(lip) Sie überragt viele Menschen, nicht nur in ihrer Länge, sondern vor allem in ihrer Größe. Sie kennt fast jeden und fast jeder kennt sie. Denn Hilla Schütze engagiert sich für ihre Stadt wie kaum ein anderer Kissinger. Und das seit Jahrzehnten.
Am Freitag feiert Hilla Schütze ihren 70. Geburtstag. Nicht in Bad Kissingen, soviel ist bekannt. Doch mehr auch nicht. Groß im Mittelpunkt stehen mag sie nämlich nicht. Bescheidenheit und Zurückhaltung ist einer ihrer Wesenszüge.
Bekannt ist sie den Kissingern durch zweierlei: Zum einen als leidenschaftliche Spielzeug- und Kinderbuch-Sammlerin, die sich nichts sehnlicher wünscht, als ihre große Sammlung, die sie aus allen Teilen der Welt zusammengetragen hat, endlich in einem Spielzeugmuseum der Kurstadt unterbringen zu können. Zum anderen war Hilla Schütze über Jahre die zweitwichtigste Person des Kissinger Sommers, nach der Intendantin versteht sich. Auch wenn sie 1999 in die Rente verabschiedet wurde, unterstützt sie noch heute aktiv das Kissinger Sommer-Team.
Hilla Schützes beruflicher Werdegang begann in der Klinik Lechmann. Schon ihr Vater hatte in Bad Kissingen als Arzt gewirkt. Sie selber blickte aber sehnsuchtsvoll auf das große kulturelle Ereignis: das Festival Kissinger Sommer. Dort mitzuwirken, wäre ihr Traum, verriet sie einmal.
Und dieser Traum erfüllte sich. Der damalige Oberbürgermeister Georg Straus holte sie ins Rathaus, in die Abteilung Kultur. Mit großer Leidenschaft stürzte sich Hilla Schütze in den Kissinger Sommer, organisierte und betreute, ja „bemutterte“ die Künstler. Kein Wunsch, der nicht erfüllt wurde, kein Spielort, an dem sie nicht selber dabei war, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit.
Ihr Engagement gilt aber auch den ehemaligen jüdischen Mitbürgern. Sie hält Verbindung zu den alten Familien, betreut und führt sie durch die Stadt, wenn sie nach Bad Kissingen kommen. Wie im Jahr 2000, als sich Familie Ehrlich hier traf, oder 2007, als die Rosenaus kamen.
