Waldfenster
Hoffest mit den Alpakas
Seit acht Jahren bestimmen die aus Südamerika stammenden Kamele den Alltag der Familie Wehner in Waldfenster.
Seltsame Laute dringen aus dem Stall. Sie hören sich an wie eine Mischung aus Faschingströte und Kinderweinen. Mal klingen sie lauter, dann wieder leiser. "So kommunizieren die Alpakas miteinander", sagt Sonja Wehner. Sie hält eine Babyflasche in der Hand und füttert damit ein flauschiges Jungtier mit großen braunen Kulleraugen. "Das ist Jada, unser Sorgenkind", fügt die 37-Jährige hinzu und krault die Genannte sanft hinter den Ohren.
Das Mini-Alpaka ist erst fünf Wochen alt und wurde von seiner Mutter nicht angenommen. Deshalb zieht es Sonja Wehner von Hand auf.
Alle vier Stunden braucht Jada Nahrung aus der Flasche, eine Mischung aus homogenisierter Milch, Naturjoghurt und Honig. Dem Tier scheint es zu schmecken, denn innerhalb kürzester Zeit hat es den Inhalt der Flasche verputzt.
Sonja Wehner quittiert es mit einem Lächeln.
Schließlich sind Jada und ihre wolligen Mitbewohner, die eigentlich in Südamerika in Chile und Peru beheimatet sind, nicht einfach nur Tiere. "Es sind alles meine Kinder", sagt sie und lacht. Schließlich weiß sie, dass das verrückt klingt. Aber Sonja Wehner steht dazu. Denn die Alpakas sind ihre große Leidenschaft, die inzwischen auch ihr Mann Friedhard, der 19-jährige Sohn Sandro und Tochter Maike, die 16 Jahre alt ist, teilen.
Ein Blick vor etwa acht Jahren hat genügt, um die Begeisterung für diese Kamelart zu entfachen. Damals besuchte Sonja Wehner mit ihrer Familie während des Urlaubs am Bodensee einen Alpaka-Hof mit Streichelzoo und verliebte sich regelrecht. "Obwohl eines Sandro sogar angespetzt hat", erinnert sie sich. In den darauffolgenden Wochen sammelte das Paar Informationen und recherchierte, wie die Haltung auf dem Anwesen in der Waldfensterer Schlingenstraße möglich ist. Scheune und Stallungen waren vorhanden. "Wir hatten früher Schafe und Schweine, mein Vater hatte sogar noch Kühe", erzählt Sonjas Mann Friedhard. Auch für ausreichend Nahrung konnte er sorgen. Schließlich gehören der Familie einige Wiesen rund um Waldfenster, auf denen ausreichend Gras wächst, das sich zu Heu verarbeiten lässt. Fehlten bloß noch die passenden Tiere.
Nach mehreren Anläufen wurden auch die gefunden - Sancho und Matcho, zwei Alapaka-Jungen. Letzterer ist noch heute, acht Jahre nach dem Kauf, auf dem Hof der Familie. Der Wallach fungiert wegen seiner sozialen Art als sogenanntes Beistelltier, wenn beispielsweise Mutter- und Jungtiere getrennt werden. "Und er darf hier auf dem Hof bleiben bis zum Schluss", versichert Sonja Wehner.
Matcho hingegen hat die Familie nach etwa sechs Monaten, als er geschlechtsreif wurde, verkauft, dafür aber eine Stute angeschafft. So ging das immer weiter: Tiere kamen und gingen, manche starben auch.
Heute leben rund 20 Alpakas auf dem Hof der Familie, etliche davon sind aus eigener Zucht.
"Wir haben in den vergangenen acht Jahren insgesamt 40 Alpaka-Fohlen nachgezogen", erzählt Friedhard, der hauptberuflich als Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Bad Brückenau tätig ist. Der Großteil davon wurde verkauft
"Die Nachfrage ist groß", sagt Sonja Wehner, auch bei ihr auf dem Hof und auf der Alpaka-Ranch am Ortseingang Waldfensters. Regelmäßig hat sie Besucher vor Ort, veranstaltet Kindergeburtstage oder betreut Betriebsausflüge oder wie letzte Woche eine Gruppe Kinder vom Ferienprogramm der Gemeinde Wartmannsroth. Parallel dazu verkauft sie Wollartikel auf den Märkten in der Region. Schließlich lässt sie inzwischen die hochwertige Wolle der Alpakas, die zwei Mal im Jahr geschoren werden, zu Garn oder Vlies verarbeiten. "Meine Strickerin macht dann Socken, Mützen, Schals oder Ponchos daraus", fügt sie hinzu.
Auch Sorgenkind Jada hat bereits einen neuen Besitzer, wird in wenigen Wochen den Hof verlassen. Das flauschig-braune Jungtier ist inzwischen zur Herde zurückgekehrt und hat in den Kanon der seltsamen Laute eingestimmt. Sonja Wehner indes steht am Gatter und beobachtet die Tiere noch eine Weile. Manch eines holt sich noch schnell ein paar Streicheleinheiten ab. Dann klingelt ihr Telefon. Der Nachbar ist dran und verspricht einen Kühlschrank. "Den brauchen wir am Wochenende für unser Hoffest", erklärt sie. Es ist bereits das Dritte in Folge, die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren.
Feier Das Hoffest bei den Rhön Alpakas im Anwesen Schlingenstraße 3 in Waldfenster findet am Samstag, 27. August, von 16 bis 22 Uhr statt, ab 20 Uhr ist die Cocktailbar geöffnet. Am Sonntag, 28. August, geht das Fest von 10 bis 22 Uhr weiter, ab 10 Uhr gibt es Weißwurstfrühstück, ab 13 Uhr Kamelreiten. Weiter geplant sind Wollverarbeitung in Handarbeit, eine Oldtimertraktoren-Ausstellung und Vorführung eines Kunstschmiedes.
Alle vier Stunden braucht Jada Nahrung aus der Flasche, eine Mischung aus homogenisierter Milch, Naturjoghurt und Honig. Dem Tier scheint es zu schmecken, denn innerhalb kürzester Zeit hat es den Inhalt der Flasche verputzt.
"Alles meine Kinder"
Sonja Wehner quittiert es mit einem Lächeln.
Schließlich sind Jada und ihre wolligen Mitbewohner, die eigentlich in Südamerika in Chile und Peru beheimatet sind, nicht einfach nur Tiere. "Es sind alles meine Kinder", sagt sie und lacht. Schließlich weiß sie, dass das verrückt klingt. Aber Sonja Wehner steht dazu. Denn die Alpakas sind ihre große Leidenschaft, die inzwischen auch ihr Mann Friedhard, der 19-jährige Sohn Sandro und Tochter Maike, die 16 Jahre alt ist, teilen.Ein Blick vor etwa acht Jahren hat genügt, um die Begeisterung für diese Kamelart zu entfachen. Damals besuchte Sonja Wehner mit ihrer Familie während des Urlaubs am Bodensee einen Alpaka-Hof mit Streichelzoo und verliebte sich regelrecht. "Obwohl eines Sandro sogar angespetzt hat", erinnert sie sich. In den darauffolgenden Wochen sammelte das Paar Informationen und recherchierte, wie die Haltung auf dem Anwesen in der Waldfensterer Schlingenstraße möglich ist. Scheune und Stallungen waren vorhanden. "Wir hatten früher Schafe und Schweine, mein Vater hatte sogar noch Kühe", erzählt Sonjas Mann Friedhard. Auch für ausreichend Nahrung konnte er sorgen. Schließlich gehören der Familie einige Wiesen rund um Waldfenster, auf denen ausreichend Gras wächst, das sich zu Heu verarbeiten lässt. Fehlten bloß noch die passenden Tiere.
Jungtiere aufgezogen
Nach mehreren Anläufen wurden auch die gefunden - Sancho und Matcho, zwei Alapaka-Jungen. Letzterer ist noch heute, acht Jahre nach dem Kauf, auf dem Hof der Familie. Der Wallach fungiert wegen seiner sozialen Art als sogenanntes Beistelltier, wenn beispielsweise Mutter- und Jungtiere getrennt werden. "Und er darf hier auf dem Hof bleiben bis zum Schluss", versichert Sonja Wehner.
Matcho hingegen hat die Familie nach etwa sechs Monaten, als er geschlechtsreif wurde, verkauft, dafür aber eine Stute angeschafft. So ging das immer weiter: Tiere kamen und gingen, manche starben auch.
Eigene Zucht
Heute leben rund 20 Alpakas auf dem Hof der Familie, etliche davon sind aus eigener Zucht.
"Wir haben in den vergangenen acht Jahren insgesamt 40 Alpaka-Fohlen nachgezogen", erzählt Friedhard, der hauptberuflich als Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Bad Brückenau tätig ist. Der Großteil davon wurde verkauft"Die Nachfrage ist groß", sagt Sonja Wehner, auch bei ihr auf dem Hof und auf der Alpaka-Ranch am Ortseingang Waldfensters. Regelmäßig hat sie Besucher vor Ort, veranstaltet Kindergeburtstage oder betreut Betriebsausflüge oder wie letzte Woche eine Gruppe Kinder vom Ferienprogramm der Gemeinde Wartmannsroth. Parallel dazu verkauft sie Wollartikel auf den Märkten in der Region. Schließlich lässt sie inzwischen die hochwertige Wolle der Alpakas, die zwei Mal im Jahr geschoren werden, zu Garn oder Vlies verarbeiten. "Meine Strickerin macht dann Socken, Mützen, Schals oder Ponchos daraus", fügt sie hinzu.
Auch Sorgenkind Jada hat bereits einen neuen Besitzer, wird in wenigen Wochen den Hof verlassen. Das flauschig-braune Jungtier ist inzwischen zur Herde zurückgekehrt und hat in den Kanon der seltsamen Laute eingestimmt. Sonja Wehner indes steht am Gatter und beobachtet die Tiere noch eine Weile. Manch eines holt sich noch schnell ein paar Streicheleinheiten ab. Dann klingelt ihr Telefon. Der Nachbar ist dran und verspricht einen Kühlschrank. "Den brauchen wir am Wochenende für unser Hoffest", erklärt sie. Es ist bereits das Dritte in Folge, die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren.
Feier Das Hoffest bei den Rhön Alpakas im Anwesen Schlingenstraße 3 in Waldfenster findet am Samstag, 27. August, von 16 bis 22 Uhr statt, ab 20 Uhr ist die Cocktailbar geöffnet. Am Sonntag, 28. August, geht das Fest von 10 bis 22 Uhr weiter, ab 10 Uhr gibt es Weißwurstfrühstück, ab 13 Uhr Kamelreiten. Weiter geplant sind Wollverarbeitung in Handarbeit, eine Oldtimertraktoren-Ausstellung und Vorführung eines Kunstschmiedes.
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