Zum fünften Mal finden dieses Wochenende die Höörder Highlandgames in Haard statt. Am Samstag, 22. Juni 2024, heißt es wieder Hose aus, Schottenrock an und ab aufs Feld. Um 14 Uhr startet der Wettkampf der Clans – wie die Teams hier heißen – am Sportplatz in Haard .
Federführend bei der Austragung der Highlandgames ist wieder Frank Krakofsky von der SpVgg Haard . Mit Essen, Getränken und Whiskeybar ist für das leibliche Wohl gesorgt. Für das musikalisch passende Rahmenprogramm sorgt die "Drum & Pipe Band Targe of Gordon".
14 Uhr Einmarsch der Clans
Zusammen mit der Band findet zu Beginn um 14 Uhr auch der Einmarsch der Clans – also der Teams – statt. Dann beginnen die Wettkämpfe. Zwölf Disziplinen stehen auf dem Plan. Oft sind Steine oder Baumstämme mit eingezogen. So müssen die Teammitglieder einen Slalom mit aufgeladenem Baumstamm absolvieren oder einzeln einen Stamm ziehen, ihn werfen, oder einen größeren Stamm zum Überschlag bringen.
Steine von klein bis groß finden sich in den Disziplinen Stone of Manhood (Stein der Männlichkeit) oder Steinstoßen. "Die haben wir alle selbst gesammelt", lässt Krakofsky hinter die Kulissen blicken. Aber auch Strohsäcke und Äxte werden geworfen.
Kilt ist Pflicht
Elf Teams aus Haard oder Reichenbach, aber auch aus dem weiterem Umkreis nehmen teil. Im Prinzip kann jeder mitmachen: „Eine Teilnahme ist auch ohne Training möglich. Voraussetzung ist nur, dass man 18 Jahre alt ist und einen schottischen Rock trägt", sagt Krakofsky. Und es braucht ein Team.
Der Rock, also der sogenannte Kilt, ist Pflicht, da die Veranstaltung ihren Ursprung in Schottland hat. „Das ist im Prinzip eine Tradition, wie in Oberbayern die Lederhose.“ Früher waren die sportlichen Wettkämpfe Bestandteil von Treffen verschiedener Ortschaften – also Clans – in den Highlands. Auch heute werden die Highland Games in Schottland noch veranstaltet.
Kinderprogramm, Auftritt und Tauziehen
Neu ist ein Kinderprogramm – das geht von 14.30 bis 16.45 Uhr. Dort geboten sind unter anderem die "Kinder-Highland-Games" mit verschiedenen Stationen für Kinder ab drei Jahren. Daneben gibt es Kinderschminken, Glitzertattoos und Seifenblasen. Um 17 Uhr treten die Höörder Hüpfküken auf.
Um etwa 18 Uhr beginnt das Tauziehen, das es zusätzlich zu den zwölf Disziplinen gibt. Hier treten jeweils zwei Clans gegeneinander an, bis zum Ende ein Siegerteam übrig ist. Das bekommt einen Sonderpokal. "Hier ist es schwierig, eine Wertung nach Punkten zu machen", erklärt Krakofsky. Deswegen ist das Tauziehen aus der allgemeinen Punktewertung ausgenommen.
B-Heavy Wettkampf in Haard
Um 19 Uhr ist die Siegerehrung der Teams anberaumt und damit würde das Event eigentlich enden. Nicht so in diesem Jahr: Ab ca. 19.30 Uhr findet der Einzelwettkampf der B-Heavy-Liga der Männer unter dem Motto "Shut up and Throw" statt. Hier treten 14 Nachwuchskämpfer in fünf Disziplinen gegeneinander an. Im Gegensatz zu den "normalen" Highland Games kann sich hier nicht einfach jeder und jede anmelden.
"Die Jungs benötigen hierfür eine Qualifikation", erklärt Krakofsky. Ein Mindestmaß an Gewichten müssen die jungen Männer schon gestemmt, geschleudert oder geworfen haben - und das nachweislich. Auch ist hier die Verteilung der Punkte viel genauer.
Teilnehmer aus ganz Deutschland
In ganz Deutschland gibt es nur sechs B-Heavy-Wettkampforte, daher kommen die Teilnehmer bei den Haarder Games aus ganz Deutschland. "Der kürzeste Anfahrtsweg müsste 270 Kilometer haben", schätzt Krakofsky. Der Beste aus allen Wettkämpfen gewinnt vier Tage Urlaub in Schottland. Die Disziplinen sind Steinstoßen (7,5 Kilo), Gewichtsweitwurf (12,7 Kilo), der Hammerwurf 7,25 Kilo, Gewichtshochwurf (19 Kilo) und der Baumstammüberschlag.
Um 20 Uhr beginnt die Bigband des Musikvereins Haard zu spielen, für 22 Uhr steht "Musik mit Manni " auf dem Plan. Um 23 Uhr gibt es zum Abschluss noch die Siegerehrung des B-Heavy Wettkampfes. Damit enden die Spiele.