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BAD KISSINGEN
Hilfe für Tschernobyl-Kinder dank privater Spenden
Gäste aus der Ukraine: Elf Kinder und Jugendliche aus der noch immer atomar verseuchten Region Tschernobyl erholen sich seit einer Woche auf Einladung des Kreisjugendringes in Bad Kissingen und werden hier medizinisch versorgt.
Foto: Sigismund von Dobschütz | Gäste aus der Ukraine: Elf Kinder und Jugendliche aus der noch immer atomar verseuchten Region Tschernobyl erholen sich seit einer Woche auf Einladung des Kreisjugendringes in Bad Kissingen und werden hier ...
Redaktion
 |  aktualisiert: 29.07.2011 18:14 Uhr

(svd) Erstmals seit 2006 ist vor zehn Tagen wieder eine Gruppe von elf Kindern und Jugendlichen aus dem noch immer atomar verseuchten Gebiet um Tschernobyl (Ukraine) auf Einladung des Kreisjugendringes zur Erholung und medizinischen Versorgung nach Bad Kissingen gekommen. Am Donnerstag wurden die jungen Gäste und ihre drei Begleitpersonen offiziell von Landrat Thomas Bold begrüßt.

Vor Jahren hatte der KJR die Erholungsaufenthalte wegen der hohen Kosten einstellen müssen. Zwischen 1991 und 2006 waren jährlich zwischen 30 und 50 Jugendliche bei Gastfamilien untergekommen und von Ärzten in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld sowie in Schweinfurt und vor allem Würzburg kostenfrei versorgt worden.

Erst 2007 hatte der Kreisjugendring diese Aktion einstellen müssen. Doch private Spenden und ein Benefizkonzert der Bundeswehr-Bigband im vergangenen Jahr hatten jetzt die Neuaufnahme wieder ermöglicht.

Mit relativ geringem finanziellem Aufwand könne kranken Kindern und jungen Erwachsenen im Landkreis eine medizinische Versorgung ermöglicht werden, begründete der Landrat diese wichtige Aktion. Damit könne nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen verbessert, sondern in vielen Fällen auch zu einer Lebensverlängerung beigetragen werden.

Obwohl die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 schon 25 Jahre zurückliegt, leiden auch die Nachgeborenen erheblich unter deren gesundheitsschädigenden und lebensbedrohenden Folgen. In diesem Jahr seien wieder Jugendliche mit unterschiedlichsten Krankheiten angereist, berichtete Dolmetscherin Natascha Uschakowa, Lehrerin an einer Schule für Waisenkinder. Lungenleiden, Schädigungen der Bauchspeicheldrüse, Schäden an Wirbelsäule oder Hüften seien nur einige markante Fälle. Eine weitere Patientin sei bereits zum wiederholten Male auf private Einladung einer Familie aus Wartmannsroth dabei, um sich in der Orthopädie in Werneck behandeln zu lassen.

Die Reisegruppe ist bis zu ihrer Abreise am 9. August im Bad Kissinger afz Campus (Schurzstraße) untergebracht. Der Kreisjugendring trägt alle Kosten für die Bahnreise aus Kiew, Unterbringung und Verpflegung. Die ärztliche Behandlung wird ehrenamtlich erbracht. Finanziert werde alles ausschließlich mit privaten Spendengeldern, war zu erfahren. Um diese Aktion aber in den kommenden Jahren fortsetzen zu können, sei man auf weitere Spenden angewiesen.

Spendenkonto: Kreisjugendring Bad Kissingen, Tschernobylhilfe, Konto 71 61, Sparkasse Bad Kissingen, BLZ 793 510 10.

 
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