Es begann mit einem Handschlag zwischen Willi Hahn und Hubert Schneider und endete mit einem Handschlag zwischen Theo Hahn und Hubert Schneider. Dazwischen liegen etwas mehr als 48 Jahre. Am 1. August 1973 begann der gebürtige Modloser Schneider seine Lehre als Maurer im Schmidthof : "Ich wollte an der frischen Luft arbeiten, mir ein Haus bauen und auf keinen Fall im Büro sitzen!" All das ist ihm gelungen. Jetzt am 1. Oktober ging Schneider in Rente.
Für Unternehmer Theo Hahn, der das Baugeschäft von seinem Vater Willi und seinem Großvater Theobald übernahm, sind Mitarbeiter wie Schneider ein Glücksgriff: "Er hat seinen Beruf von der Pike auf gelernt, sein Fachwissen, sein Sachverstand und vor allem seine Sozialkompetenz und seine Teamfähigkeit waren tragende Säulen in unserer Firma."
Hubert Schneider, der seit den 1980er Jahren in Schönderling verheiratet ist, hat alle Veränderungen eines halben Jahrhunderts und drei Chef-Generationen miterlebt. Die Firma Hahn aus Zeitlofs, genauer gesagt, vom Schmidthof , ist seit über 200 Jahren und bereits in der siebten Generation tätig. Alles, was später aus der Erde ragt, wird gebaut: Wohnhäuser, An- und Umbauten, Gewerbe- und Industriegebäude, mittlerweile auch aufwändige Außenanlagen.
Arbeitserleichterung
Während man früher stolz war auf Förderbänder, die die Arbeit erleichterten, erleichtern heute Kräne und hochwertige Baumaschinen die körperlich anstrengenden Tätigkeiten. "Mein erster Arbeitseinsatz war in Brückenau", erinnert sich der zweifache Familienvater. Heute sei vieles anders. Dennoch, bereut hat er seine Berufswahl nie.
Als einer der Besten schloss er damals seine Ausbildung ab, er wurde Polier und hat unzählig viele Baustellen hauptverantwortlich geleitet. Er mauert gerne, vor allem Sandsteinmauern sind seine Leidenschaft. Doch auch das Betonieren macht ihm Freude .
"Wichtig ist es, sich seine Kräfte gut einzuteilen", legen Hahn und Schneider großen Wert auf gute Arbeitsschutzmaßnahmen. Nicht immer sei das Handwerk mit "Knochenarbeit" verbunden. Der Unternehmer legt großen Wert auf die Gesundheit seiner Mitarbeiter .
Und auch Schneider war und ist seine Gesundheit wichtig. Mit regelmäßigen Saunabesuchen hält er sich seit vielen Jahren fit. "Man darf auch nicht bei den ersten Sonnenstrahlen schon das Sweatshirt ausziehen", sagt er.
"Der Beruf hat sich sehr gewandelt, auch vor dem Handwerk macht die Digitalisierung nicht halt", sagt Theo Hahn. Vielseitig seien seine Tätigkeiten immer gewesen, merkt Schneider an. "Man lernt soviel, was man auch im privaten Bereich umsetzen kann", sagt Schneider und er verstehe manchmal nicht, dass der Handwerksberuf nicht immer wertgeschätzt werde.
Eine seiner letzten Objekte war der Wohnhausneubau der Juniorchefin: "Keine Frage, da musste Hubert ran", sagt Hahn augenzwinkernd. Er bedauert das Ausscheiden seines zuverlässigen Mitarbeiters , gönnt ihm jedoch auch die Zeit, die nun vor ihm liegt. "Ich muss nicht mehr so früh aufstehen", sagt Schneider lächelnd , er habe mehr Zeit zum Fahrradfahren mit seiner Frau Elke und für seinen Garten.