Bei einem Lichtbildervortrag von Arno Wielgoß, dem Bruder des im Sommer 2000 in Peru tödlich verunglückten Frederic Wielgoß, konnten sich die etwa 50 Besucher davon überzeugen. "Es hat sich viel bewegt", resümierte Wielgoß nach seiner jüngsten Reise im April. Er zeigte sich sehr erfreut darüber, dass man an Ort und Stelle auf zuverlässige und engagierte Helfer zählen könne.
Als leuchtendes Beispiel hob er den Vorsitzenden der ökologischen Bauernvereinigung Giulio hervor, dessen Ausbildung durch den Verein "Frederic" finanziert wurde. Als anerkannter Multiplikator kann dieser nun Zug um Zug die anderen Bauern von den Vorteilen der nachhaltigen Wirtschaftsweise überzeugen.
Durch den Einsatz von Bodendeckerpflanzen kann auf die Brandrodung des Regenwaldes verzichtet werden; an die Stelle der bisherigen Kaffee-Monokultur ist der Anbau einer Vielfalt an Nutzpflanzen getreten, die auch der Gesundheit der Einwohner dienen. Früher zogen die Leute in immer neue Gebiete, wenn die Böden erschöpft waren. Nun wissen sie, dass sie dort, wo sie sind, heimisch werden können.
Dennoch bleibt das Leben hart, denn durch die weltweite Überproduktion von Kaffee sind die Preise oft so niedrig, dass man trotz der mühevollen Arbeit nicht davon leben kann. Durch die Anregungen des Vereins "Frederic - Hilfe für Peru" lernt man jetzt bereits in Kindergarten und Schule, wie man sich weitgehend selbst versorgen kann. Dazu dienen der früher unbekannte Obst- und Gemüseanbau, die Zucht von Kleintieren und von Fischen.
Jedes Jahr, im Oktober, wird die Umstellung auf die ökologische Anbaumethode begutachtet. Kleine Geschenke tragen zur weiteren Motivation bei.
Die Ziele der vom Verein initiierten Hilfsaktion sind jedoch nicht auf Landwirtschaft und Umweltschutz beschränkt. Wie Arno Wielgoß ausführte, trägt der Verein zu einer Änderung der gesamten Lebensumstände bei. Dazu gehört vor allem die Förderung der Schulbildung durch den Kauf von Lehrbüchern und Unterrichtsmaterialien. Für das Gebiet in Peru, das im Bereich der Tag- und Nachtgleiche liegt, wird sich auch eine von der Ludwig-Bölkow-Stiftung entwickelte, robuste Solarleuchte segensreich auswirken.
In den Abendstunden können nun Versammlungen und Fortbildungskurse organisiert werden. Der Optimismus, mit dem Wielgoß die durch Hilfe zur Selbsthilfe in Gang gekommene Entwicklung beschrieb und durch Bilder verdeutlichte, verfehlte seine Wirkung nicht.
Kontakt: Gerhard und Francoise
Wielgoss, Friedenstraße 10, 97720
Nüdlingen. Spenden: Konto 77771,
Raiffeisenbank Nüdlingen,
BLZ 79 06 91 81.