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NÜDLINGEN (OLL)
Hilfe zum Leben statt Trauer
Die Eltern des in den peruanischen Anden umgekommenen Frederic Wielgoss wollen Peruanern helfen.
zz
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
Es ist bereits zweieinhalb Monate her, da erfuhren Gerhard und Françoise Wielgoss, dass ihr zwanzigjähriger Sohn Frederic in den peruanischen Anden vermisst wird. Zusammen mit einem Freund aus Garitz hatte sich Frederic zwei Jahre lang intensiv auf seine Traumreise vorbereitet. Über Lima und Cuzco waren die beiden an den Urubamba-Fluss gekommen.

Wie Frederics Freund den Eltern berichtete, wurde Frederic beim Baden urplötzlich von einer starken Strömung mitgerissen und blieb trotz sofortiger Suche verschwunden. Auch eine Suchaktion mit dem Hubschrauber kurze Zeit später blieb ohne Ergebnis.

Gerhard und Françoise Wielgoss entschlossen sich, selbst nach Peru an die Unglücksstelle zu fliegen. Dort wurde ihnen bald klar, dass es keine Hoffnung auf ein Überleben ihres Sohnes mehr gibt.

Mittlerweile hatte sich in Nüdlingen durch die Initiative von Günter Dill, eines Freundes der Familie, die Spendenaktion "Hilfe für Frederic" entwickelt. Knapp 10 000 Mark waren in kurzer Zeit zusammen gekommen. Bei aller Trauer waren die Eltern über diese Solidarität und Spenden-Bereitschaft überrascht und auch sehr erfreut.

In Peru erfuhren sie ebenfalls viel Unterstützung, vor allem durch drei Feuerwehrleute, die bereits bei der ersten Suchaktion dabei waren. Das eigene Leid machte Gerhard und Françoise Wielgoss nicht blind für die Armut und Not der im dortigen Andengebiet lebenden Menschen. Sie sahen zum Beispiel, dass oft keine Trinkwasserversorgung oder Elektrizität vorhanden war. Sie erlebten zudem, wie ein Mädchen beim Licht einer Kerze behandelt werden musste.

Es reifte der Gedanke, eine Hilfsaktion für die in Ivochote lebenden Menschen ins Leben zu rufen. Ivochote heißt der Ort, der der Unglüchsstelle am nächsten liegt. Sie selbst, sowie das befreundete Ehepaar Klemens und Christine Schipkowski, haben sich vorgenommen, in den kommenden Jahren an Ort und Stelle in Peru durch Arbeitseinsätze während ihrer Sommerferien mitzuhelfen, dass die größte Not der Indios durch technische Hilfeleistungen allmählich gelindert wird. Gerhard Wielgoss und Klemens Schipkowski, beide Lehrer an der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen, verfügen über die nötigen Fachkenntnisse.

Am Sonntag, 26. November, 17 Uhr, soll in der Alten Schule aus der Initiative Hilfe für Frederic ein Förderverein mit dem Namen Frederic - Hilfe für Peru gegründet werden. Die Kontonummer für die Aktion lautet nach wie vor: 7 77 71 bei der Raiffeisenbank Nüdlingen-Hausen-Kleinbrach, die Bankleitzahl ist 790 691 81. Das Finanzamt Schweinfurt hat bereits die Gemeinnützigkeit anerkannt.

 
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