Stadt der Alten, diese vor allem mit der Einwohnerstatistik begründete Einordnung hört in Bad Kissingen nicht jeder gern. Vor allem dann nicht, wenn sie das alte Vorurteil untermauern soll, Kissingen tue nichts für Junge. Wenigstens zurzeit dürfte sich aber kaum einer trauen, so etwas zu unterstellen. Die Zelttheaterwoche in der Au macht die Kurstadt gerade zu einer Hochburg für Kinder.
Wenn sich die Besucher auf dem Areal am Turniergebäude in der Au ein bisschen wie auf dem Rummelplatz vorkommen, ist das kein Zufall. Zuckerwatte und Schiffschaukel, Kettenkarussell und Hau den Lukas stellen heuer gerade dieses Flair in den Mittelpunkt der für Kinder so ereignisreichen Tage bei der Zelttheaterwoche.
Genau genommen bildet das allerdings nur einen kleinen Ausschnitt des vielseitigen Angebots. Die Äktschnwiese vereint kreatives Basteln mit der unvermeidlichen Kastenrutsche. Diverse Hüpf- und Rutschgelegenheiten laden zum Toben ein. Zirkusmaterial und Trampolin fördern die Artistik. Und wer's ruhiger mag, geht eben in den Sandkasten, malt oder produziert Seifenblasen.
Dazu kommen Auftritte und Vorführungen auf der Showbühne. Zum Start am Dienstag war da die Tanzgruppe der Nüdlinger Werkstatt zu sehen. Bis zum Abschluss am Sonntag gibt es noch das Mitmachtheater Tiefflieger, Boxen, Kampfsport, ein Theaterstück, Zaubereien, die Rhön-Zicken, Chorgesang und einen Auftritt von KissPercussiva.
Für Abwechslung sorgen zudem täglich wechselnde Angebote wie ein Kleinfeld-Fußballturnier, Wasserspiele, ein Tigerenten-Rodeo, Ponyreiten, Torwandschießen, die Rhön-Alpakas, Mini-Bridge und Schach oder eine Luftballonaktion.
David Rybak, der Referatsleiter Jugend, Familie und Soziales im Rathaus, pocht übrigens darauf, dass die Behauptung, Kissingen tue nichts für Junge, nicht nur während der Zelttheaterwoche falsch ist, sondern das ganze Jahr über nicht stimmt. Er belegt das unter anderem mit einem Blick auf die zahlreichen Vereine, Institutionen und sonstigen Ehrenamtlichen, die durch ihre Arbeit auch die Zelttheaterwoche mit möglich machen. Die seien nicht nur jetzt ein paar Tage lang für die Kinder da. Sondern auch in den übrigen 51 Wochen auf dem Kalender.