Das „ab geht die Lutzi“-Festival bot in diesem Jahr nicht nur jede Menge Musik. Das Publikum hatte auch Gelegenheit, sich weiterzubilden. Die Macher des fränkischen Kult-Festivals haben ihr Angebot für die Region weiter ausgebaut. Auf der neu eingerichteten Waldbühne am Rande des Campinggeländes wurde ein ruhiger Raum geschaffen, der Platz für wichtige Themen schuf. Eingeladen waren unter anderem Sozialpädagoge Bastian Drumm („Kein Bock auf Nazis “) und Zoologin Lisa Graskamp vom Naturerlebniszentrum Rhön (NEZ).
Erstmals war das beliebte „ab geht die Lutzi“-Festival gleich an zwei Tagen restlos ausverkauft. Und die rund 12.000 Besucher ind Besucherinnen konnten an diesem letzten Juni-Wochenende viel erleben. Die gut 600 Helfer sorgten dafür, dass 44 Künstler auftreten und fast 80 Programmpunkte reibungslos über die Bühne gehen konnten. Zu den Highlights des Festivals gehörten aber nicht nur musikalische Größen wie Bosse oder Mando Diao , sondern auch das Drumherum. „Unser Workshop- und Vortragsangebot für alle Gäste sowie das gesamte Rahmenprogramm wurden unglaublich gut angenommen“, resümiert Festivalchef Christian Stahl.
Bastian Drumm , der „Hans-Frankenthal-Preisträger 2023“, nutzte die Gelegenheit, um mit den Festivalgästen über die Rechte Szene im Wandel zu sprechen. In seinem bewegenden Vortrag, der immer wieder von spannenden Publikumsfragen begleitet wurde, veranschaulichte er Musik, Codes und den Lifestyle der rechten Szene. Seine eindringliche Botschaft: Heute gilt es, genau hinzusehen und zu hören. Denn sie tragen hippe Klamotten, hören Rap-Musik und sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Für den 41-Jährigen ist klar: Nazis sind heute wesentlich schwieriger zu erkennen als vor ein paar Jahren. Aber: Ihre menschenverachtende Ideologie bleibt gleich. Nicole Oppelt