Die Schäfer-Gruppe aus Nüdlingen mit ihren beiden Firmen Schäfer Fertighaus GmbH & Co. KG und Holzbau Schäfer GmbH & Co. KG stellte dieser Tage Insolvenzantrag. Das Amtsgericht Schweinfurt ordnete daraufhin am 21. September die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der beiden Gesellschaften an, heißt es in einer Pressemitteilung der Pluta Rechtsanwalts GmbH (Würzburg).
Die beiden vorläufigen Insolvenzverwalter Peter Roeger (zuständig für Holzbau Schäfer) und Christoph Wagner (Schäfer Fertighaus) seien im Austausch mit der Agentur für Arbeit (Schweinfurt), um eine Insolvenzgeld-Vorfinanzierung in die Wege zu leiten. Die Gehälter der rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien über das Insolvenzgeld gesichert, heißt es vonseiten der beiden Rechtsanwälte.
Herausforderungen in der Baubranche
Grund für die Antragstellung der Schäfer-Gruppe seien Liquiditätsschwierigkeiten, unter anderem begründet durch die allgemeine Marktentwicklung. Rechtsanwalt Roeger: "Die Unternehmen der Bau- und Immobilienbranche stehen derzeit vor zahlreichen Herausforderungen. Steigende Zinsen und Kosten sowie zeitliche Verschiebungen von Projekten belasten die Umsatz- und Kostenplanungen."
Nach Angaben von Rechtsanwalt Wagner seien die beiden Schäfer-Unternehmen in der Branche für hochwertige Arbeiten bekannt. "Die Mitarbeiter halten zum Unternehmen und sind motiviert. Das sind gute Voraussetzungen", so die Mitteilung weiter. In den kommenden Tagen würden die Kunden, Partner und Lieferanten informiert.
Analyse der 120 Bauvorhaben braucht Zeit
Der Geschäftsbetrieb der Gruppe werde uneingeschränkt fortgeführt. Die beiden vorläufigen Insolvenzverwalter wollen alle Projekte der Firmen analysieren. Ziel sei es, die Ausführung der bestehenden Aufträge im Interesse der Kunden zu ermöglichen.
In Summe geht es, nach Angaben der beiden Rechtsanwälte, um rund 120 Bauvorhaben der Schäfer-Gruppe. Weil die Analyse dieser Projekte Zeit beansprucht, sollten Kunden und Lieferanten aktuell von telefonischen Anfragen absehen, da derzeit noch keine verlässlichen Aussagen möglich seien, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Bis voraussichtlich Ende nächster Woche soll dann, laut Pluta, an alle ein ausführliches Rundschreiben gehen.
Gespräche mit Investoren
Zudem sollen in den kommenden Wochen Gespräche mit interessierten Investoren aufgenommen werden, heißt es weiter. Ziel sei es, eine langfristige Lösung für die Schäfer-Gruppe zu erzielen. Die beiden Sanierungsexperten wollen aufgrund der Unternehmensstruktur in den vorläufigen Insolvenzverwaltungen eng zusammenarbeiten.
Die Geschäftsführung der Schäfer-Gruppe war auf Anfrage dieser Redaktion hin leider nicht zu erreichen.