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Bad Brückenau
Hochstumpf als Lebensraum und Nahrungsquelle
Eine gezielte Waldnaturschutzmaßnahme erfolgt im Forstrevier des Forstbetriebes Bad Brückenau für Insekten, Fledermäuse, Vögel und Co. Was hat das Totholz damit zu tun?
Revierleiter André Schönfeldt und Tiroler Bracke Ares begutachten die Hochstümpfe. Foto: Lydia Nagenrauft       -  Revierleiter André Schönfeldt und Tiroler Bracke Ares begutachten die Hochstümpfe. Foto: Lydia Nagenrauft
| Revierleiter André Schönfeldt und Tiroler Bracke Ares begutachten die Hochstümpfe. Foto: Lydia Nagenrauft
Redaktion
 |  aktualisiert: 17.08.2022 00:35 Uhr

Im Forstrevier Unterebersbach des Forstbetriebes Bad Brückenau (Bayerische Staatsforsten AöR) entstehen zur Zeit wieder zahlreiche Hochstümpfe als gezielte Waldnaturschutzmaßnahme für die Verbesserung der natürlichen Lebensräume von Insekten , Fledermäusen, Vögeln und Co. Die Maßnahme ist Teil des Naturschutz-Programms "Der Wald blüht auf" der Bayerischen Staatsforsten AöR und wird vom Freistaat Bayern gefördert, heißt es in einer Pressemitteilung des Forstbetriebes .

Stehendes Totholz besonders wertvoll

Gerade stehendes Totholz ist naturschutzfachlich besonders wertvoll, da es zahlreichen seltenen Arten als Lebensraum und Nahrungsquelle dient. Um den vielfältigen Ansprüchen der xylobionten, also holzbewohnenden, Lebewesen gerecht zu werden, muss jeder Hochstumpf eine Vielzahl an

Kriterien erfüllen. So müssen die Baumarten der natürlichen Waldgesellschaft entsprechen (in der Vorrhön z.B. Buche, Eiche, Kiefer, Birke, Aspe, etc.), einen Mindest-Brusthöhendurchmesser von 35 Zentimeter und eine Mindest-Höhe von drei Metern aufweisen. Des Weiteren muss der ganze Baum, also auch der obere Stammabschnitt samt Krone, im Wald als stehendes und liegendes Totholz verbleiben. Das bereits bestehende Biotopbäume (z.B. Bäume mit Spechthöhlen) für die Maßnahme nicht herangezogen werden versteht sich von selbst.

Über 30 Buchen und Kiefern

"Die Anlage von Hochstümpfen wird im Revier Unterebersbach nun schon seit vier Jahren forciert, wobei mittlerweile schon über 30 Buchen und Kiefern ihren naturschutzfachlichen Beitrag leisten", gibt Revierleiter André Schönfeldt bekannt. "Es macht wirklich Freude zu sehen, wie sich nach bereits einem Jahr die ersten Strukturen bilden. Nach zwei bis drei Jahren zeigen sich erste Pilzkonsolen und je nach Baum und Baumart ziehen bereits die ersten Mieter, wie Fledermäuse und Spechte , ein. Wenn der geschaffene Hochstumpf schließlich nach vielen Jahren zusammenbricht, ist seine Funktion noch lange nicht beendet: Die verschiedenen Zustände, die das Holz bei der Zersetzung durchläuft, bieten für viele rar gewordene Tiere, Pilze und Moose wertvolle

Lebensräume. Darüber hinaus bindet es CO 2 und hilft bei der Wasserspeicherung im Wald.

 
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