Hans-Joachim Hofstetter ist für die FDP Direktkandidat im Stimmkreis 603. Er hat sich ein besonderes Versprechen für seine Wähler ausgedacht.
Der Wahlkampf hat für Hans-Joachim Hofstetter etwas später begonnen. Notfalldienste und die bayerische Schachmeisterschaft in Bad Kissingen hatten Vorrang bei dem Augenarzt. Der 60-Jährige tritt als Direktkandidat für die Freien Demokraten im Stimmkreis 603 zur Landtagswahl an.
Der zweite Kandidaten-Anlauf in diesem Oktober soll besser ausfallen als der erste 2013. Da hatte der gebürtige Rhöner – er wuchs in Hausen bei Fladungen auf – nur 3,2 Prozent der Stimmen für sich gewinnen können.
Kernkompetenz Gesundheitspolitik
Diese Mal will er punkten mit seiner Kernkompetenz. Das ist die Gesundheitspolitik. Beim Thema Organspende steht er für die Widerspruchslösung: „Der Staat bestimmt, aber jeder hat das Recht zu widersprechen!“ Das Thema sei seiner Meinung nach viel zu wichtig für Parteipolitik. „Ich würde dies ohne Fraktionszwang diskutieren wollen.“
Seiner Meinung nach sei das derzeit herrschende Gesundheitssystem krank. „Es gibt nicht zu wenig Ärzte, sondern zu viele Patienten und zu viele Medikamente“, erklärt Hofstetter. Man müsse vom Selbstbedienungsladen – ob das Ärzte oder Patienten sind – wegkommen, ihm schwebe ein einfaches System wie in Frankreich vor: „ein Sachleistungsprinzip, das vom Gesetz vorgeschrieben wird!“
Weltoffenheit in Gefahr
Ein großes Anliegen ist dem Schachspieler und Tischtennis-Fan auch die Weltoffenheit in Deutschland und Europa. Das Erstarken nationalistischer Gruppierungen in Schweden, Frankreich oder Ungarn sieht er als große Gefahr für die Demokratie an. „Was wird die Welt in 50 Jahren über uns Deutsche sagen, die wir jetzt in dieser Zeit leben?“, fragt er sich. Und verweist auf das schlechte Management der Flüchtlingskrise. „Die Angst der Bürger kommt daher, weil keiner weiß: welcher Flüchtling ist wo und was hat er vor. Das ist genau das, was die AfD so stark macht.“
Eine vernünftige Politik könne es sich für Deutschland nicht leisten, dass Asylbewerber, die einen Beruf oder Interesse an einer Ausbildung haben, abgeschoben werden, sagt Hofstetter. 2015 hat er beim ersten Helferkreis für Geflüchtete mitgearbeitet in der Stadt Bad Kissingen. Dort sitzt er seit 2014 im Stadtrat.
Versprechen: 50-plus-1-Spende
Auch seine Verantwortung im Stadtrat sieht er nicht parteipolitisch. Er will Dinge konkret für die Region umsetzen und Teil davon sein. Teilen ist auch ein Versprechen, das er seinen Wählern gibt. „Sollte ich in den Landtag kommen, zählt für mich das Projekt 50 plus 1.“ Er werde jeden Monat 50 Prozent und einen Euro der Abgeordnetenentschädigung für Sport und Vereine spenden. „Denn als MdL hat man keinen Vollzeitjob, da kann man auch noch anderen Verpflichtungen nachgehen.“