen Areal eine Tierkörperbeseitigungsanlage entsteht? Matthias Klement verneint deutlich. Die Pläne seien entsprechend angepasst. „Gewisse Dinge, die wir nicht haben wollen, sind natürlich ausgeschlossen“, betont er.
Lange aber wird es nicht mehr dauern, bis der Namen genannt wird. Matthias Klement geht sogar davon aus, dass in diesem Jahr noch der Spatenstich für das Vorhaben des bisher ungenannten Investors stattfinden wird.
Kreisverkehr umstritten
Der Bürgermeister erläuterte allerdings beim Neujahrsempfang, dass das Hammelburger Bauunternehmen Bindrum im letzten Jahr die Erschließungsarbeiten getätigt habe. Zuletzt sei die Straße asphaltiert worden. Nun stehen noch der Bau des Regenrückhaltebeckens und danach die Errichtung eines Kreisverkehrs an. Matthias Klement schränkte aber ein: „Wenn wir den Kreisverkehr überhaupt brauchen“. Dieser ist bei den Kritikern, wie schon gemeldet, sehr umstritten. Der Flächennutzungsplan und der Bebauungsplan würden aktuell geändert und die zweite Auslegung mit Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gestartet.
Ausgleichsflächen notwendig
„Insgesamt mussten etwa 15 Hektar Ausgleichsfläche gefunden werden“, erläutert der Bürgermeister. Und weiter: „Von der Regierung von Unterfranken wurde der Bebauungsplan mit seinen Festsetzungen im Bereich Naturschutz, Flächenverbrauch, Energie oder Wasserversickerung als zukunftsweisend oder gar als ein Pilotprojekt in Unterfranken bezeichnet.“ Das Hammelburger Bauunternehmen behielt die Fläche nicht sonderlich lange, sondern verkaufte die Maßbach-Entwicklungs-GmbH weiter an die amerikanische Entwicklungsgesellschaft Scannell mit Büros in mehreren europäischen Staaten.
Ikea ist es nicht
Klement hofft, dass er dieses Jahr die ersten Firmen nennen kann, die sich hier ansiedeln wollen. Immer wieder wird Ikea genannt, aber nie offiziell bestätigt oder dementiert. Er betonte ausdrücklich „nach den Unstimmigkeiten zuletzt kann ich sagen, dass über den neuen Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan gewährleistet ist, dass den bestehenden ortsansässigen Betrieben keinerlei Einschränkungen entstehen. Auch der Kreisverkehr wird so konzipiert, dass ihn Fahrzeuge aller Art passieren können“.
Arbeitsplätze entscheidend wichtig
Auch Landrat Thomas Bold ging auf das Thema ein, wenn auch etwas indirekter: Damit junge Leute am Ort blieben und andere hier in die Region kommen könnten, sei es entscheidend wichtig, dass Arbeitsplätze geschaffen würden. Schließlich stehe die Region im Wettbewerb mit anderen. Diese Chance hätte ich nicht ohne die Entscheidung für die A 71 gegeben. „Ohne neue Arbeitsplätze geht es nicht. Es ist besser, wir holen junge Menschen zu uns“, sagte er.
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