Urban Priol und Roberto Blanco haben mehr gemeinsam als den Umstand, dass ihre Familiennamen aus fränkischer Sicht mit dem gleichen Buchstaben beginnen. An Pfingsten haben der Kabarettist und der Schlagersänger heuer das Gleiche vor. Da setzen sich jeder an das Steuer eines alten Autos und nimmt damit von Bad Kissingen aus an der Sachs Franken Classic teil.
2. bis 4. Juni
Die Oldtimerrallye bringt von Freitag, 2. Juni, bis einschließlich Sonntag, 4. Juni, an die 170 historische Automobile nach Bad Kissingen und Unterfranken. Roberto Blanco und seine Frau Luzandra sind bei ihrer Sachs-Franken-Classic-Premiere mit einem Mercedes 300SE von 1967 dabei. Urban Priol bevorzugt bei seiner zehnten Teilnahme an der Rallye erwartungsgemäß wieder eher eine Art hässliches Entlein. Er hat diesmal einen Citroën Dyane Baujahr 1975 angemeldet.
Viele Vorkriegsfahrzeuge
Die Fahrzeuge der beiden Promis gehören zu den mittleren bis jüngeren Jahrgängen im Feld, das von den Baujahren her bis 1983 reicht. Besonders eindrucksvoll liest sich die Liste der Vorkriegsfahrzeuge, die knapp ein Sechstel der Autos stellen. Ältester Wagen ist ein Bentley von 1926. Nicht viel jünger sind diverse Lagondas, weitere Bentleys, ein Aston Martin, verschiedene BMWs, ein Jaguar, zwei Alvis und ein Chevrolet.
Publikumsliebling
Kein Vorkriegsfahrzeug, aber mit 69 Jahren ebenfalls recht betagt, ist der Fiat Topolino von Publikumsliebling Pietro Messina aus Dittelbrunn. Das übrige Feld hat einen Schwerpunkt in den Nachkriegserzeugnissen renommierter deutscher Autohersteller. Auch noble englische Sportwagenschmieden der 1950er und 1960er Jahre sind bei der Sachs Franken Classic gut vertreten.
Teams auch aus dem Ausland
Dass die Sachs Franken Classic unter Oldtimerfreunden deutschlandweites Ansehen genießt, wie Hauptorganisator Karlheinz Schott und der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Rainer Greubel sagen, belegt auch das Teilnehmerfeld. Es hat seine Schwerpunkte in Franken und Deutschland. Gemeldet sind aber auch Teams aus der Schweiz, Österreich und Italien.
Die Sachs Franken Classic ist beim Publikum entlang der Strecken in ganz Unterfranken beliebt. Kissinger haben aber einen klaren Heimvorteil. Die Kurstadt ist auch bei der 18. Ausgabe der Rallye Start und Ziel. Die heimischen Oldtimerfans bekommen die historischen Gefährte dadurch an drei Tagen immer wieder auf dem Präsentierteller serviert.
Eine gute Gelegenheit, die alten Autos zu begutachten, besteht in Bad Kissingen üblicherweise bereits am Tag der Ankunft und des Prologs, das ist diesmal Freitag, der 2. Juni. Da kommen die Teilnehmer mittags und nachmittags am Salinenparkplatz an. Zudem werden sie auf dem Marktplatz vorgestellt.
Schönheitswettbewerb früher
Anders als in früheren Jahren, stellen sich die Autos im Feld diesmal nicht erst am Sonntag, sondern bereits am Samstag dem Concours d'Élégance. Dieser Schönheitswettbewerb unter den Fahrzeugen wird wegen der Bauarbeiten dort heuer nicht an der Spielbank ausgetragen, sondern ab 15.30 Uhr am Kurgarten. Am Pfingstsonntag schließlich treffen die teilnehmenden Fahrzeuge zwischen 15.15 Uhr und 18.30 Uhr am Kurgarten ein.
Bewegt werden die Oldtimer an allen drei Tagen der Rallye. Der Prolog über Hammelburg am Freitag, 2. Juni, ist 80 Kilometer lang und enthält sechs Wertungsprüfungen. Bei der Tagesetappe am Samstag, 3. Juni, führt die Autos über insgesamt 230 Kilometer Strecke und elf Wertungsprüfungen nach Südthüringen und zurück. Die Tagesetappe am Pfingstsonntag umfasst 210 Kilometer und 14 Wertungsprüfungen. Stationen sind unter anderem Karlstadt, Würzbug und Schweinfurt.
Auch für junge Leute interessant Aus Sicht der Veranstalter sind Oldtimer nicht nur ein Spaß für alte Leute. Der Altersdurchschnitt der Teilnehmer liege so um die 50 Jahre. Und er sei von früher vielleicht 51 auf 49 gesunken. „Es kommen also immer wieder junge Leute hinzu“, sagte Schott. Das Gleiche hätte er bestimmt auch für das Publikum sagen können.
